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Karrierewege für Frauen ebnen: Keine Lohnlücke in der Metall- und Elektroindustrie

Jedes Jahr am 18. März ist der Equal Pay Day. Er markiert symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen „umsonst“ arbeiten, weil es im Vergleich zu Männern eine rechnerische Lohnlücke von 21 Prozent gibt. „Zwar ist die Schlussfolgerung falsch, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert werden. Aber es ist Fakt, dass Frauen in Führung und in gut bezahlten, technischen Jobs unterrepräsentiert sind“, stellt Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes, fest.

Hauptgeschäftsführer Wolfgang Schmitz.
Foto: Unternehmerverband.

Anstatt aber nun mit Gesetzen, Quoten und Regulierungen zu reagieren, sollten die Chancen betont werden. „Wir werben bei Mädchen seit vielen Jahren für MINT-Berufe und wir bieten Seminare für Führungskräfte an, die in ihrem Unternehmen aufsteigen wollen.“ Was der Unternehmerverband im Kleinen anbiete, müsse die Politik im Großen verstehen: „Wir müssen Karrierewege für Frauen ebnen, anstatt sie mit unnötigen Hindernissen zu verbauen oder die Geschwindigkeit zu sehr zu drosseln.“ Immer noch sei die Kinderbetreuung eine riesige Herausforderung, „hier muss die Politik handeln“, fordert Schmitz. Denn es gibt gute Nachrichten, dass sich das Werben z. B. der Industrie lohnt: Seit Jahren steigen die Zahlen von Studentinnen in MINT-Fächern, sowohl bei den Erstsemestern als auch bei den Absolventinnen.


Wirksamer als Quote: Kinderbetreuung verbessern

Industriemechaniker – typisch Mann. Einzelhandelskauffrau – typisch Frau. „Stereotype und Klischees in der Berufswahl sind trotz aller Aufklärung in der Berufsorientierung immer noch verbreitet“, bedauert Schmitz. So wählen Frauen häufiger Berufe, die weniger gut bezahlt werden. Hinzu kommt, dass Frauen häufiger und länger ihre Berufstätigkeit zugunsten der Familie unterbrechen oder in Teilzeit arbeiten. „Bezieht man eine ununterbrochene Beschäftigungsdauer von Frauen in die Rechnung mit ein, bleibt eine Lohnlücke von ca. zwei bis drei Prozent“, weiß Schmitz.

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„Null“ beträgt die Lohnlücke in der Metall- und Elektroindustrie, in der der Unternehmerverband viele Firmen tarifpolitisch vertritt. „Die Branchentarifverträge legen eindeutig fest, dass aus gleicher Arbeit auch gleiches Geld erfolgt. Aber leider entscheiden sich nur wenige Frauen für technische Berufe, obwohl diese alle Chancen bieten: anspruchsvolle Ausbildung, beste Perspektiven, hohe Flexibilität und die Vereinbarung von Familie und Beruf.“ Um diese Chancen zu verdeutlichen, schickt der Unternehmerverband derzeit seinen InfoTruck durch die Region. Hunderte Schüler erleben dort technische Berufe hautnah an Maschinen und praxisnah in produzierenden Betrieben. Schmitz: „Das nimmt Mädchen die Scheu. Denn heute ist an den computergesteuerten Maschinen statt Blaumann und Muskelkraft vielmehr Köpfchen gefragt.“
Unternehmerverbandsgruppe Duisburg

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