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Zeitzeugenbörse Duisburg e. V. streifte durch „Alte Gaststätten und Cafés“

Von Kneipenkultur und Lokalgeschichten
Von Petra Grünendahl

Das Kaufhaus Priel an der Ecke Steinsche Gasse / Münzstraße (später Boecker, dann Knüllermarkt, heute steht dort das Stadtfenster) verfügte im obersten Stock über ein Café. Besonders beliebt war die Dachterrasse.
Foto: ZZB.
Noch bis zum Zweiten Weltkrieg beheimatete Duisburg eine große Anzahl von Cafés und Gaststätten. Die großen Gastwirtschaften verfügten über Veranstaltungssäle und Gesellschaftszimmer für Veranstaltungen aller Art, häufig auch über Billardtische, Kegelbahnen oder gar Biergärten. Freizeitverhalten und Geselligkeit waren eine andere: Die Gastronomiebetriebe waren der Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens. Die meisten dieser Gaststätten und Cafes sind ebenso verschwunden wie die Häuser, in denen sie sich befanden: Die meisten verschwanden im letzten Krieg, manche wurden auch erst danach abgerissen, zumeist um Platz zu schaffen für andere Nutzung. Einige wenige Lokalitäten gibt es heute noch, ein paar weitere Häuser findet man ebenfalls im Stadtbild noch wieder. Ansichten bietet das reichhaltig bebilderte Buch nicht nur von den Häusern, die die Duisburger Gastronomie beherbergten, sondern auch von Innenräumen, die sich als Spiegel ihrer Zeit sehr von den heutigen eher funktional gestalteten Gasträumen unterscheiden.

Die Schifferbörse in Ruhrort. Foto: ZZB/Sutton Verlag.
In einer Neuauflage ist jetzt im Sutton Verlag ein Frühwerk der Zeitzeugenbörse Duisburg erschienen: Mit „Duisburg Alte Gaststätten und Cafés“ schrieben Harald Molder und Reinhold Stausberg im wahrsten Sinne des Wortes „Lokalgeschichte“. In acht Kapitel aufgeteilt umfasst das Buch das gesamte Duisburger Stadtgebiet – von Norden nach Süden und über die andere Rheinseite. Natürlich nehmen die zahlreichen Gaststätten und Cafés im „alten Duisburg“, der Innenstadt, den größten Raum ein. Aber auch die Stadtteile rund um den Duisburger Hafen – natürlich Ruhrort, aber auch Kaßlerfeld und Neuenkamp – hatten den im Hafen liegenden Schiffern ebenso wie den Bürgern viele Orte der Gastlichkeit zu bieten. Unterschieden haben die Autoren für die Auswahl der Bilder zwischen der Kneipe als „Schankwirtschaft“ und der Gaststätte als „Speisewirtschaft“, wobei die Grenzen aber auch damals schon eher fließend waren, wie die Auswahl der Bilder nahe legt.

Zum Entdecken und Erinnern
Das Buch „Alte Gaststätten und Cafés“ publiziert – wie alle Werke der Zeitzeugenbörse Duisburg e. V. – der Erfurter Sutton Verlag, Deutschlands führender Verlag für Regionalgeschichte. Das 2012 in erster Auflage veröffentlichte Werk war eines der ersten Bücher der Zeitzeugenbörse Duisburg e. V. im Sutton Verlag und ist gerade neu aufgelegt worden. Auf 136 Seiten findet der Leser rund 200 bis dato zumeist unveröffentlichten Aufnahmen und Postkarten aus privaten Sammlungen. Hochinformative Texte ordnen die Bilder ein und beschreiben die Ansichten und ihre Entwicklung bis heute. Die historischen Aufnahmen und Postkarten stammen aus dem Jahren 1900 bis in die 1960er-Jahre. Die Abbildungen stammen aus den Sammlungen von Reinhold Stausberg und Harald Molder, beide Mitglieder der Zeitzeugenbörse Duisburg. Das reich bebilderte Buch mit Broschur-Einband ist im Sutton Verlag in der „Reihe Archivbilder“ erschienen, die Neuauflage kostet 19,99 Euro. Zu beziehen ist es über den lokalen Buchhandel (ISBN 978-3-86680-951-2).

Zeitzeugenbörse Duisburg e. V.
Die Zeitzeugenbörse Duisburg wurde von Harald Molder ins Leben gerufen. Molder beschäftigt sich seit 1975 mit der Stadtgeschichtsforschung. Unter seinem Vorsitz ist die Zeitzeugenbörse Duisburg e. V. 2007 ins Vereinsregister der Stadt eingetragen worden. Seither vernetzen sich engagierte Heimatforscher, um Duisburger Stadtgeschichte auch in Ausstellungen, Vorträgen und Büchern erlebbar zu machen.

Sutton Verlag, Erfurt
Sutton ist der führende Verlag für Regionalgeschichte und -literatur im deutschsprachigen Raum, vom historischen Bildband bis zum Freizeitführer. Den zweiten Schwerpunkt des 1997 gegründeten Verlages bildet die Verkehrs- und Technikgeschichte. Außerdem bietet Sutton Krimi unter dem Motto „mordsmäßig spannend“ seit 2011 Regionalkrimis der unterschiedliches Genres. Seit Anfang 2014 gehört Sutton zum Verlagshaus GeraNova Bruckmann in München.

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Zur vollständigen Liste der bisherigen Publikationen der Zeitzeugenbörse Duisburg e. V. im Sutton Verlag geht es hier im Menüpunkt „Bücher“.

© 2017 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Zeitzeugenbörse Duisburg e. V. / Sutton Verlag

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