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Bildhauer Johannes Brus in Duisburg: Doppelausstellung im Museum DKM und im Lehmbruck Museum

Vom „Einerlei wo außerhalb der Welt“ im Museum DKM zur „Probe zu: Tanzen für Brâncuşi“ im Lehmbruck Museum
Von Petra Grünendahl

Bildhauer Johannes Brus mit seinem Werk „Zwei Bildhauer und ihr Werk“. Foto: Petra Grünendahl.
Bildhauer Johannes Brus mit seinem Werk „Zwei Bildhauer und ihr Werk“. Foto: Petra Grünendahl.
Johannes Brus' "Kontrolleurin" links, das "Gespenst" rechts in der Glashalle des Lehmbruck Museums. Foto: Petra Grünendahl.
Johannes Brus‘ „Kontrolleurin“ links, das „Gespenst“ rechts in der Glashalle des Lehmbruck Museums. Foto: Petra Grünendahl.

Mit „Einerlei wo außerhalb der Welt“ zeigt das Museum DKM im Anbau Werke von Johannes Brus’ künstlerischen Reisen durch exotische Welten, archaische Kulturen und mythische Gestalten. Skulpturen von Tieren sind eingerahmt von großformatigen bearbeiteten fotografischen Arbeiten von Elefanten, Pferden oder Maharadschas, die Brücken bauen zu den Totenbeigaben aus dem alten China und der Khmer-Kultur, die in der Sammlung DKM präsentiert werden. Die steinernen und Bronze-Köpfe im Eingangsbereich (Foto im Header) schlagen den Bogen zu den vielfältigen Kopf-Skulpturen in der Dauerausstellung. Ganz anders empfängt den Besucher Johannes Brus in der großen Glashalle im Lehmbruck Museum. Hier hat Brus im Rahmen von „Sculpture 21st“ eine eher bodenständige Installation geschaffen, in der sich Einzelwerke des Künstlers sich um die zentrale Figur „Die blonde Negerin“ (La Négresse blonde) von Constantin Brâncuşi (rumänisch-französischer Bildhauer, 1876-1957) zu bewegen scheinen. Erstmals zu sehen sind hier die „Tänzerinnen“, deren Dynamik einen Hauch von Bewegung in das Ensemble bringt.

 

Der Künstler Johannes Brus (3. v. l.) zusammen mit den Ausstellern seiner Werke (v. l.): Klaus Maas, Dirk Krämer, Dr. Söke Dinkla, Thomas Krützberg und Dr. Michael Krajewski. Foto: Petra Grünendahl.
Der Künstler Johannes Brus (3. v. l.) zusammen mit den Ausstellern seiner Werke (v. l.): Klaus Maas, Dirk Krämer, Dr. Söke Dinkla, Thomas Krützberg und Dr. Michael Krajewski. Foto: Petra Grünendahl.
Zwei Duisburger Museen, das Lehmbruck Museum in Kantpark sowie das Museum DKM wenige Gehminuten entfernt in der Güntherstraße, präsentieren unterschiedliche Variationen aus dem Werk des Bildhauers und Fotografen Johannes Brus (*1942). Duisburgs Kulturdezernent Thomas Krützberg stellte zusammen mit Museumsdirektoren Dr. Söke Dinkla, Kurator Dr. Michael Krajewski sowie den Vorständen der Stiftung DKM, den Kunstsammlern Dirk Krämer und Klaus Maas, die Ausstellung sowie den anwesenden Künstler Johannes Brus vor.

Constantin Brâncuşis "Die blonde Negerin" (La Négresse blonde). Foto: Petra Grünendahl. Foto: Petra Grünendahl.
Constantin Brâncuşis „Die blonde Negerin“ (La Négresse blonde). Foto: Petra Grünendahl. Foto: Petra Grünendahl.
Eine Homage an Constantin Brâncuşi. Foto: Petra Grünendahl.
Eine Homage an Constantin Brâncuşi. Foto: Petra Grünendahl.
Eine der "Tänzerinnen" von Johannes Brus ind er großen Glashalle. Foto: Petra Grünendahl.
Eine der „Tänzerinnen“ von Johannes Brus ind er großen Glashalle. Foto: Petra Grünendahl.
Eine der "Tänzerinnen" von Johannes Brus ind er großen Glashalle. Foto: Petra Grünendahl.
Eine der „Tänzerinnen“ von Johannes Brus ind er großen Glashalle. Foto: Petra Grünendahl.
Die "Kontrolleurin" von Johannes Brus ind er großen Glashalle. Foto: Petra Grünendahl.
Die „Kontrolleurin“ von Johannes Brus ind er großen Glashalle. Foto: Petra Grünendahl.
Der in Gelsenkirchen geborene Künstler studierte an der Kunstakademie in Düsseldorf (1964-71) und lehrte später Bildhauerei unter anderem als Professor an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig (1986-2007). Er lebt und arbeitet in Essen-Kettwig. Die Werke von Johannes Brus sind bereits die zweite „gemeinsame“ Ausstellung der beiden Museen, darüber hinaus arbeiten sie aber schon länger zusammen. Zusammen mit dem MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst im Innenhafen machen sie als „die Duisburger Kunstmuseen“ klar, dass Duisburg eine ganze Menge zu bieten hat.

Von der Stille zur Dynamik der Bewegung
Während „Einerlei wo außerhalb der Welt“ vom Blick der Sammler geprägt ist, die mit den Werken von Brus über das Archaische, Eexotische ihre Annäherung an die eigene Sammlerleidenschaft suchen, konzentriert sich „Probe zu: Tanzen für Brâncuşi“ auf die menschliche Figur, den Körper, die Anatomie, die Bewegung. Zu den Tänzerinnen, von denen Brus im Lehmbruck drei Figuren erstmalig ausstellt, haben ihn Fotos der Kompanie Pina Bausch inspiriert, deren Körperlichkeit er in Gips modelliert hat. Gips, Beton, Porzellan oder auch schon mal Holz oder Elastomere sind seine Materialien für Skulpturen. Auch die fotografischen Arbeiten sind nicht nur auf speziellem Barytpapier abgezogene Aufnahmen, sondern farbig getont und bearbeitet, dass ihr Ursprung als Fotografie nicht mehr sichtbar ist.

Die beiden Ausstellungen werden am Mittwoch, 16. März, eröffnet: Zunächst um 18.30 Uhr mit einer zentralen Eröffnung im Lehmbruck Museum, anschließend im Museum DKM mit einem Gespräch mit dem Künstler Johannes Brus. Pünktlich zur Ausstellungseröffnung präsentieren Lehmbruck Museum und Museum DKM eine Publikation über den Künstler – „Johannes Brus in Duisburg“ – mit Texten von Söke Dinkla, Hans Günter Golinski, Jochen Hörisch und Kurator Michael Krajewksi (erschienen im Kerber-Verlag, ISBN 978-3-7356-0227-5). Das „Künstlerbuch“ mit vielen spannenden Fotografien und informativen Texten ist für 30 Euro in beiden Museen erhältlich (im Buchhandel 35 Euro).

 
 
Lehmbruck Museum
Johannes Brus’ Installation „Probe zu: Tanzen für Brâncuşi“ in der Glashalle des Lehmbruck Museums läuft bis zum 16. Mai 2016. Dienstags bis freitags ist das Lehmbruck Museum ab 12 Uhr geöffnet, samstags und sonntags ab 11 Uhr. Die Öffnungszeiten gehen bis 17 Uhr, donnerstags wegen der plastikBAR bis 21 Uhr. An Feiertagen gelten ggf. besondere Öffnungszeiten. Regulär kostet der Eintritt 9 Euro, ermäßigt 5 Euro. Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre in Begleitung von Angehörigen sowie Schulklassen und Kindergärten pro Person 2 Euro (gilt nur für Selbstführergruppen), eine Familienkarte gibt es für 15 Euro.

Zu den Sonderausstellungen bietet das Lehmbruck Museum Rahmenprogramme an. Details findet man auf den Internet-Seiten des Museums. Öffentliche Führungen gibt es jeden Sonntag, sie kosten 2 Euro zusätzlich zum Eintritt. Für weitere Informationen und Buchungen steht die Kunstvermittlung unter Telefon 0203 / 283-2195 oder eMail kunstvermittlung@lehmbruckmuseum.de zur Verfügung. Weitere Informationen gibt es unter tickets@lehmbruckmuseum.de, Telefon 0203 / 283-2195 oder www.lehmbruckmuseum.de.

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(*) Ermäßigung erhalten gebuchte Gruppen, Selbstführer ab 20 Personen, Menschen mit Behinderung (ab 70%), Schüler & Studenten, Wehr- & Zivildienstleistende sowie Menschen mit Sozialhilfebezug.

 
 

Eine Elefantenplastik von Johannes Brus im Museum DKM. Foto: Petra Grünendahl.
Eine Elefantenplastik von Johannes Brus im Museum DKM. Foto: Petra Grünendahl.
Museum DKM
Die Ausstellung von Johannes Brus ist ab Samstag, 19. März, bis zum 4. September 2016 zugänglich. Während der Laufzeit der Ausstellung wird es auch hier verschiedene Führungen geben. Die Teilnahme ist in Verbindung mit der Eintrittskarte kostenfrei.

Regulär geöffnet hat das private Museum DKM an der Güntherstraße 13-15 im Dellviertel samstags und sonntags zwischen 12 und 18 Uhr sowie jeden ersten Freitag im Monat ebenfalls zwischen 12 und 18 Uhr. Montags bis freitags wird ansonsten nur nach Vereinbarung für Gruppen geöffnet. Der Eintritt kostet 10 Euro (ermäßigt 5 Euro, für Schüler und Studenten bis 28 Jahre), Kinder bis 7 Jahre haben freien Eintritt. Für Gruppen (zw. 10 und 15 Personen) gibt es einen Gruppentarif (7 Euro pro Person) zzgl. einer (kostenpflichtigen) Führung. Weitere Infos gibt es hier.

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© 2016 Petra Grünendahl (Text und Fotos)

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