Großes Kino von Liebe und Treue, Betrug und Wahnsinn
Von Petra Grünendahl
Lucia Ashton (Adela Zaharia) liebt Edgardo Ravenswood (Georgy Vasiliev), der ihr einst das Leben rettete. Heimlich treffen sie sich, ihre Familien sind verfeindet. Sie schwören sich ewige Treue, bevor Edgardo in politischen Dingen nach Frankreich geht. Lucias Bruder Enrico (der erkältete Laimonas Pautienius hielt den ganzen Abend durch!) will sie mit Arturo Buklaw (Ovidiu Purcel) verkuppeln: Eine Verbindung, die seinen schwindenden politischen Einfluss wieder stärken soll. Gefolgsmann Normanno (Florian Simson) unterstützt Enricos Intrigenspiel ebenso wie der Geistliche Raimondo (Bogdan Taloş), dem Lucia zu ihrem Unglück vertraut. Getäuscht über die angebliche Untreue ihres Geliebten unterschreibt sie den Ehevertrag als ihr Todesurteil. Edgardo erscheint zur Hochzeit, enttäuscht von der vermeintliche Untreue Lucias, die in der Hochzeitsnacht Arturo ersticht und dem Wahnsinn verfällt. Als die Totenglocken für Lucia läuten, begeht Edgardo in der Schlussszene Selbstmord. Hervorragende Akteure sangen und spielten ganz großes Kino einer aussichtslosen Liebe, die tragisch endet!
Ihre Wiederaufführung erlebte die Oper „Lucia di Lammermoor“ von Gaetano Donizetti (1797 – 1848) im Theater Duisburg vor fast ausverkauftem Haus mit einem sehr begeisterten Publikum. Donizetti komponierte die Oper zu einem Text von Salvatore Cammarano, der wiederum auf der Romanvorlage von Sir Walter Scott, „Die Braut von Lammermoor“, beruhte. Viele von Scotts historischen Romanen sind Klassiker geworden und haben als Vorlage auch für Opern gedient. Die Handlung spielt Ende des 16. Jahrhunderts in Schottland. Die Nachnamen blieben Englisch, die Vornamen hat der Librettist „italisiert“. Gesungen wird in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln, die das Verständnis der Handlung erleichtern. Die Aufführung dauert etwa drei Stunden (inkl. einer Pause).
Donizettis Oper gilt als einer der Höhepunkte in der Epoche des Belcanto (dt. “schöner Gesang“) und als Idealtypus der romantischen Sängeroper mit vielen herrlichen Solo- und Chorszenen. Höhepunkt ist die so genannten „Wahnsinnsarie“, während der Lucia dem Wahnsinn verfällt, nachdem sie den ihr frisch angetrauten Arturo erstochen hat: Eine herrliche Solo-Arie, die die fantastische Koloratursopranistin Adela Zaharia stimmlich über die ganze Bandbreite ihres beachtlichen Stimmumfanges glänzen ließ. Die Duisburger Philharmoniker spielten Donizettis variantenreiche Komposition unter der musikalischen Leitung von Antonino Fogliani, einem Spezialisten für italienische Opern. Für Soli hatte die Deutsche Oper am Rhein Stephan Dreizehnter (Soloflöte) und Katrina Szederkenyi (Harfe) verpflichtet. Für die Inszenierung zeichnete der Regisseur Christof Loy verantwortlich, für Bühne und Kostüme Herbert Murauer. Vokale Unterstützung bekam das Ensemble vom Chor der Deutschen Oper am Rhein unter der Leitung von Christoph Kurig.
Weitere Termine im Theater Duisburg:
Fr | 28. April 2017 | 19:30 Uhr,
Fr | 5. Mai 2017 | 19:30 Uhr und
So | 9. Juli 2017 | 15:00 Uhr.
In der kommenden Spielzeit steht das Stück auch in Düsseldorf wieder auf dem Spielplan.
Eintrittskarten gibt es in der gemeinsamen Theaterkasse von Theater Duisburg und Deutscher Oper am Rhein im ehemaligen Restaurant „Theaterkeller“. Der Eingang befindet sich auf der rechten Seite des Theaters gegenüber vom Duisburger Hof (Öffnungszeiten: Mo bis Fr 10 – 18.30 Uhr, Sa 10 bis 18 Uhr). Karten bestellen kann man auch per Telefon 0203 / 283-62100, Fax 0203 / 283-62210 oder eMail karten@theater-duisburg.de. Die Theaterkasse am Eingang öffnet 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Eine halbe Stunde vor Beginn gibt es eine Einführung im Opernfoyer, die einen kurzen Überblick in die Oper, ihre Handlung und ihre Entstehung gibt. Tickets kosten zwischen 18,10 und 62,80 Euro. Möglichkeiten für Ermäßigungen bei den Ticketpreisen findet man auf den Webseiten der Deutschen Oper am Rhein bei den Buchungen aufgeführt.
© 2017 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Hans Jörg Michel, Mannheim / Deutsche Oper am Rhein
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