Von getanzter Lebensfreude und Heiterkeit über
Trauer und Schmerz zum energiegeladenen Kampf
Von Petra Grünendahl
Im ausverkauften Theater Duisburg feierte Martin Schläpfer Ballettabend b.26 vor einem begeisterten Publikum eine umjubelte Premiere. Drei Choreographen hatte Schläpfer für diesen Abend ausgewählt, die mit unterschiedlichen Akzenten ihre Schwerpunkte in einem rundum gelungen Ballettabend setzten, den das Publikum feierte – zum Teil auch mit Szenenapplaus –, der der Leistung der Akteure auf, vor und hinter der Bühne voll gerecht wurde. Dem Publikum machten sowohl die Auswahl der Stücke als auch ihre hochprofessionelle und anspruchsvolle Darbietung auf der Bühne große Freude. Zwei Pausen trennen drei Stücke in einen hochemotionalen zweieinhalbstündigen Ballettabend, der die Gefühle der Zuschauer nicht kalt lies.
Dark Elegies von Antony Tudor
Die Kindertotenlieder auf Gedichte von Friedrich Rückert (1788-1866), der damit den Tod zweier seiner Kinder verarbeitet (sie waren 3 und 5 Jahre alt, als sie an Scharlach starben), hat Gustav Mahler (1860-191) für Bariton (ganz hervorragend: Dmitri Vargin) und Orchester vertont. Sie riefen mit einer Choreographie des Engländers Antony Tudor (1908-1987) ganz andere Stimmungen hervor als der erste Teil. Tudor hatte mit Dark Elegies 1937 für sich auch die Schrecken des spanischen Bürgerkriegs verarbeitet. Gefühle von Trauer, Schmerz, aber auch die Hoffnung auf ein Morgen brachten die zwölf Tänzer als Soli, Pas de deux oder im Ensemble auf die Bühne: Die Familie lebt weiter, Trauer und Schmerz überwindend, auch wenn zwei der Kinder tot sind. Die Einstudierung der Choreographie hatten Amanda McKerrow und John Gardner vom Antony Tudor Ballet Trust übernommen.
One von Terence Kohler
Glänzend aufgelegt präsentierten sich die Duisburger Philharmoniker unter der Leitung von Axel Kober, Generalmusikdirektor der Deutschen Oper am Rhein: Sie spielten ihre musikalische Klasse ebenso wie ihre Vielseitigkeit angesichts des anspruchsvollen und variantenreichen Programms sicher und souverän aus. Für das stimmungsvolle Lichtdesign des Programms zeichnet in allen drei Teilen Franz-Xaver Schaffer verantwortlich. Für die Kostüme der Bournonville Divertissement zeichnet Maja Ravn verantwortlich, Thomas Ziegler entwarf Bühne und Kostüme für Dark Elegies, die Kostüme für One Lousie Flanagan.
Ein kleiner Vorgeschmack:
https://www.youtube.com/watch?v=bmbvPj5JlGo
Weitere Termine im Theater Duisburg:
Fr | 22. Januar 2016 | 19:30 Uhr,
Sa | 30. Januar 2016 | 19:30 Uhr,
Sa | 6. Februar 2016 | 19:30 Uhr,
Sa | 20. Februar 2016 | 19:30 Uhr und
Sa | 16. April 2016 | 19:30 Uhr.
Karten gibt es im Opernshop, der sich zur Zeit im Theater Duisburg in der Kassenhalle befindet (Öffnungszeiten: Mo bis Fr 10 – 18.30 Uhr, Sa 10 bis 18 Uhr), oder unter Telefon 0203 / 9407777. Die Theaterkasse öffnet 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Eine halbe Stunde vor Beginn gibt es eine Einführung im Opernfoyer, die einen kurzen Überblick in die Oper, ihre Handlung und ihre Entstehung gibt. Tickets kosten zwischen 18,10 und 56,00 Euro. Möglichkeiten für Ermäßigungen bei den Ticketpreisen findet man hier.
© 2016 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Gert Weigelt, Köln / Deutsche Oper am Rhein
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