Erster Fanclub der Stadt macht auch Marketing –
nach innen wie nach außenVon Petra Grünendahl
„Wir sind der erste Fanclub der Stadt Duisburg“, erklärte Hermann Kewitz, Vorsitzender der bürgerschaftlichen Gemeinschaft proDuisburg, aber auch: „Man muss als Fan nicht alles mittragen.“ Bürgerschaftliches Engagement für Duisburg und seine Bürger schließt also auch Kritik nicht aus. Man wolle Diskussionen anstoßen, wie im letzten Jahr um das DOC am alten Güterbahnhof oder 2012 – zum Mercatorjahr – mit der Verzierung Duisburger Ortsschilder mit „Mercatorstadt“. „Man hätte auch Stahlstadt oder Hafenstadt nehmen können“, räumte Kewitz ein, aber: „Mercatorstadt steht für Migration, Bildung und für eine lange Geschichte, die Teil von Duisburgs Identität sind. Das wollten wir transportieren.“ Ziel sei die Diskussion gewesen, so Kewitz, was unsere Stadt ausmache und worüber wir uns definierten.
Zum letzten Mitglieder-Treffen des Jahres hatte der Marketing-Club Duisburg-Niederrhein Hermann Kewitz eingeladen, von den vielfältigen Aktivitäten der bürgerschaftlichen Vereinigung zu erzählen. 1910 als Verkehrsverein e. V. gegründet, nannte er sich 2000 in proDuisburg e. V. um. Ursprüngliche eher touristische Zielsetzungen des Vereins sind längst von der Stadt übernommen. Das Brücken schlagen zwischen den Bürgern und der Stadt, zwischen unterschiedlichsten Bereichen wie Kultur, Sport oder Wirtschaft ist nach wie vor ein Anliegen. Zu den vielfältigen Projekten, die proDuisburg in den vergangenen Jahren angeleiert hat, zählt ein heimatkundliches Schulbuch, durch das Schüler vierter Grundschulklassen Wissen über ihre Heimatstadt vermittelt werden konnte. Ein weiteres Beispiel ist der Spendentauermarsch nach der Loveparade. Mit Hilfe von Spenden und Kooperationspartnern wurde an der Karl-Lehr-Straße ein Mahnmal für die Opfer errichtet, welches der Künstler Gerhard Losemann gestaltet hatte. Die Aktion setzte nicht nur in Duisburg Zeichen, sondern kommunizierte auch nach außen.
proDuisburg: Heimatpflege als Vereinszweck in der Satzung verankert
Das Anliegen der „Heimatpflege“ ist in der Satzung verankert: „Heimat ist das, was man in einer globalisierten Welt sucht“, erklärte Kewitz die Motivation vieler Mitglieder. Ihnen hilft proDuisburg auch, ihre eigene Stadt besser und intensiver kennen zu lernen. Angebote wie Exkursionen oder Gesprächsrunden sind exklusiv für Mitglieder. Öffentlich initiiert und beteiligt sich der Verein an wichtigen Diskussionen (wie zum Beispiel zum Bürgerbegehren DOC). Alljährlich verleiht proDuisburg mit dem Duisburger Kaisermünzenpreis Duisburgs höchste Auszeichnung für bürgerschaftliches Engagement an Menschen, Unternehmen oder Organisationen, die sich in besonderer Art und Weise – weit über das normale Maß – für die Stadt und ihre Bewohner einsetzen.
Als ProNRW und ProDeutschland aufkamen, stellte dies die bürgerschaftliche Gemeinschaft vor besondere Herausforderungen: „Von diesem rechten Gedankengut sind wir weit entfernt“, so Kewitz. „Wir mussten in der Folge halt häufiger erklären, was wir machen“, konnte er dem Umstand aber auch etwas Gutes abgewinnen. In die rechte Ecke stellen ließ sich der Verein nicht – und seinen Namen änderte er auch nicht. Und als sich die rechte Ratsfraktion in ProDuisburg umbenennen wollte, habe man dies mit rechtlichen Mitteln verhindern können, berichtete Kewitz. Öffentlichkeit schafft der proDuisburg-Vorsitzende sonst lieber mit den Projekten des Vereins für Duisburg und der Kaisermünzenpreis-Verleihung.
Infos unter www.produisburg.de/index.php/home.html
Der Marketing-Club Duisburg-Niederrhein
Die regionale Berufsstandesorganisation wurde 2009 gegründet und ist als Mitglied im Deutschen Marketing Verband einer von 66 Clubs deutschlandweit. Der Marketing-Club ist der Weiterbildung seiner Mitglieder ebenso verpflichtet wie der Schaffung einer Kommunikationsplattform. Fast jeden Monat trifft sich der Marketing-Club Duisburg-Niederrhein zu überwiegend fachlich orientierten Besichtigungen oder Vorträgen in der ganzen Region. Informationen zu Themen, Veranstaltungen und Kontakten gibt es auf der Homepage des Clubs. Wer im Marketing tätig ist und sich für eine Mitgliedschaft im Marketing-Club interessiert, kann bei solchen Gelegenheiten erste Kontakte knüpfen: Netzwerken lässt sich im Anschluss an den fachlichen Teil nämlich ganz hervorragend. Und natürlich lassen sich die fachlichen Fragen mit den jeweiligen Referenten in Einzelgesprächen noch vertiefen.
© 2017 Petra Grünendahl (Text und Fotos)
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