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Goldener Weg „Duale Berufsausbildung“: Erstmals seit 1994 mehr Plätze als Bewerber

Unternehmerverband: „Chancen auf einen Ausbildungsplatz so gut wie lange nicht“

Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes . Fotos: Unternehmverband Duisburg.
Die Chancen junger Menschen auf einen Ausbildungsplatz sind so gut wie lange nicht mehr: Erstmals nach 1994 sind bundesweit mehr Ausbildungsstellen gemeldet worden als Bewerber. Das gilt auch für NRW. „Die hiesigen Unternehmen haben so viele Ausbildungsplätze wie zuletzt vor 16 Jahren angeboten. Zugleich sank die Zahl der Bewerber um 5,5 Prozent“, analysiert Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes, die aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. „Das zeigt, dass die hiesigen Unternehmen dem drohenden Fachkräftemangel nicht tatenlos zusehen, sondern aktiv und verstärkt Nachwuchskräfte suchen.“

Wolfgang Schmitz ermutigt die jungen Leute, die gebotenen Chancen jetzt auch zu nutzen: „Eine Duale Ausbildung ist ein sehr gutes Fundament, um im Berufsleben erfüllt und zugleich finanziell abgesichert zu sein.“ Doch leider entscheiden sich Jugendliche noch immer in steigender Anzahl für eine akademische Karriere. „Abitur und Studium sind nicht der alleinige Königsweg. Gerade für praktisch begabte Schüler, die nicht mit Bestnoten glänzen, ist eine Berufsausbildung ein goldener Weg“, erläutert der Arbeitgebervertreter.

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Die Unternehmen in Nordrhein-Westfalen haben ihr Ausbildungsengagement 2018 nochmals gesteigert; die Zahl der betrieblichen Ausbildungsplätze legte gegenüber dem Vorjahr um 4,6 Prozent zu. „Mit 111.142 betrieblichen Plätzen ist das der höchste Stand seit 16 Jahren“, erklärte Schmitz. Diese Plätze aber auch zu besetzen, wird für die Unternehmen schwieriger: Im Jahr 2018 blieben 9.591 Lehrstellen unbesetzt, 28,5 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Das sei der höchste Stand offener Lehrstellen seit mehr als 20 Jahren. Dem gegenüber stehen 7.119 unvermittelte Bewerber. Der Hauptgeschäftsführer zeigte sich mit Blick auf den zunehmenden Fachkräftemangel besorgt: „Leider gelingt es nicht, Angebot und Nachfrage besser zusammenzubringen. Das so genannte Matching – also regionale Ausbildungsplatzangebote mit den Berufswünschen junger Menschen zusammenzubringen – bleibt eine zentrale Herausforderung auf dem Ausbildungsmarkt.“
Unternehmerverband – Die Gruppe, Duisburg

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