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Endlich wieder in Lohn und Brot: Agentur für Arbeit und jobcenter Duisburg unterstützen syrische Familie

Haben Grund zur Freude (v. l.): Lena Tarter (Arbeitsvermittlerin jobcenter Duisburg), Abdulmunam Alwafai, Hana Alwafai, Muzna Alhaddad, Sabine Degener (Bereichsleiterin jobcenter Duisburg). Foto: Jobcenter Duisburg.
Abdulmunam Alwafai freut sich. Nach all dem, was hinter ihm und seiner Familie liegt, ist es geschafft: ab September kann er endlich wieder als Zahnarzt tätig sein. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, sollte man meinen, wenn man einen Blick auf seine Berufsbiografie wirft: er verfügt über mehr als 20 Jahre Berufserfahrung als Zahnarzt. Allein 15 Jahre hiervon war er Chefarzt in der Zahnchirurgie im Al Watani-Krankenhaus in Homs. Dann floh Herr Alwafai mit seiner Ehefrau und den vier Kindern nach Deutschland.

Seit 2016 wird die Familie im Integration Point (IP), der Anlaufstelle für Asylsuchende mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit von Agentur für Arbeit und jobcenter Duisburg betreut. „Da der Spracherwerb der Schlüssel zur beruflichen Integration ist, absolvierte Herr Alwafai zuerst einen Integrationskurs. Nachdem er eine Aufenthaltserlaubnis erhalten hatte, unterstützten wir ihn bei der Anerkennung der im Ausland erworbenen Approbation. Der IP hält ein umfangreiches Förderportfolio bereit, hierzu zählen u.a. auch Kurse, in denen Ärzte gezielt auf die Prüfungen vor der Ärztekammer vorbereitet werden“, so Sabine Degener, Bereichsleiterin im jobcenter Duisburg.

Aber nicht alle Geflüchteten sind Ärzte. „Wir betreuen hier ganz unterschiedliche Personenkreise“, weiß Lena Tarter, Arbeitsvermittlerin des jobcenter aus der Praxis zu berichten. „Manche sind Fachkräfte und verfügen über jahrelange Berufserfahrung, andere haben zwar lange gearbeitet, aber hierüber keine Nachweise oder sie waren in Berufen tätig, die es in Deutschland in dieser Form nicht gibt. Gerade die jungen Leute haben oftmals noch keine Berufserfahrung und benötigen unsere Unterstützung.“
„Natürlich geht es im IP auch darum, die Menschen schnell in Arbeit zu bringen“, ergänzt Sabine Degener. „Viel wichtiger ist es uns aber, vorhandene Potentiale zu fördern, um so eine langfristige berufliche Perspektive aufzubauen. So besteht dann die Aussicht, dauerhaft Fachkräfte für den hiesigen Arbeitsmarkt zu gewinnen.“

Die Hilfen, die gewährt werden, richten sich ganz individuell nach der jeweiligen Person. Sobald die Deutschkenntnisse ausreichen, werden die Geflüchteten an das deutsche Ausbildungs- oder Beschäftigungssystem herangeführt. Neben Kompetenzfeststellungen, die auch praktische Tätigkeiten umfassen können, werden Orientierungs- und Stabilisierungsmaßnahmen angeboten, die sozialpädagogisch begleitet werden. Auf dieser fundierten Basis kann dann eine Entscheidung getroffen werden, in welche berufliche Richtung es langfristig gehen soll.

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Abdulmunam Alwafai hat sein Ziel erreicht. Nun hofft er, dass seine Frau, ebenfalls Zahnärztin, auch bald wieder im erlernten Beruf tätig sein kann. Auf seine Kinder kann er ohnehin stolz sein: der Älteste studiert bereits Zahnmedizin, der jüngere Bruder Gaith hat in diesem Jahr nach nur drei Jahren in Deutschland ein Traumabitur gemacht und die beiden jüngeren Kinder besuchen ebenfalls erfolgreich Duisburger Schulen.
„Sicherlich eine sehr erfolgreiche Integrationsgeschichte“, bescheinigt Sabine Degener. „Mit individuellen, gemeinsam mit den Betroffenen geplanten Schritten, tun wir alles dafür, dass auch geflüchtete Menschen mit weniger guten beruflichen Voraussetzungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt und in unserer Gesellschaft ankommen. Das ist unser Ziel.“
Jobcenter Duisburg

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