Spannende Programmakzente laden zum Erleben, Entdecken und Mitmachen ein
Von Petra Grünendahl
„Wir nutzen die Extraschicht auch als ‚Tag der offenen Tür’“, erklärte Ralf Winkel, Geschäftsleiter des Landschaftsparks Duisburg-Nord. Nahezu alles sei für Besucher zugänglich: Wenn nicht öffentlich, dann im Rahmen von geführten Touren, bei denen ehemalige Mitarbeiter des Hüttenwerks die Anlagen des Landschaftsparks erlebbar machen. Diese Kurz-Führungen – ebenso wie die Bustouren bei thyssenkrupp über das Werksgelände (Treffpunkt ist das Bildungszentrum auf der Franz-Lenze-Straße) – als Darstellung der Identitäten der Standorte sind eingerahmt in vielfältige kulturelle Programme und Events, die dort, wo die ehemalige Produktion Vergangenheit ist, den Strukturwandel der Region besonders erlebbar machen. Im vergangenen Jahr seien rund 7.000 Extraschicht-Besucher bei thyssenkupp gewesen, sagte Pressesprecherin Theresa Junk: „Das war schon eine logistische Herausforderung!“ Thyssenkrupp ist bei dieser Extraschicht zum dritten Mal dabei. Mit 30-minütigen Bustouren im Halbstundentakt bekommen Besucher die Chance, erste Einblicke in den größten Stahlstandort Europas mit etwa 14.000 Beschäftigten zu werfen. Die Wartezeit kann man sich mit einem Ensemble der Duisburger Philharmoniker, einer Marching Band, interaktiven Installationen zum Thema „Abenteuer Stahl“ und Foodtrucks verkürzen.
Die Ruhr Tourismus GmbH als Projektträger der „Extraschicht – Die Nacht der Industriekultur“ stellte zusammen mit Vertretern der Duisburger Spielorte das lokale Programm mit dem Thema „Stahl triff Wasser“ im Pressegespräch vor. Alle Spielorte verbinden die Darstellung der eigenen Identität mit Kulturprogrammen, Live-Musik, Events und Gastronomie. Die Programme sind – auch mit sich wiederholenden Elementen – so gestaltet, dass es den Extraschicht-Besuchern den Besuch mehrerer Standorte über den Abend verteilt (18 bis 2 Uhr) ermöglichen. „Reisende“ sollten ihren Abend allerdings im Voraus planen: Das Programmheft ist nicht nur online verfügbar (inkl Mobilitätsplan), sondern liegen u. a. an Spielorten und Vorverkaufsstellen aus.
Umfassende und vielfältige Programme
Der Landschaftspark als der wohl größte Duisburger Spielort zog im letzten Jahr fast 25.000 Besucher zur Nacht der Industriekultur. Für sein Programm hat der Lapano sogar ein eigenes Programm-Heftchen aufgelegt, welches gleich auf dem Cover deutlich macht, dass so ein Programm nicht aus den Mitteln eines städtischen Tochterunternehmens zu stemmen ist: Mit „Glory 7“ präsentieren sich die Sponsoren, die das Ganze mit ermöglichen. Weitere Partner als Unterstützer seien natürlich willkommen, sagte Sparkassen-Pressesprecher Andreas Vanek. Schließlich feiert der Landschaftspark Duisburg-Nord im nächsten Jahr sein 25-jähriges Bestehen, da wird nicht nur zur Extraschicht vom Publikum noch ein wenig mehr erwartet. Der Eintritt zum Park ist wie gewohnt frei, wer am Programm teilnehmen möchte, braucht ein Extraschicht-Ticket. Ein offenes Highlight ist wie alle Jahre wieder das Höhenfeuerwerk gegen 23.15 Uhr. Das umfangreiche Programm (siehe unten) hat Claudia Kalinowski von der Öffentlichkeitsarbeit zusammen mit Veranstaltungsmanager Frank Jebavy auf die Beine gestellt.
Ebenfalls frei zugänglich ist der Innenhafen. Führungen zur Stadt- und Hafengeschichte (mit Ticket), Musik-Acts auf vier Bühnen, Gastronomie und einfach die Atmosphäre des früheren „Brotkorb des Ruhrgebiets“ genießen. Vom Steiger Schwanentor starten alle 45 Minuten die Fahrgastschiffe „Rheinfels“ (Ruhrorter Personenschiffahrt) und „Gerhard Mercator“ (Weiße Flotte) zu einer kurzen Hafentour (nur mit Ticket) in Richtung Binnenschifffahrtsmuseum (und zurück). Das Höhenfeuerwerk zum Abschluss um Mitternacht rundet den Abend im Innenhafen ab.
Das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt inszeniert sich und seine Architektur im ehemaligen Ruhrorter Stadtbad. Kulinarisch bietet das Catering des Inklusionsprojekts „Der kleine Prinz“ regionale Köstlichkeiten der sechs deutschen Stromgebiete (Rhein, Elbe, Donau, Oder, Weser und Ems) in der Damenschwimmhalle. Im Restaurant „Schiffchen“, welches immer noch einen neuen Pächter sucht, verbindet Cornelius Lehmann mit seinem Musik-Kabarett Klaviermusik und Gesang (21 Uhr), später legt DJ Alex G auf (Party von 22 bis 1 Uhr). Mit einer Sound- und Licht-Installation von Heinz Robert Martin und Tim Ehm wird eines der eindruckvollsten Exponate der Ausstellung, das Segelschiff „Groede Verwachting“, zum „Fliegenden Holländer“. Führungen durch die Ausstellung runden das Programm ab.
Spielorte Duisburg und Tickets
Mit vier sehr unterschiedlichen Spielorten präsentiert Duisburg seine Industriekultur: Die Palette reicht vom Innenhafen über das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt bis hin zum stillgelegten Hüttenwerk in Landschaftspark Nord und dem Stahlwerk von thyssenkrupp in Bruckhausen.
Tickets gibt es auch an der Abendkasse: Für 20 Euro für Extraschicht-Kombi-Ticket oder als Spielort-Einzelticket für 12 Euro. Besser ist man allerdings mit den Tickets im Vorverkauf dran: Normalpreis 17 Euro, ermäßigt 14 Euro oder 8,50 Euro für Besitzer der Ruhr-Topcard. Kinder unter 6 Jahren haben freien Eintritt. Die Tickets umfassen freien Eintritt zu allen 50 Spielorten, kostenlose Nutzung der 150 ES-Shuttlebusse, freie Fahrt im gesamten Nahverkehrsnetz des VRR und VRL (2. Klasse) am Tag der Extraschicht bis 7 Uhr am 1. Juli. Vorverkaufsstellen gibt es in Duisburg in der Tourist Information auf der Königstraße sowie in den Leserservicestellen der Funke Mediengruppe (WAZ / NRZ). Mehr unter www.extraschicht.de/ticket. Neben den Linien der Extraschicht-Shuttlebusse hat die Ruhr Tourismus als Veranstalter auch „fahrende Spielorte“ und Veranstalter auch Vorschläge für Fahrrad-Routen im Angebot im Angebot.
Hier gibt es Infos zu den Spielorten in Moers …
Wenn Hochöfen sprechen könnten: vom Möllern, Muxen, Masseln, Sintern
Landschaftspark Nord: Programm
Bei der ExtraSchicht am Samstag, 30. Juni 2018 von 18 Uhr bis 2 Uhr erweckt der Landschaftspark Duisburg-Nord die Arbeitswelt Hüttenwerk zum Leben. Künstlerische Produktionen lassen stillgelegte Stätten atmen, Biografien aufleben und Zeitzeugen erzählen.
Ab 18:00 Uhr:
INSTALLATION: Sinfonie für Zyklonauten, KraftzentraleAUSSTELLUNG: Galerie der Werktätigen, Bunkergalerie
Abseilen vom Hochofen 2
Einblicke in den Tauchgasometer
Einblicke in die Jugendherberge
Historisches Ruhrpott-Kino, Hüttenmagazin
Malereien von Martina Will, Hüttenmagazin
Medaillengießen mit dem Hüttenwerker, Hauptschalthaus
Schnupperklettern & Routenschrauben, Klettergarten
Slacklining, Gießhalle 2
Skulpturen R. Löcherbach, Hüttenmagazin
Ab 18:30 Uhr: Ehemalige Hüttenwerker & Gästeführer erzählen, Haupteingang, Hochofen 5, Gasometer, Gebläsehalle, Rundklärbecken.
18:00 Uhr – LIVE: Anke Johannsen, Vorplatz Gießhalle 1
18:00 Uhr – KINO: DrehMOMENTE, Gebläsehalle
18:15 Uhr – TANZPROJEKT: Waschtag, Bunkertasche 1
18:30 Uhr – LIVE: Butterwegge & Band, Hochofen-Karré
19:00 Uhr – MUSIK-TANZ-PERFORMANCE: Codex Atlanticus, Gebläsehalle
19:00 Uhr – FÜHRUNG: Fotowalk mit der IGRuhrPOTTFotografie
19:30 Uhr – LIVE: Phillip Eisenblätter, Vorplatz Gießhalle 1
19:30 Uhr – FÜHRUNG: „Duisburg–aktuelle Grabungen“, Hauptschalthaus
19:40 Uhr – KINO: DrehMOMENTE, Gebläsehalle
19:45 Uhr – TANZPROJEKT: Waschtag, Bunkertasche 1
20:00 Uhr – FÜHRUNG: Fotowalk mit der IGRuhrPOTTFotografie
20:15 Uhr – LIVE: C. Terbonssen Trio, Hochofen-Karré
20:30 Uhr – MUSIK-TANZ-PERFORMANCE: Codex Atlanticus, Gebläsehalle
21:00 Uhr – Start Lichtinstallation, Hochofenkulisse
21:00 Uhr – FÜHRUNG: „Duisburg–aktuelle Grabungen“, Hauptschalthaus
21:15 Uhr – TANZPROJEKT: Waschtag, Bunkertasche 1
21:15 Uhr – LIVE: Jan Mark, Vorplatz Gießhalle 1
21:30 Uhr – KINO: DrehMOMENTE, Gebläsehalle
21:45 Uhr – FÜHRUNG: Fledermausexkursion mit Christine Kowallik
22:00 Uhr – LIVE: Altin Gün & Band, Hochofen-Karré
22:00 Uhr – FÜHRUNG: „Duisburg–aktuelle Grabungen“, Hauptschalthaus
22:00 Uhr – FÜHRUNG: „Duisburg seit den Römern“, Stadtarchäologie
22:30 Uhr – MUSIK-TANZ-PERFORMANCE: Codex Atlanticus, Gebläsehalle
22:30 Uhr – FÜHRUNG: Fotowalk mit der IGRuhrPOTTFotografie
23:15 Uhr – MUSIKALISCHES HÖHENFEUERWERK, Hochofen 5
23:30 Uhr – Historisches Kino auf großer Leinwand, Gasometer
00:00 Uhr – LIVE: Sven Hammond & Band, Hochofen-Karré
00:00 Uhr – MUSIK-TANZ-PERFORMANCE: Codex Atlanticus, Gebläsehalle
00:00 Uhr – TANZPROJEKT: Waschtag, Bunkertasche 1
00:30 Uhr – LIVE: Trionova, Vorplatz Gießhalle 1
Für alle Hungrigen und Feinschmecker wird die ExtraSchicht zum Genusserlebnis, denn das STREET FOOD FESTIVAL ist mit einer Auswahl internationaler Food Trucks, Kaffee und Craft Beer zu Gast, der SOMMERKINO-BIERGARTEN ist bereits geöffnet, die Gleiswaage wird zur WEINLOUNGE und RESTAURANT HAUPTSCHALTHAUS und IG-NORDPARK laden zum Genießen ein.
© 2018 Petra Grünendahl (Text und Fotos)
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