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Lange Nacht der Industrie: DK Recycling und Roheisen in Duisburg-Hochfeld

Mit einzigartigem Produktionsverfahren erfolgreich in
der Wiederverwertung eisenhaltiger Abfallprodukte

Von Petra Grünendahl

Dr. Carsten Hillmann, Technischer Geschäftsführer von DK Recycling und Roheisen in Duisburg-Hochfeld, führte Besuchergruppen durch die Produktion. Foto: Petra Grünendahl.
„Wir sind nicht die größten Produzenten von Roheisen, bieten aber mit rund 100 Legierungen eine einzigartige Vielfalt an“, erklärte Dr. Carsten Hillnann, Technischer Geschäftsführer von DK Recycling & Roheisen in Duisburg-Hochfeld. Rund 40 Besucher hatten sich zur ersten Führung der „Langen Nacht der Industrie“ eingefunden, um in zwei Gruppen durch die Produktion am Hochofen und in der Sinteranlage geführt zu werden. Duisburgs kleinster Hochofen* ist den wenigsten Duisburgern bekannt. Mit der Kupferhütte können sie mehr anfangen, aber das ist schon lange Vergangenheit. Kupfer wird hier schon lange nicht mehr gewonnen. In erster Linie ist es heute Roheisen, aber auch Zink, welche aus Abfallstoffen gewonnen und als Rohstoffe zur weiteren Verarbeitung in Gießereien geliefert werden.

DK Recycling und Roheisen in Duisburg-Hochfeld. Foto: Petra Grünendahl.
Zur Langen Nacht der Industrie hatte auch DK Recycling und Roheisen sein Tor für Werksführungen geöffnet, bei denen interessierte Besucher einem Einblick in die Produktionsprozesse bekamen. Neben dem Technischen Geschäftsführer begleiteten Leitende Angestellte des Unternehmens als Ansprechpartner die Gruppen. „Wir wollen den Leuten zeigen, was wir hier machen“, erklärte Dr. Hillmann die Intention, sich alle Jahre wieder an der Langen Nacht der Industrie zu beteiligen. Produziert wird sieben Tage die Woche im Drei-Schicht-Betrieb: im Hochofen, der Sinteranlage und im eigenen Kraftwerk, wo das Gichtgas der Hochofenproduktion überwiegend für den Eigenbedarf verstromt wird. Die DK ist trimodal angebunden an die Verkehrsträger Lkw, Bahn und Binnenschiff: Das Unternehmen verfügt am Rheinufer über eigene Kaianlagen.

DK Recycling und Roheisen

Die Sinteranlage von DK Recycling und Roheisen in Duisburg-Hochfeld. Foto: Petra Grünendahl.
Die heutige DK Recycling und Roheisen GmbH hat ihre historischen Wurzeln in der Duisburger Kupferhütte, die 1876 von Unternehmen der Chemischen Industrie um die Unternehmer Julius Curtius und Julius Weber gegründet worden war. Die Duisburger Kupferhütte war das erste Recycling-Unternehmen weltweit. Bis Anfang der 1980-er-Jahre verarbeitete sie mit rund 1.400 Mitarbeitern neben eisenhaltigen Reststoffen der Stahlindustrie auch noch flüssige Abfallprodukte aus der Schwefelherstellung. Veränderungen in den Produktionsprozessen der Chemischen Industrie beendeten die Verarbeitung der Flüssigprodukte. Übrig blieb die Verarbeitung von eisenhaltigen Abfallstoffen und Alt-Batterien, mit denen sich das Unternehmen mit dem Namen „DK Recycling und Roheisen“ neu aufstellte. Lediglich das „DK“ im Namen und die Zufahrtsstraße „Zur Kupferhütte“ legen noch Zeugnis von der Vergangenheit ab, die so manchem Hochfelder oder Wanheimerorter noch in Erinnerung ist.

Der kleinste Hochofen Duisburgs steht bei der DK Recycling und Roheisen in Hochfeld. Foto: Petra Grünendahl.
Rund 500.000 Tonnen eisenhaltige Abfallstoffe aus der Stahlindustrie verarbeitet DK jährlich und produziert damit 300.000 Tonnen sortenreines Roheisen in rund 100 Speziallegierungen für die Gießerei-Industrie. Dabei ist DK in der Lage Abfallstoffe mit hohem Zinkanteil zu verarbeiten und auch dieses Metall als Rohstoff zur Weiterverarbeitung liefern zu können. Dabei setzt das Unternehmen auf ein selbst entwickeltes, einzigartiges Verfahren, den DK-Prozess, um aus den angelieferten Reststoffen einen Anteil von 98 Prozent als Wertstoff zurückzugewinnen. Lediglich 2 Prozent des verarbeiteten Materials bleibt als Abfallstoff übrig, der entsorgt werden muss. Fast 300 Mitarbeiter arbeiten bei DK, darunter 15 Auszubildende unterschiedlichster Berufszweige, die man hier für den eigenen Bedarf ausbildet.
www.dk-duisburg.de/

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*) Er hat eine Kapazität von ca. 1.000 bis 1.100 Tonnen täglich, die anderen (zwei bei HKM, vier bei thyssenkrupp) haben Kapazitäten zwischen 6.000 und 12.000 Tonnen.

© 2017 Petra Grünendahl (Text und Fotos)

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