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37. Duisburger Akzente im Lehmbruck Museum: Lynn Hershman Leeson und Jakub Nepraš

Fließende Identitäten und das Leben im Fluss
Von Petra Grünendahl

Jakub Nepraš: mit seiner Videoskulptur Landscape (2012). Foto: Petra Grünendahl.
Jakub Nepraš: mit seiner Videoskulptur Landscape (2012). Foto: Petra Grünendahl.
Jakub Nepraš: Ayahuasca (2007). Foto: Petra Grünendahl.
Jakub Nepraš: Ayahuasca (2007). Foto: Petra Grünendahl.
Jakub Nepraš: Natural Selection (2015). Foto: Petra Grünendahl.
Jakub Nepraš: Natural Selection (2015). Foto: Petra Grünendahl.
Der junge tschechische Künstler Jakub Nepraš verbindet in seinen Ausstellungsobjekten skulpturale Gebilde mit Filmsequenzen, die den Installationen einen lebendigen Charakter verleihen: „State of Flux“, Zustand des Flusses, ist der Titel der Ausstellung, die drei seiner Werke präsentiert. Das Videogemälte „Ayahuasca“ (2007) wirkt wie ein lebendiger Organismus durch die vielen Videosequenzen, die eingearbeitet sind. Der Zuschauer braucht Zeit, die vielen eigenständigen Bewegungsabläufe, zu erfassen. Die beiden Videoskulpturen Landscape (2012) und Natural Selection (2015) beschäftigen den Betrachter ebenfalls etwas länger, bis er die Details erkundet hat, die die jeweiligen Skulpturen in Verbindung mit den Filmsequenzen ausmachen.

Gleich mit zwei neuen Sonderausstellungen eröffnet das Lehmbruck Museum zu den 37. Duisburger Akzenten: Lynn Hershman Leeson (*1941 in Cleveland, Ohio) und Jakub Nepraš (*1981 in Prag). Besonders Jakub Nepraš spiegelt in seinen Werken die Thematik der Duisburger Akzente, „Nah und Fern – 300 Jahre Duisburger Hafen“, indem er den Fluss des Lebens in den Fokus rückt, weswegen er auch explizit im Rahmen der Duisburger Akzente präsentiert wird. Die beiden Sonderausstellungen belegen die Räume im Erweiterungsbau. Museumsdirektorin Dr. Söke Dinkla, Kulturdezernent Thomas Krützberg, Kuratorin Ronja Friedrichs und Dr. Joachim Bonn, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Duisburg als Sponsor der Ausstellung, stellten zusammen mit den anwesenden Künstlern ihre Werke vor. Die Ausstellungseröffnung findet am Samstag, 27. Februar, um 16 Uhr im Rahmen der Akzente-Eröffnung im Lehmbruck Museum im Kantpark statt.


 
https://www.youtube.com/watch?v=hh_Nr5Yl3_Y
Jakub Nepraš: Ayahuasca (2007)
 

"Liquid Identities", eine Werkschau (v.l.): Museumsdirektorin Dr. Söke Dinkla, die Künstlerin Lynn Hershmann Leeson, Kuratorin Ronja Friedrichs. Foto: Petra Grünendahl.
„Liquid Identities“, eine Werkschau (v.l.): Museumsdirektorin Dr. Söke Dinkla, die Künstlerin Lynn Hershmann Leeson, Kuratorin Ronja Friedrichs. Foto: Petra Grünendahl.
Lynn Hershman Leeson: "Liquid Identities", eine Werkschau. Foto: Petra Grünendahl.
Lynn Hershman Leeson: „Liquid Identities“, eine Werkschau. Foto: Petra Grünendahl.
Mit „Liquid Identities“, Fließende Identitäten, präsentiert das Lehmbruck Museum eine Werkschau der amerikanischen Medienkünstlerin Lynn Hershman Leeson über 50 Jahre ihre Schaffens. Von der Frauenbewegung der 1960-er Jahre inspiriert suchte sie sich früh eine Kunstrichtung, die noch nicht von Männern dominiert war. Frauen hatten einen schweren Stand in der damaligen Kunstszene: eigene Ausstellungen waren nahezu unmöglich. Einzige Möglichkeit der Präsentation war Kunst im öffentlichen Raum, wie Museumsdirektorin Dr. Söke Dinkla erklärte. Die Medienkunst war damals noch neu, so dass es wenige etablierte Künstler gab. Von den frühen Werken im linken Dreiecksraum bis hin zu einem aktuellen Werk – „The Infinity Engine“ (2015) im Foyer des Erweiterungsbaus reicht die Werkschau, die auch Künstler und ihre Werke präsentiert, die von Hershman beeinflusst wurden, die auf der Ausstellung „Lynn Hershman Leeson. Civic Radar“ des ZKM Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe basiert. Zur der umfassenden Ausstellung gibt es ein Begleitheft mit allen Werken der Retrospektive an der Museumskasse (2,00 Euro). Ein Ausstellungskatalog zu Lynn Hershman Leeson wird zur Zeit vom kooperierenden ZKM konzipiert und erstellt und wird erst im Laufe der Ausstellung verfügbar sein.

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Lynn Hershman Leesons Videoinstallation „The Infinity Engine“ (2015)

Öffnungszeiten und Eintrittspreise

Jakub Nepraš: Landscape (2012). Foto: Petra Grünendahl.
Jakub Nepraš: Landscape (2012). Foto: Petra Grünendahl.
Lynn Hershman Leeson: "Liquid Identities", eine Werkschau. Foto: Petra Grünendahl.
Lynn Hershman Leeson: „Liquid Identities“, eine Werkschau. Foto: Petra Grünendahl.
Die beiden Sonderausstellungen laufen über die Duisburer Akzente hinaus bis zum 5. Juni. Dienstags bis freitags ist das Lehmbruck Museum ab 12 Uhr geöffnet, samstags und sonntags ab 11 Uhr. Die Öffnungszeiten gehen bis 17 Uhr, donnerstags wegen der plastikBAR bis 21 Uhr. An Feiertagen gelten ggf. besondere Öffnungszeiten. Regulär kostet der Eintritt 9 Euro, ermäßigt 5 Euro. Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre in Begleitung von Angehörigen sowie Schulklassen und Kindergärten pro Person 2 Euro (gilt nur für Selbstführergruppen), eine Familienkarte gibt es für 15 Euro.

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Zu den Sonderausstellungen bietet das Lehmbruck Museum Rahmenprogramme an. Details findet man auf den Internet-Seiten des Museums. Öffentliche Führungen gibt es jeden Sonntag, sie kosten 2 Euro zusätzlich zum Eintritt. Für weitere Informationen und Buchungen steht die Kunstvermittlung unter Telefon 0203 / 283-2195 oder eMail kunstvermittlung@lehmbruckmuseum.de zur Verfügung. Weitere Informationen gibt es unter tickets@lehmbruckmuseum.de, Telefon 0203 / 283-2195 oder www.lehmbruckmuseum.de.

(*) Ermäßigung erhalten gebuchte Gruppen, Selbstführer ab 20 Personen, Menschen mit Behinderung (ab 70%), Schüler & Studenten, Wehr- & Zivildienstleistende sowie Menschen mit Sozialhilfebezug.

© 2016 Petra Grünendahl (Text und Fotos)

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