Aktuelle IW-Studie zeigt, wie nötig ein Erfolg des Projekts ist
„Große Chancen und große Probleme“, so lautet zusammengefasst das Ergebnis eines aktuellen Gutachtens des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zur aktuellen wirtschaftlichen Lage des Ruhrgebiets. Das Gutachten wurde von den NRW-Unternehmerverbänden in Auftrag gegeben. Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass das Ruhrgebiet nicht so stark vom wirtschaftlichen Aufschwung der vergangenen Jahre profitiert hat wie andere Regionen der Bundesrepublik. Auch innerhalb Nordrhein-Westfalens sei das Revier abgehängt. Dies werde bei der Entwicklung der immer noch zu hohen Arbeitslosigkeit und der nach wie vor zu beobachtenden Investitionsschwäche deutlich.
„Die wirtschaftliche Eckdaten zeigen sämtlich, dass wir einen Aufbruch brauchen“, sagt Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbandsgruppe. Dabei solle man die schonungslose Analyse des Ist-Standes nicht mit „Schlechtreden“ verwechseln. Denn genauso wie die Defizite benennt das Gutachten die Chancen der Region. Die Dichte und Qualität der Hochschullandschaft, die guten Voraussetzungen bei der Digitalisierung oder das Fachkräftepotential gehören dazu, auch die infrastrukturelle Basis in der Region sei gut. Das Revier sei, so die Analyse, viel zu lange von der Politik im Stich gelassen worden. „Genau deswegen müssen wir die beginnende Ruhr-Konferenz nun nutzen, um die politische Aufmerksamkeit auf unsere Region zu lenken“, so Schmitz.
Besonderen Handlungsbedarf sieht der Unternehmerverband beim Thema Finanzen. Die IW-Forscher fordern eine Entschuldung der Städte nach dem Vorbild der „Hessen-Kasse“. Ebenso müsse ein Pakt zur Senkung der Gewerbesteuer vereinbart werden. „Wenn wir bei den Finanzen das Ruder nicht herumreißen, werden auch alle anderen Themen scheitern“, ist Schmitz überzeugt. „Kein Investor ignoriert, dass er im Ruhrgebiet die höchsten Steuern und Abgaben zahlen muss“, mahnt Schmitz eindringlich.
Es greife allerdings deutlich zu kurz, nur auf die Hilfe von außen zu hoffen. Man brauche im Revier neuen Gemeinschaftsgeist statt altem Kirchturmdenken und ein Handeln in großen Linien statt im Klein-Klein. Es sei ein tolles Signal, dass die NRW-Wirtschaft mit Unternehmer-Präsident Arndt Kirchhoff an der Spitze so engagiert hinter der Ruhr-Konferenz stehe. Schmitz appelliert an die Kommunalpolitik mit den Oberbürgermeistern an der Spitze, sich jetzt für einen Erfolg stark zu machen: „Wir müssen uns jetzt alle hinter dem Projekt versammeln.“
Das vollständige Gutachten des IW finden Sie hier: https://www.unternehmer.nrw/kommunikation/im-wortlaut/pressemitteilungen/detail/news/nrw-unternehmensverbaende-ruhrgebietskonferenz-muss-aufbruchsstimmung-fuers-revier-entfachen
Unternehmerverband Duisburg
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