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Karl-Lehr-Brückenzug: Duisburger Rat bewilligt rund 128 Mio. Euro für Erneuerung

Verwaltung sichert Kompensation für Grünfläche zu
Von Petra Grünendahl

Alternativen zur Nutzung der Grünfläche am Kaßlerfelder Kreisel hätte die Verwaltung geprüft, aber keine Möglichkeiten in vertretbarer Nähe zur Baustelle gefunden, versicherten Oberbürgermeister Sören Link und Stadtentwicklungsdezernent Carsten Tum den Ratsleuten. Obwohl die Grünen und die Linken die erst in den vergangenen Jahren hergerichtete Fläche mit ihrem neuen Radweg vehement verteidigten, beschloss der Rat schließlich, den Neubau des aus drei Bauwerken bestehenden Brückenzuges endlich anzugehen. Der Brückenzug, über den auch die Linie 901 führt, ist marode und kann aktuell nur über eine Fahrspur in jede Richtung befahren werden. Für den Zugang zum Hafen, als eine von nur vier Nord-Süd-Verbidungen und einer von nur zwei, die auch von Fußgängern rund Radfahrern genutzt werden können, drängt mittlerweile die Zeit. Der erste Bauabschnitt über den Vinckekanal war bereits 2015 für den Verkehr freigegeben worden.

Auf der Tagesordnung der jüngsten Ratssitzung stand nun endlich der zweite Bauabschnitt des Karl-Lehr-Brückenzuges zwischen dem zugeschütteten Kaiserhafen und dem Kaßlerfelder Verteilerkreis. Für Proteste hatte gesorgt, dass eine Grünfläche nordwestlich des Kreisels als Baustelleneinrichtungsfläche und Vormontagefläche genutzt werden soll. Die Beschlussvorlage sichert allerdings ausdrücklich zu, die Grünfläche, auf der in den letzten Jahren auch Bäume angepflanzt worden waren zu rekultivieren. Insbesondere die SPD und die CDU machten sich für die Beschlussvorlage mit Verweis auf die Anforderungen der Logistik und des Wirtschaftsstandortes stark. Neue Ansiedlungen zum Beispiel auf der Mercatorinsel erhöhen das Verkehrsaufkommen beträchtlich.

Rathaus am Burgplatz. Foto: Petra Grünendahl.

Bauvorhaben vom Rat mehrheitlich abgesegnet
Nachdem die Grünen ihren Antrag zum Erhalt der Grünfläche zurückgezogen hatten, stimmte der Rat über einen Antrag des SPD-Fraktionsvorsitzenden Bruno Sagurna ab. Dieser sah vor, dass der Umweltausschuss genau über den Erhalt bzw. die Umsetzung von Gewächsen auf der betroffenen Grünfläche zu informieren sei. Außerdem seien Kompensationsflächen für die Zeit der Baustelle zu schaffen. Eine deutliche Mehrheit stimmte für diesen Antrag ebenso wie für die Beschlussvorlage, die 127,616 Mio. Euro für die Erneuerung des Brückenzuges mit anschließender Rekultivierung der für die Baustelle genutzten Grünfläche vorsieht.

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© 2018 Petra Grünendahl (Text und Foto)

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