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IHK veröffentlicht Demografiekompass Niederrhein 2040

Sinkende Anzahl an Erwerbspersonen stellt Unternehmen und Kommunen vor Herausforderungen
Studie zur Bevölkerungsentwicklung am Niederrhein

Niederrheinische IHK. Foto: Jürgen Rohn.
Die Bevölkerung schrumpft, altert und wird bunter. Der demografische Wandel ist einer der bestimmenden Megatrends unserer Zeit. Wie stark und wie schnell sich die Bevölkerungsstrukturen in der Stadt Duisburg und den Kreisen Kleve und Wesel in den nächsten Jahren verändern, stellt die Niederrheinische Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve in ihrem „Demografiekompass Niederrhein 2040“ dar. Für jede einzelne Kommune am Niederrhein werden die zentralen Kennziffern und Entwicklungen präsentiert.

„Nur wer die Entwicklungen kennt, kann auch die richtigen Entscheidungen treffen“, erklärt Dr. Andreas Henseler, Demografie-Experte bei der Niederrheinischen IHK. „Wir haben für jede der 30 Kommunen am Niederrhein ein demografisches Profil erstellt. Auf dieser Grundlage wollen wir gemeinsam mit Politik, Verwaltung und Wirtschaft Antworten finden, wie wir den demografischen Wandel gestalten können.“ Der Vergleich der Kommunalprofile verdeutlicht Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Bevölkerungsentwicklung, denn diese verläuft keinesfalls überall gleich. So soll beispielsweise die Bevölkerung in Alpen von 2015 bis 2040 um 17 Prozent abnehmen, während sie im gleichen Zeitraum in Weeze um 35 Prozent steigen soll. Grundlage für die Zahlen sind die Vorausberechnungen des statistischen Landesbetriebs IT.NRW.

Fachkräftemangel verschärft sich
Für die Unternehmen ist der Rückgang der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter die zentrale Herausforderung. Während die Einwohnerzahl in der Region bis 2040 um fünf Prozent zurückgehen soll, ist der Verlust in der Altersgruppe der Erwerbstätigen mehr als dreimal so hoch (- 17 Prozent). Nur in Weeze und in Kranenburg nimmt die Anzahl der 15- bis 65-Jährigen zu, in allen anderen Kommunen wird sie voraussichtlich sinken. „Wenn wir nicht frühzeitig gegensteuern, wird sich der Fach- und Führungskräftemangel in den Unternehmen weiter verschärfen“, so Henseler. „Das ist eine ernst zu nehmende Gefahr für die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit unserer Wirtschaft.“ Schon heute sieht fast jedes zweite Unternehmen im Fachkräftemangel ein Hauptrisiko für den weiteren Geschäftserfolg. Das sind nahezu doppelt so viele wie noch vor fünf Jahren. Der Renteneintritt der sogenannten Babyboomer-Generation (Jahrgänge 1954 bis 1969) steht bevor und verstärkt die Sorgen der Unternehmen. Die IHK unterstützt die Unternehmen bereits mit zahlreichen Angeboten wie zum Beispiel der persönlichen Fachkräfteberatung.

Alterung stellt neue Anforderungen an Leistungsangebot von Politik und Wirtschaft
Im Durchschnitt aller 30 Kommunen wird die Anzahl der Personen, die älter als 65 Jahre sind, bis 2040 um 55 Prozent zunehmen. Die höchsten Steigerungen im Kreis Kleve werden für Rheurdt, Kranenburg und Wachtendonk gesehen, im Kreis Wesel werden Schermbeck und Hamminkeln die größten Zuwächse verzeichnen. Viele Unternehmen müssen sich aufgrund der Alterung auf veränderte Kunden- und Mitarbeiterbedürfnisse einstellen. Die Kommunen sehen sich zunehmend veränderten Anforderungen an das öffentliche Infrastrukturangebot gegenüber.

Der Demografiekompass liefert aber nicht nur Zahlen und Fakten, sondern stellt eine Auswahl an Handlungsempfehlungen für Kommunen und Unternehmen sowie Instrumente und Dienstleistungen der IHK vor, mit deren Unterstützung den Herausforderungen des demografischen Wandels begegnet werden kann. So sollten sich Betriebe beispielsweise verstärkt mit einer lebensphasenorientierten Personalpolitik und einer Stärkung der Arbeitgebermarke befassen. Dazu gehören Themen wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Unternehmenskultur, Führungsstil oder Anreizsysteme für Mitarbeiter.

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Die Politik vor Ort ist unter anderem gefordert, durch eine standortfreundliche Haushaltspolitik und bedarfsgerechte Betreuungs- und Bildungsangebote die Attraktivität des Wohn- und Wirtschaftsstandortes für junge Familien zu erhöhen und die Erwerbsbeteiligung von Frauen zu fördern. In der Kooperation mit Nachbargemeinden liegen zudem Potenziale, die kommunale Infrastruktur an die veränderten demografischen Bedingungen anzupassen.

Die Broschüre steht im Internet unter www.ihk-niederrhein.de/demografiekompass zum Download zur Verfügung. Ansprechpartner bei der Niederrheinischen IHK ist Dr. Andreas Henseler, Telefon 0203 2821-227, E-Mail henseler@niederrhein.ihk.de

– Presseinformation der Niederrheinischen IHK –
Foto: Jürgen Rohn

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