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Bilanzpressekonferenz: Duisburger Hafen AG weiter auf Wachstumskurs

duisport feiert 20 Jahre logport
Weiterer Ausbau des China-Geschäfts entlang der neuen Seidenstraße
Von Petra Grünendahl

„Wir nehmen sehr viel Geld in die Hand für Digitalisierung. Neben 60 eigenen Mitarbeitern in Projekten holen wir uns auch externen Sachverstand“, erklärte Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG (duisport). Ziel sei es, schneller und integrierter zu werden: „Eine Investition in die Zukunft“, so Staake. Obwohl diese Kosten eher als laufend verbucht werden: Auch Investitionen in den Standort und seine Erweiterungen steigen. Im letzten Jahr tätigte duisport mit 34 Mio. Euro an Sach- und Finanzinvestitionen rund 42 Prozent mehr als im Vorjahr. Allein für die nächsten drei Jahre sind weitere 140 Mio. Euro veranschlagt. Der Containerumschlag soll weiter ausgebaut werden: stufenweise von bislang 5 Mio. TEU auf bis zu 7 Mio. TEU.

Bei der Bilanzpressekonferenz konnte Staake erneute Rekordumsätze und ein operatives Ergebnis von 41 Mio. Euro (plus 2 Prozent) verkünden: „Die nun bereits seit 20 Jahren kontinuierlichen Ergebnissteigerungen sind maßgeblich auf unser erfolgreiches nationales und internationales Netzwerkmanagement und die Etablierung als wichtigste Logistikdrehscheibe Zentraleuropas zurückzuführen“, so der Hafenchef. Zu den Geschäftsbereichen gehören zum einen Infra- und Suprastruktur im Duisburger Hafen (Umsatz 50,7 Mio. Euro in 2017, plus 4 Prozent) sowie zum anderen Logistische Dienstleistungen (Umsatz 75,8 Mio. Euro, minus 4 Prozent) sowie die Verpackungslogistik (Umsatz 87 Mio. Euro, plus 19 Prozent), deren Tätigkeiten nicht auf Duisburg beschränkt sind. Mit den letzten beiden Geschäftsbereichen ist die Duisburger Hafen AG mit Standorten und Aktivitäten weltweit vertreten – zum Nutzen von Duisburg und der Region.

Der duisport-Vorstand (v. l.) Erich Staake (Vorstandsvorsitzender) und Prof. Thomas Schlipköther empfingen die Presse zur diesjährigen Bilanzpressekonferenz. Foto: krischerfotografie / duisport.

„2017 war ein katastrophales Jahr“, erklärte Staake, der für das vergangene Jahr einen Güterumschlag von 70 Mio. Tonnen prognostiziert hatte, die duisport trotz einer Steigerung um 2,1 Prozent mit 68,3 Mio. Tonnen verfehlte. Grund ist vor allem ein rückläufiger Kohleumschlag, der auch zu einem Rückgang des Binnenschifftransports auf 15,7 Mio. Tonnen führte. Der Eisenbahnverkehr stieg vor allem durch die Chinazüge auf 18,8 Mio. Tonnen (plus 6,8 Prozent). Zugenommen hat auch der Containerumschlag: um 11 Prozent auf etwa 4,1 Mio. Standardcontainer-Einheiten (TEU).

20 Jahre logport
Vor 20 Jahren startete die Duisburger Hafen AG auf dem Gelände des ehemaligen Hüttenwerks Rheinhausen mit logport I, das mit logport II (Wanheim-Angerhausen) und logport III (Hohenbudberg) in Duisburg seine Fortsetzung fand. Mit logport ruhr, einer gemeinsamen Gesellschaft von duisport und der RAG Montan Immobilien, will man ehemals für die Kohleförderung genutzte Grundstücke logistisch entwickeln: Flächen am Bergwerk-West in Kamp-Lintfort (logport IV) und eine Kohlelagerstätte in Oberhausen (logport V) folgten. Auf diesen Arealen schufen mehr als 80 Unternehmen auf über 1 Mio. Quadratmeter Lagerflächen mehr als 7.000 Arbeitsplätze. Walsum (logport VI) und Marl (logport VII auf der stillgelegten Zeche Auguste Victoria) sollen die Erfolgsgeschichte fortschreiben. Außerdem entwickelt duisport zusammen mit Evonik ein trimodales Areal in Köln-Lülsdorf.

Mit der mit der Innovationsplattform “startport“ gibt duisport hier vor Ort zusammen mit Partnern aus der Industrie Startup-Unternehmen Schützenhilfe. Derzeit sind fünf Startups dabei. „Unsere industriellen Kerne müssen mit hochleistungsfähigen Logistikmodellen vernetzt werden. Startport soll eine der Keimzellen für Logistik-Innovationen werden“, so Staake. „Die Nachfrage ist enorm, und auch weitere mögliche Exklusivpartner stehen Schlange.“

Etabliert hat der Duisburger Hafen mittlerweile ein Automotive Cluster: Nach Audi und Volkswagen betreibt nun Schenker für die Daimler AG auf der Mercatorinsel ihre CKD- bzw. SKD-Logistik (completely knocked down bzw. semi knocked down) für das weltweite Produktionsnetzwerk der Mercedes-Benz Vans (Sprinter).

Duisburger Hafen. Foto: Hans BLossey.

Wege nach China: die neue Seidenstraße
Die Duisburger Hafen AG weitet ihre Aktivitäten entlang der Korridore der Seidenstraße aus. Mit dem italienischen Adriahafen Triest intensiviert duisport den Schienengüter- und Trailerverkehr, der von dort auf dem Seeweg durch den Suezkanal nach Asien geht. Neben der maritimen Verbindung gehen zwei Schienenwege über den Kontinent nach China: eine nördliche über Russland, eine südliche über die Türkei und den Iran. 25 Züge verkehren inzwischen jede Woche zwischen Duisburg und China: Überwiegend immer noch mit Gütern für den Import, aber verstärkt nutzen auch deutsche Unternehmen die Zugverbindung ins Reich der Mitte mit hochwertigen Exportgütern. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind über 100.000 TEU mit den Chinazügen transportiert worden. Hafenchef Staake erwartet weiteres Wachstum, denn durch Infrastrukturmaßnahmen sowie die Harmonisierung von Zollmodalitäten könne die Fahrzeit weiter reduziert werden, so Staake. Das schaffe weitere Umschlagperspektiven.

© 2018 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: krischerfotografie (1), Hans Blossey (1)

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