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Museum Küppersmühle: Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau

Leuchtturmprojekt auf solidem Grund
Von Petra Grünendahl

Pierre de Meuron (l.) präsentierte zusammen mit Oberbürgermeister Sören Link (nicht im Bild) und Museusdirektor Walter Smerling (r.) die Planungen. Foto: Petra Grünendahl.
Überblick über die Baufelder: vorne der Parkplatz, rechts vom Museumsbau die Erweiterung. Foto: Petra Grünendahl.
Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau des MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst. Foto: Petra Grünendahl.
Das Modell vom MKM mit Erweiterungsbau. Foto: Petra Grünendahl.
„Künstler kommen gerne her“, erklärte Museumsdirektor Walter Smerling. Die Architektur des MKM mit ihren hohen Räumen lasse gerade großformatige Werke auf eine einzigartige Weise wirken. Der Architekt Pierre de Meuron erinnerte daran, wie die Küppermühle ausgesehen habe, bevor er aus den acht Stockwerken des Mühlenbetriebes vier Etagen für das Museum gemacht hatte. Schon länger war ein Erweiterungsbau geplant worden, die erste Variante, der „Schuhkarton“, an Pfusch am Bau gescheitert. Für den Neustart hatte man das Schweizer Architekturbüro des ursprünglichen Umbaus wieder an Bord geholt. „Wir haben die Optik der Fassade auch für den Anbau aufgegriffen“, erzählte de Meuron. Backstein neu interpretiert, um einerseits die Einheit des am 22. März 1999 eröffneten Museumsbaus zu zeigen – und andererseits den Backstein der Außenfassade anders zu verarbeiten, um moderne Akzente zu setzen. Die Eröffnung ist für 2019 geplant.

Mit der Grundsteinlegung gehen die Arbeiten für den neuen Erweiterungsbau des MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst in die heiße Phase. Walter Smerling, Pierre de Meuron vom Architekturbüro Herzog & de Meuron und Oberbürgermeister Sören Link nahmen diesen wichtigen Schritt in der Geschichte des Privatmuseums gemeinsam vor. Die Fertigstellung ist für Ende 2018 geplant. Durch den Erweiterungsbau erhält eine der bedeutendsten Sammlungen deutscher Kunst nach 1945, die Sammlung Ströher, zusätzliche 2.500 Quadratmeter Ausstellungsfläche (dann insgesamt gut 5.000 m² Ausstellungsfläche). „Wer ins MKM kommt, erlebt 70 Jahre Kunst aus Deutschland“, erzählte Smerling. Und Pierre de Meuron resümierte: „Mit der heutigen Grundsteinlegung setzen wir eine erfolgreiche gemeinsame Geschichte fort, die auch in wechselvollen Zeiten immer auf einer engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen der Familie Ströher, dem Museum Küppersmühle und Herzog & de Meuron basierte.“

Herzog & de Meuron gestalten weiter mit

Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau des MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst (v.l.): Architekt Pierre de Meuron, Museumsdirektor Walter Smerling und Oberbürgermeister Sören Link. Foto: Petra Grünendahl.
Entwurf von Herzog & de Meuron: Räumlichkeiten von oben. Foto: Petra Grünendahl.
Entwurf von Herzog & de Meuron: Gebäudestruktur mit den Übergängen in den Erweiterungsbau. Foto: Petra Grünendahl.
Oben auf den Silos soll eine Aussichstplattform entstehen. Entwurf: Herzog & de Meuron. Foto: MKM.
Mr. Softy: Histoirsches Foto vom Innenhafen Anfang der 1990er-Jahre. Foto: Petra Grünendahl.
Die faszinierende Verpackung, wie Oberbürgermeister Link die ehemalige Kornmühle nannte, mache Lust auf mehr. Die hohen Räume, so der OB, ließen die Kunstwerke richtig wirken. Das MKM sei eines der schönsten Museen in Deutschland. Wie bereits beim Umbau der historischen Küppersmühle zum Museum orientieren sich Herzog & de Meuron bei ihrem Entwurf für den Erweiterungsbau am Bestand des MKM und der Architektur des Innenhafens. Drei unterschiedlich hohe Baukörper schreiben den vorhandenen Museumsbau fort und fügen sich zu einem neuen Kopfbau zusammen, der die gesamte Gebäudezeile des Hafensbeckens konsequent und harmonisch abschließt. Der neue Gebäudeteil soll über die Silos entlang des Innenhafenbeckens in Richtung Osten/Autobahn A59 mit dem jetzigen Museumskomplex verbunden werden. Mittels Brücken in den Silos im 1. und 2. OG wird die Verbindung zwischen den neuen und den bereits existierenden Sammlungsräumen geschaffen. Die Silos selbst bleiben in der äußeren Optik wie auch ihrer ursprünglichen Materialität als Industriedenkmal erhalten. Als Erschließungselement und verbindender Ausstellungraum werden sie jedoch einer neuen Funktion zugeführt. Geplant ist darüber hinaus, sie mit einer Aussichtsterrasse zu versehen und erstmals für Besucher zugänglich zu machen. Ermöglicht wird der Erweiterungsbau durch das Engagement privaten MKM-Stiftung, die von den Sammlern Sylvia und Ulrich Ströher gegründet wurde.

Museum Küppersmühle:
Duisburger haben donnerstags freien Eintritt

Das Museum Küppersmühle findet man im Innenhafen am Philosophenweg 55 (Haupteingang). Mittwochs ist das Museum von 14 bis 18 Uhr geöffnet, donnerstags bis sonntags sowie feiertags von 11 bis 18 Uhr. Montags und dienstags ist Ruhetag. Der Eintritt kostet nur für die Wechselausstellungen 6 Euro, für das gesamte Haus (inkl. Wechselausstellung) 9 Euro. Ermäßigt sowie bei Gruppen ab 10 Personen zahlt man pro Person 4,50 Euro, Kinder und Schüler über sechs Jahren zahlen 2 Euro. Kinder unter sechs Jahren haben freien Eintritt, ebenso donnerstags alle Duisburger (gegen Vorlage des Personalausweises). Alle Ausstellungsräume des Museums sind auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich. Führungen durch die Sammlung sowie durch laufende Ausstellungen gibt es jeden Sonntag um 15 Uhr, aber auch nach Vereinbarung.

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Mehr Informationen gibt es auf den Internet-Seiten des Museums Küppersmühle für Moderne Kunst.

© 2017 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Petra Grünendahl, Museum Küppersmühle, Entwürfe: Herzog & de Meuron

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