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Deutsche Oper am Rhein: Uraufführung der Familienoper „Die Schneekönigin“ im Theater Duisburg

Mit märchenhaften Motiven ein junges Publikum
begeistern und für Kultur gewinnen
Von Petra Grünendahl

Dmitri Vargin (Kay), Lavinia Dames (Gerda). Foto: Hans Jörg Michel.
Dmitri Vargin (Kay), Lavinia Dames (Gerda). Foto: Hans Jörg Michel.
Hans Christan Andersens Märchen von der „Schneekönigin“ sei als Kind eines seiner Lieblingsmärchen gewesen, erzählte Komponist Marius Felix Lange. Nicht nur komponiert hat der die Oper, sondern auch das Libretto (Text) zur neuen Familienoper geschrieben. Umso glücklicher sei er gewesen, diesen Stoff für die Deutsche Oper am Rhein als Auftragsarbeit realisieren zu dürfen. „Die Schneekönigin“ sei sein Wunschstoff mit ihrer reichen Symbolik, so Lange. Auch der Regisseur Johannes Schmid wollte genau diese Symbolik der Gegensätze von Gefühl und Verstand auf die Bühne bringen. „Die Schneekönigin“ fasziniere ihn als Entwicklungsgeschichte, verriet Lange. Gerda und Kay, beste Freunde, sind die personifizierten Gegensätze von Gefühl und Verstand, die schlussendlich erkennen lassen, dass sie sich damit ergänzen, „ganz werden“.

Deutsche Oper am Rhein: Komponist Marius Felix Lange (l.) und Regisseur Johannes Schmid (r.) mit dem Bühnenaufbau von "Die Schneeköingin" im Theater Duisburg. Foto: Petra Grünendahl,
Deutsche Oper am Rhein: Komponist Marius Felix Lange (l.) und Regisseur Johannes Schmid (r.) mit dem Bühnenaufbau von „Die Schneeköingin“ im Theater Duisburg. Foto: Petra Grünendahl,
Zur Uraufführung der neuen Familienoper „Die Schneekönigin“ lädt die Deutsche Oper am Rhein am Samstag, 23. April, ins Theater Duisburg. Der Märchenstoff mit seinen vielen Stationen der Reise sei gar nicht so einfach auf eine Bühne zu bringen gewesen, erklärte Schmid, der das eine oder andere Detail der Reise nur angedeutet realisieren konnte, da eine kompletter Bühnenumbau den Rahmen gesprengt hätte. Die Reise beginnt, als Kay, von Splittern eines verzauberten Spiegels getroffen, sich von Gerda abwendet. Er sieht alles nur noch negativ und folgt der Schneekönigin, Sinnbild für den kalten Verstand, zu ihrem Palast. Gerda folgt ihm und begegnet vielerlei märchenhaften Wesen. Schließlich gelangt sie zum Palast der Schneekönigin, wo sie Kay durch ihre Mitgefühl und ihre Herzenswärme erlösen kann. Als die beiden schließlich nach Hause zurückkehren, sind sie „zwei Erwachsene und doch Kinder, Kinder im Herzen“, womit Anderson sein Märchen schließt. Die Termine für die Aufführungen liegen entweder familiengerecht am Wochenende oder für Schulbesuche an Vormittagen in der Woche.

Schulen werden zu „Wiederholungstätern“

Dmitri Vargin (Kay), Adela Zaharia (Schneekönigin). Foto: Hans Jörg Michel.
Dmitri Vargin (Kay), Adela Zaharia (Schneekönigin). Foto: Hans Jörg Michel.
„Wenn Lehrer bei uns Karten für einen Klassenbesuch bestellen, bekommen sie gleich eine Mappe mit Informationsmaterial und Unterrichtsvorschlägen zugeschickt“, erklärte Anna Mareike Vohn, Leiterin der Abteilung „Junges Publikum“. Anhand dieser Informationen könnten sie im Unterricht den Opernbesuch vorbereiten: die Kinder das Stück spielen und singen lassen. „Die Wiedererkennung ist wichtig, damit sie die Komplexität der Oper greifen können“, so Vohn. Erstmals hat die Deutsche Oper am Rhein eine Familienoper ab 6 Jahren empfohlen: „Man kann gar nicht früh genug anfangen, Menschen an Kultur heranzuführen“, äußerte Vohn ihre persönliche Meinung. Manche Kinder kommen auch schon viel jünger zu ihrer ersten Opernvorstellung: Wenn die Begeisterung der Eltern die Kleinen ansteckt und eine kindgerechte Oper Interesse und eigene Begeisterung weckt. Aber auch die Schulen werden schnell zu „Wiederholungstätern“: Wer als Lehrer einmal einen Klassensatz Karten bestellt hat, bekommt regelmäßig Informationen über all das, was die Deutsche Oper am Rhein für „Junges Publikum“ zu bieten hat. Und viele greifen da gerne wieder zu, wenn es darum geht, ihren Schülern Oper näher zu bringen.9

Bewährtes Team

Schn die zweite Zusammenarbeit bei der Deutsche Oper am Rhein: Komponist Marius Felix Lange (l.) und Regisseur Johannes Schmid (r.) mit dem Bühnenaufbau von "Die Schneeköingin" im Theater Duisburg. Foto: Petra Grünendahl,
Schn die zweite Zusammenarbeit bei der Deutsche Oper am Rhein: Komponist Marius Felix Lange (l.) und Regisseur Johannes Schmid (r.) mit dem Bühnenaufbau von „Die Schneeköingin“ im Theater Duisburg. Foto: Petra Grünendahl,
Marius Felix Lange ist mittlerweile auf Familienopern – den Begriff mag er lieber als „Kinderoper“ – spezialisiert. „Die Schneekönigin“ ist nach dem „Mädchen, das nicht schlafen wollte“ seine zweite Auftragsarbeit für die Deutsche Oper am Rhein. „Die Schneekönigin“ ist seit dem Antritt von Prof. Christoph Meyer als Generalintendant 2009 nun bereits die siebte Familienoper im Programm der Rheinoper. Drei der sieben Opern waren als Auftragsarbeiten Uraufführungen. Wie schon bei früheren Familienopern – zum Beispiel „Ronja Räubertochter“ – zeichnet auch hier Tatjana Ivschina für das Bühnenbild und die phantasievollen Kostüme verantwortlich. Auch Johannes Schmid arbeitet an der Deutschen Oper am Rhein auf vertrautem Terrain, inszenierte er doch hier im Haus bereits die Uraufführungen von „Das Mädchen, das nicht schlafen wollte“ (2014) und „Ronja Räubertochter“ (2015). Die Familienoper ist eine Kooperation der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg mit dem Theater Dortmund und dem Theater Bonn im Rahmen von „Junge Opern Rhein-Ruhr“. Unterstützt wird das Projekt von Freundeskreis der Deutschen Oper am Rhein, Fördergelder gab es vom Fond Neues Musiktheater des NRW Kultursekretariats Wuppertal und des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW. Schirmherrin ist Ministerin Christina Kampmann.

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Weitere Termine im Theater Duisburg:
Sa | 23. April 2016 | 18:00 Uhr (Uraufführung),
Sa | 30. April 2016 | 15:00 Uhr,
Sa | 8. Mai 2016 | 15:00 Uhr,
Mo | 6. Juni 2016 | 11:00 Uhr,
Di | 7. Juni 2016 | 11:00 Uhr,
Mo | 20. Juni 2016 | 11:00 Uhr und
Di | 21. Juni 2016 | 11:00 Uhr.
Ab dem 4. Juli 2016 läuft „Die Schneekönigin“ im Opernhaus Düsseldorf.

Besucherraum im Theater Duisburg. Foto: Petra Grünendahl,
Besucherraum im Theater Duisburg. Foto: Petra Grünendahl,
Eintrittskarten gibt es in der gemeinsamen Theaterkasse von Theater Duisburg und Deutscher Oper am Rhein im ehemaligen Restaurant „Theaterkeller“. Der Eingang befindet sich auf der rechten Seite des Theaters gegenüber vom Duisburger Hof (Öffnungszeiten: Mo bis Fr 10 – 18.30 Uhr, Sa 10 bis 18 Uhr). Karten bestellen kann man auch per Telefon 0203 / 283-62100, Fax 0203 / 283-62210 oder eMail karten@theater-duisburg.de. Die Theaterkasse am Eingang öffnet 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Eine halbe Stunde vor Beginn gibt es eine Einführung im Opernfoyer, die einen kurzen Überblick in die Oper, ihre Handlung und ihre Entstehung gibt. Tickets kosten zwischen 8,00 und 18,00 Euro. Möglichkeiten für Ermäßigungen bei den Ticketpreisen findet man auf den Webseiten der Deutschen Oper am Rhein bei den Buchungen aufgeführt. Auch für Schulklassen gibt es ermäßigte Karten: Telefon 0211 / 8925-238 oder eMail an gruppen@operamrhein.de.

© 2016 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Petra Grünendahl (3), Hans Jörg Michel, Mannheim / Deutsche Oper am Rhein (2 plus Header)

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Ein Kommentar "Deutsche Oper am Rhein: Uraufführung der Familienoper „Die Schneekönigin“ im Theater Duisburg"

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