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OB Sören Link, MdB Bärbel Bas und Mahmut Özdemir klare Gewinner, DOC-Gegner siegten nur knapp

Duisburg noch fest in SPD-Hand vor der CDU,
aber AfD als drittstärkste Kraft

Von Petra Grünendahl

Oberbürgermeister Sören Link mit Ehefrau Sonja nach seinem Wahlsieg auf dem Weg zum Ratssaal. Foto: Petra Grünendahl,
Während Oberbürgermeister Sören Link nach Bärbel Bas und Mahmut Özdemir (alle SPD) schon relativ früh jubeln konnte, mussten die DOC-Gegner und –Befürworter bis spät in die Nacht gedulden, als alle Stimmbezirke ausgezählt und gemeldet worden waren: Denkbar knapp war das Ergebnis und der Vorsprung derer, die ein DOC in Duisburg ablehnen. Der amtierende OB hatte sich in einem überschaubaren Kandidatenfeld für viele (auch Genossen) überraschend schon im ersten Wahlgang durchgesetzt. Unangefochten im Rennen waren aber auch die Direktkandidaten der SPD. Die AfD wurde drittstärkste Kraft nach SPD und CDU (in dieser Reinfolge zumindest in Duisburg, bundesweit war es eher umgekehrt). Nicht wirklich eine Überraschung, hatten sich doch allzu viele in Protest von SPD und CDU abgewandt.

Spannung und Feierlaune im Wahlinformationszentrum im Duisburger Rathaus
Foto: Petra Grünendahl,
Mit der absoluten Mehrheit von 56,88 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen führt Oberbürgermeister Sören Link jetzt weitere acht Jahre in Duisburg Amtsgeschäfte und Verwaltung. Relative Mehrheiten fuhren auch die Direktkandidaten der SPD für den Bundestag ein, die für Bärbel Bas (38,27 Prozent im Wahlkreis 115) und Mahmut Özdemir (34,73 Prozent im Wahlkreis 116) die Rückkehr nach Berlin bedeuten. Thomas Mahlberg (CDU, 28,67 Prozent im Wahlkreis 115) wird wohl über die Landesliste in den Bundestag einziehen, Volker Mosblech (CDU, 26,46 Prozent im Wahlkreis 116) dürfte wohl nicht wieder nach Berlin fahren. Den Bürgerentscheid zum DOC entschieden die Outlet-Gegner von „Ja zu Duisburg“ ganz knapp für sich (51,09 Prozent).

Protestwähler wenden sich von SPD und CDU ab

Oberbürgermeister Sören Link betritt nach seinem Wahlsieg mit Ehefrau Sonja den Ratssaal. Foto: Petra Grünendahl,
Bundesweiten Umfragen zufolge waren es vor allem die Themen Terrorbekämpfung, Kriminalität und Flüchtlinge, die Wähler von den Volksparteien weg an den rechten Rand trieben. Rund 328.000 Duisburgerinnen und Duisburger waren zur Bundestagswahl aufgerufen; zudem konnten sich ca. 366.000 Personen an der OB-Wahl sowie an dem Bürgerentscheid zum DOC beteiligen. Die Wahlergebnisse sind bislang vorläufiger Natur: Erst am 27. und am 29. September tagen die Wahlausschüsse (Kommunale Wahlen respektive Bundestagswahlen), die das endgültige Wahlergebnis amtlich feststellen. Die Wahlbeteiligung lag bei der OB-Wahl (62,27 Prozent) und dem DOC-Bürgerentscheid (59,93 Prozent) niedriger als bei der Bundestagswahl (68,68 Prozent), allerdings waren bei den kommunalen Wahlen auch mehr Duisburger wahlberechtigt.

Die vorläuftigen Wahlergebnisse vom 24. september 2017. Quelle: Stadt Duisburg.
Beim Bürgerentscheid zum Designer Outlet Center (DOC) stimmten 51,09 Prozent der Bürgerinnen und Bürger mit „Ja“ und 48,91 Prozent mit „Nein“. Das Quorum, das heißt die Mehrheit entspricht mindestens 10 Prozent der Wahlberechtigten, wurde erreicht. Das bedeutet, dass das Bürgerbegehren erfolgreich war, der Grundsatzbeschluss des Rates aufgehoben wird und die Einleitung eines Bauleitplanverfahrens unterbleibt.

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© 2017 Petra Grünendahl (Text und Fotos)

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