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Mit der Ruhr-Topcard unterwegs in Duisburg: Vergessene Häfen und Geschichte der Binnenschifffahrt

Gütertransport und –umschlag auf den Wasserwegen:
Von der Antike bis in die Gegenwart

Von Petra Grünendahl

„Einfahrt Unbefugter verboten“ heißt es auf einem Schild über der Hafenzufahrt. „Wir dürfen hier aber rein”, erklärte Schiffsführer Walter Moser auf seiner Tour durch die Duisburger Nordhäfen. Die Werkshäfen, von denen es in Duisburg eine ganze Reihe gibt, sind zum Beispiel nicht für jedes Schiff zugänglich: Die Betreiber-Firmen haben halt Hausrecht und gewähren üblicherweise nur ihren Lieferanten die Einfahrt. Oder eben auch Duisburgs wichtigstem Fremdenführer auf dem Rhein, der seinen Passagieren den Hafen und seine Bedeutung näher bringt. Mit allen seinen Hafenbecken ist der Duisburger Hafen der größte Binnenhafen der Welt – und einen Teil davon zeigte Moser auf der „Vergessene Häfen“-Tour Richtung Walsum seinen Passagieren. Er stellte ihnen die Hafenbecken vor, die man üblicherweise nicht auf Plan hat, wie die Werkshäfen, über die unsere Industrie zum Beispiel mit Kohle oder Erz beliefert wird. Dabei konnte er mit interessanten Fakten aufwarten, die die Tour sehr lehrreich machten.

Pünktlich zum Start der neuen Schifffahrtssaison bietet Walter Moser mit seiner Ruhrorter Personenschiffahrt auf dem Fahrgastschiff „Rheinfels“ neben seinen regelmäßigen „kleinen“ Hafentouren auch wieder die „Vergessenen Häfen“ an. Diese großen Touren dauern gute dreieinhalb Stunden. Die Nord-Tour geht vom Steiger Schifferbörse über den Eisenbahnhafen (Ruhrorter Yacht-Club und Marina), Schwelgern und Walsum Süd (beides Werkshäfen von thyssenkrupp) bis nach Walsum Nord (Kraftwerk der Steag mit dem Förderturm am stillgelegten Schacht Walsum) und der ehemaligen Papierfabrik (jetzt logport VI). Auf dem Rückweg steuert Moser vorbei am Rheinpreußenhafen, der für den Schiffsverkehr gesperrt ist, noch den Stadthafen Homberg an, wo gegenüber dem Anlieger des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Duisburg-Rhein (WSA) das Schulschiff „Rhein“ vor Anker liegt.

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Museum der Deutschen Binnenschifffahrt
Vor die große Hafentour um 14.30 Uhr bot sich ein Besuch des Museums der Deutschen Binnenschifffahrt an. Das Museum erzählt in Bildern, detailgetreuen Schiffsmodellen und unterschiedlichsten weiteren Exponaten auf drei Etagen die Geschichte und Entwicklung der Binnenschifffahrt von der Steinzeit bis zur Gegenwart. Schiffe und Technik, Wasserwege und Infrastruktur werden dabei auch auf Texttafeln erklärt und eingeordnet. Die Dauerausstellung ist jüngst überarbeitet und erweitert worden. Über das eigene Smartphone lassen sich jetzt außerdem zusätzliche Informationen in Form von Hördateien, Videos, Fotos und Texten abrufen.

Der Eintritt kostet für Erwachsene 4,50 Euro (Kinder 2,00). Besitzer der Ruhr-Topcard sind einmal im Jahr mit freiem Eintritt dabei. Das Binnenschifffahrtsmuseum befindet sich im denkmalgeschützten Bau des ehemaligen Ruhrorter Stadtbades an der Apostelstraße im Stadtteil Laar. Vom dort kommt man fußläufig (ca. 1,5 Kilometer) gut zum Steiger Schwanentor, von wo die Rheinfels zur „Vergessene Häfen“-Tour startet. Quasi in der Nachbarschaft zum Steiger Schifferbörse liegen auch die Museumsschiffe Oscar Huber (Radschleppdampfer, Baujahr 1922), Minden (Eimerkettendampfbagger, Baujahr 1882) und Fendel 147 (Kranschiff, Baujahr 1922) vor Anker. Mehr auf www.binnenschifffahrtsmuseum.de.

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Ruhrorter Personenschiffahrt: Mit der Rheinfels durch die Duisburger Häfen
Die Ruhrorter Personenschiffahrt bietet neben einer zweistündigen Hafentour durch die „gängigen“ Bereiche der Duisburger Häfen auch zwei spezielle Touren an: Die Vergessenen Häfen“ mit einer Tour Richtung Norden (Walsum) und einer Richtung Süden (Huckingen). Darüber hinaus gibt es verschiedene Programmfahrten. Die kleine Hafentour kostet 12 Euro (Kinder 6 Euro), mit der Ruhr-Topcard ist sie kostenfrei. Die „Vergessene Häfen“-Touren kosten jeweils 20 Euro (Kinder 10 Euro), die Ruhr-Topcard wird mit 12 Euro (Kinder 6 Euro) angerechnet. Für die „großen“ Hafentouren ist eine Anmeldung erforderlich. Weitere Infos und Termine auf www.ruhrorter-personenschiffahrt.de (mit „ff“ nach der alten Rechtschreibung!).

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Das Fahrgastschiff Rheinfels am Anlieger Nordsternpark auf dem Rhein-Herne-Kanal. Foto: Petra Grünendahl.

Mit der Ruhr-Topcard unterwegs: Fast 150 Ausflugsziele
Seit 2010 lockt die Ruhr Tourismus GmbH (RTG) mit der Ruhr-Topcard in ihrer jetzigen Form zum Entdecken der Region und fördert damit den Binnentourismus. Seitdem sind die Zahl der beteiligten Partner und Angebote an Ausflugzielen in jedem Jahr gestiegen. Darüber hinaus gibt es wechselnde Special Partner, die nicht unbedingt im Ruhrgebiet liegen. In diesem Jahr gibt es 96 Partner mit einmalig freiem Eintritt, 53 Partner mit einmalig 50 Prozent Ermäßigung auf den Eintritt sowie zwei Special Partner zur Wahl für kostenfreien Eintritt. Im vergangenen Jahr zog es die Nutzer der Ruhr-Topcard am häufigsten nach Duisburg, Besucherfavorit war der Zoo Duisburg. Im Durchschnitt besuchen Ruhr-Topcard-Besitzer sechs Ausflugsziele (im Jahr).

Die Ruhr-Topcard 2018 kostet 54 Euro (mit ADAC-Rabatt 48 Euro) für Erwachsene, Kinder (Jahrgänge 2004 – 2013) zahlen 35 Euro. Die Ruhr-Topcard gibt es an den meisten Ausflugszielen, den Tourist-Informationen einiger Ruhrgebietsstädte, in Leserservice-Shops der WAZ/NRZ (Funke Mediengruppe), den Geschäftsstellen des ADAC in NRW und weiteren Verkaufsstellen sowie telefonisch oder über den Online-Shop. Mehr auf www.ruhrtopcard.de.

Die Federführung hat die RTG nicht nur bei der Ruhr-Topcard, sondern auch bei weiteren Projekte und Veranstaltungen:
• ExtraSchicht
• !SING – DAY OF SONG
• radrevier.ruhr
• Römer-Lippe-Route
• RuhrKunstMuseen
• RuhrBühnen
• RUHR.MEETING
• RuhrtalRadweg
• Tag der Trinkhallen

© 2018 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Petra Grünendahl (4), André C. Sommer (3)

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