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MKM Museum Küppersmühle: Markus Lüpertz im Innenhafen Duisburg

Dem Idealbild immer näher kommen wollen
Von Petra Grünendahl

Markus Lüpertz im Museum Küppersmühle. Foto: Petra Grünendahl.
Markus Lüpertz im Museum Küppersmühle. Foto: Petra Grünendahl.
Pressegespräch im Museum Küppersmühle (v.l.): Kurator Götz Adriani, Markus Lüpertz, Museumsdirektor Walter Smerling. Foto: Petra Grünendahl.
Pressegespräch im Museum Küppersmühle (v.l.): Kurator Götz Adriani, Markus Lüpertz, Museumsdirektor Walter Smerling. Foto: Petra Grünendahl.
Markus Lüpertz im MKM. Hinten an der Wand: "Westwall" (1968, 5-teilig, Gesamtmaß 200 x 1250 cm) Foto: Petra Grünendahl.
Markus Lüpertz im MKM. Hinten an der Wand: „Westwall“ (1968, 5-teilig, Gesamtmaß 200 x 1250 cm) Foto: Petra Grünendahl.
„Malen ist wie Luft holen: ich brauche das täglich“, erklärte Prof. Markus Lüpertz im Pressegespräch. In den hohen Hallen des Museums Küppermühle wirken selbst seine großformatigen Werke schon wieder filigran. Zu den imposantesten Werken zählen der „Westwall“, ein fünfteiliges Werk mit einem Gesamtmaß von 12,5 x 2 Metern, und „Gegen Abend besetzen Störche Lüpolis“, ein 20-teiliges Werk mit fast 12 x 3 Metern. Neben vielen, teils großformatigen Bildern gibt es auch Skulpturen des Künstlers. „Eine Arbeit gebiert die nächste“, so Lüpertz: „Das Werk in seinem Scheitern am Ideal, in seiner Unzulänglichkeit provoziert Neues.“ Die Gestaltung der Ausstellung, ihre Zusammensetzung und Installation oblag dem Kurator. Lüpertz sah sie zur Vorbesichtigung selbst zum ersten Mal: „Ich bin begeistert!“ Viele Bilder hatte er lange nicht gesehen: „Deshalb bin ich hier.“

Erstmalig präsentiert die Stiftung für Kunst und Kultur e. V. den Maler, Bildhauer und langjährigen Rektor der Kunstakademie Düsseldorf, Markus Lüpertz (*1941), im MKM Museum Küppermühle für Moderne Kunst im Duisburger Innenhafen. Unter dem Titel „Kunst, die im Wege steht“ umfasst die Ausstellung ausschließlich Werke Lüpertz’, die zur Sammlung des Ehepaars Ströher zählen, – und davon fanden noch nicht einmal alle Werke in den Erdgeschossräumen des Museums Platz. Die Sammlung von Sylvia und Ulrich Ströher ist wohl weltweit eine der Größten des Düsseldorfer Künstlers: Sie umfasst Werke ab Anfang der 1960-er Jahre bis heute – knappe 55 Jahre von Lüpertz’ Schaffen. Über alle diese Phasen erstreckt sich auch die Sonderausstellung, die mehr als 80 Arbeiten zeigt. Im Katalog, der mit der Eröffnung erscheint, sind allerdings alle Werke der Ströher-Sammlung vertreten. Museumsdirektor Walter Smerling stellte zusammen mit Kurator Götz Adriani und Markus Lüpertz die Ausstellung vor.

Markus Lüpertz im Museum Küppersmühle. Foto: Petra Grünendahl.
Markus Lüpertz im Museum Küppersmühle. Foto: Petra Grünendahl.
Markus Lüpertz: Gegen Abend besetzen Störche Lüpolis (1977, 20-teilig, Gesamtmaß 296 x 1187 cm). Foto: Petra Grünendahl.
Markus Lüpertz: Gegen Abend besetzen Störche Lüpolis (1977, 20-teilig, Gesamtmaß 296 x 1187 cm). Foto: Petra Grünendahl.
Bilder über den Faschismus (1980): Manifest (l.) und Haus der Kunst (r.). Foto: Petra Grünendahl.
Bilder über den Faschismus (1980): Manifest (l.) und Haus der Kunst (r.). Foto: Petra Grünendahl.
Markus Lüpertz: Die "Toten Tanz"-Reliefs (1989-1990). Foto: Petra Grünendahl.
Markus Lüpertz: Die „Toten Tanz“-Reliefs (1989-1990). Foto: Petra Grünendahl.
Markus Lüpertz: Judith (Bronze,1995). Foto: Petra Grünendahl.
Markus Lüpertz: Judith (Bronze,1995). Foto: Petra Grünendahl.
Überblick über Lüpertz’ Schaffen
Bilderzyklen, Serien und Variationen hängen zusammen – auch als Ausstellungsobjekte: Die Räume sind nach Themen und Motiven gegliedert. Das vermittelt dem Betrachter Zusammenhänge. Der Dädalus-Zyklus (33 Bilder), fünf Bilder über den Faschismus, vier Bilder über den Krieg sowie die Druckstöcke zur Serie „Männer ohne Frauen (Parsifal)“ (das Foto im Header zeigt einen Auszug) werden vollständig gezeigt. Die Ausstellung zeigt die Entwicklung Lüpertz in über fünfzig Jahren. Der Titel der Ausstellung, „Kunst, die im Wege steht“ greift den Titel von einer seiner ersten Präsentationen 1966 in Berlin auf. Hier und heute stellt „Kunst, die im Wege steht“ einen sehr umfassenden Überblick über Lüpertz’ gesamtes Lebenswerk dar.

Der Katalog zur Ausstellung ist zur Eröffnung erschienen: Das umfassende Werk mit Beiträgen von Götz Adriani, Walter Smerling und Peter Weibel (120 Seiten, 113 farbige Abbildungen, Wienand Verlag Köln, ISBN 978-3-86832-311-5) ist an der Museumskasse für 25 Euro zu haben (im Buchhandel teurer).Von Duisburg geht die Ausstellung nach Karlsruhe, wo sie ab 9. Juli im ZKM Zentrum für Kunst und Medientechnologie zu sehen ist.

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Museum Küppersmühle:
Duisburger haben donnerstags freien Eintritt

Die Arbeiten sind noch bis zum 29. Mai 2016 in den Erdgeschossräumen des Museums zu sehen. Das Museum Küppersmühle findet man im Innenhafen am Philosophenweg 55 (Haupteingang). Mittwochs ist das Museum von 14 bis 18 Uhr geöffnet, donnerstags bis sonntags sowie feiertags von 11 bis 18 Uhr. Montags und dienstags ist Ruhetag. Der Eintritt kostet nur für die Wechselausstellungen 6 Euro, für das gesamte Haus (inkl. Wechselausstellung) 9 Euro. Ermäßigt sowie bei Gruppen ab 10 Personen zahlt man pro Person 4,50 Euro, Kinder und Schüler über sechs Jahren zahlen 2 Euro. Kinder unter sechs Jahren haben freien Eintritt, ebenso donnerstags alle Duisburger (gegen Vorlage des Personalausweises). Alle Ausstellungsräume des Museums sind auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich. Führungen durch die Sammlung sowie durch laufende Ausstellungen gibt es jeden Sonntag um 15 Uhr, aber auch nach Vereinbarung. Am Donnerstag, 21. April, um 17 Uhr findet eine Führung der Reihe „Kunst und Genuss“ durch die Lüpertz-Ausstellung statt: inklusive Getränk und Imbiss zum Ausklang im Restaurant Küppersmühle beträgt der Teilnahmepreis 21 Euro (Anmeldung unter https://www.museum-kueppersmuehle.de/informatîon/veranstaltungsprogramm. Mehr Informationen gibt es auf den Internet-Seiten des Museums Küppersmühle für Moderne Kunst.

© 2016 Petra Grünendahl (Text und Fotos)

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