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Duisburg-Hamborn: Tag des Offenen Dankmals am 9. September in alter Zechenverwaltung

Heimatverein Hamborn auf den Spuren des ehemaligen Bergwerks Friedrich Thyssen 1/6
Von Petra Grünendahl

Das ehemalige Verwaltungsgebäude der Gewerkschaft Deutscher Kaiser beherbergt heute die AWO-Integrations gGmbH. Foto: Petra Grünendahl.
„Als dieses Verwaltungsgebäude 1910 gebaut wurde, war es das modernste der Stadt“, erzählte Jörg Weißmann, Vorsitzender des Heimatvereins Hamborn e. V., denn: „Es hatte ein Rohrpostsystem.“ Die Rohrpost ist Vergangenheit, heute greift man zum Telefon. Das Gebäude jedoch ist mit seiner gepflegten Fassade definitiv denkmalwürdig: „Es ist aber noch nicht in die Denkmalliste eingetragen“, verriet Petra Kastner von der Unteren Denkmalbehörde. Die Zechen sind Vergangenheit: Einzig sichtbares Überbleibsel des Schachtes 1/6, auf dessen Areal auch die alte Verwaltung steht, ist ein Fördergerüst*. Heute belebt die AWO-Integrations gGmbH das Verwaltungsgebäude mit ihren sozialen Angeboten für den Stadtteil. Als Jörg Weißmann den Geschäftsführer der AWO-Integration, Philipp Thelen, ansprach, lief er bei diesem offene Türen ein, zum Tag des Offenen Denkmals gemeinsam ein Programm auf die Beine zu stellen.

Stellten das Programm für den Tag des Offenen Denkmals in Hamborn vor (hintere Reihe von links): Manuela Koster (Assistentin des Geschäftsführers), Jörg Weißmann (Heimatverein Hamborn e. V.), Thorsten Fischer (Historiker, Heimatverein Hamborn e. V.) sowie (vordere Reihe von links) Ute Hoffmeister (Leiterin AWO Begegnungs- und Beratungszentrum Hamborn), Petra Kastner (Untere Denkmalbehörde), Ursula Hildebrandt (Mitarbeiterin AWO Begegnungs- und Beratungszentrum Hamborn) und Philipp Thelen (Geschäftsführer der AWO-Integrations gGmbH. Foto: Petra Grünendahl.
In der Cafeteria „Awocado“, einem Anbau am ehemaligen Verwaltungsgebäude der Gewerkschaft Deutscher Kaiser, stellten Jörg Weißmann, Petra Kastner (Untere Denkmalbehörde) und Philipp Thelen, Geschäftsführer der AWO-Integration gGmbH, das Programm zum Tag des Offenen Denkmals am Sonntag, 9. September, in Hamborn vor. Erste Ideen mit der Siedlung am Bergmannsplatz in Neumühl hatten sich nicht realisieren lassen: „Wir hätten keinen Raum als Unterschlupf gehabt, der uns dort am Sonntag zur Verfügung geständen hätte“, so Weißmann. Bereits seit mehreren Jahren steuert der Heimatverein Hamborn zum Programm der Stadt bei. Die (Neu-)Planungen zogen sich jedoch hin, so dass der Hamborner Standort in den Flyer der Stadt (Programmvorstellung zum Flyer der Stadt) nicht mehr aufgenommen werden konnte.

Zwei Führungen, eine Ausstellung und Kaffee & Kuchen

Zeuge der großen Hamborner Vergangenheit: Das Amtsgericht mit dem Wappen der einst selbstständigen Stadt. Foto: Petra Grünendahl.
Die Cafeteria „Awocado“ steht auch zum Tag des Offenen Denkmals im Mittelpunkt der Aktivitäten. Hier starten zwei gut anderthalbstündige Führungen über das ehemalige Zechengelände. Jörg Weißmann führt Besucher auf den Spuren der früheren Nutzung des Zeche Friedrich Thyssen 1/6 rund um den in der Denkmalliste eingetragenen Förderturm* (11.30 und 14 Uhr). In der Cafeteria zeigt der Heimatverein ab 11 Uhr eine Ausstellung mit bislang nicht veröffentlichten historischen Ansichten von Schacht 1/6 und Umgebung. Dazu bieten engagierte Mitarbeiter der AWO-Integration Getränke, Kaffee und Kuchen an. Bis etwa 16 Uhr haben Besucher Zugang zur Cafeteria.

*) Das Fördergerüst des ehemaligen Bergwerk Friedrich Thyssen 1/6 gehört zur „Route der Industriekultur“. Es erinnert an ein Jahrhundert Bergbaugeschichte: Von 1876, als hier erstmal Kohle gefördert wurde, bis 1976, als Hamborn mit der Schließung der Zechen Friedrich Thyssen Schacht 2/5 sein letzten Bergwerk verlor.

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© 2018 Petra Grünendahl (Text und Fotos)

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