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Landespolitiker im Gespräch mit Vertretern der Schifferbörse: Stärkung der Wasserstraße gefordert

Niedrigwasser belastet Wirtschaft
Flüssen und Kanälen gehören zu den wichtigsten Verkehrsadern in Duisburg und des Niederrheins. Davon konnte sich der Arbeitskreis für Verkehr der CDU-Landtagsfraktion beim Besuch des Duisburger Hafens Schwelgern überzeigen, der die logistische Drehscheibe von Thyssenkrupp Steel Europe ist. Beim Treffen am Montag, 29. Oktober, zu dem die Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort e.V. eingeladen hatte, ging es auch um das Niedrigwasser auf dem Rhein und den Infrastrukturzustand. Die Verkehrspolitiker waren sich einig: Bei der Binnenschifffahrt ist der Handlungsbedarf besonders groß.

Die Arbeitsgruppe Verkehr der CDU-Landtagsfraktion und der engere Vorstand der Schifferbörse im Hafen Schwelgern. Foto: Niederrheinische IHK.
Die Arbeitsgruppe Verkehr der CDU-Landtagsfraktion und der engere Vorstand der Schifferbörse im Hafen Schwelgern. Foto: Niederrheinische IHK.[/caption]Der Treffpunkt des Austauschs zwischen dem Vorstand der Schifferbörse und den Landtagsabgeordneten Klaus Voussem, Charlotte Quik, Matthias Goeken, Olaf Lehne und Arne Moritz war gut gewählt: Mit einer jährlichen Umschlagleistung von weit über 25 Millionen Tonnen zählt der Hafen Schwelgern zu den größten deutschen Binnenhafenstandorten. Er ist das logistische Herz der Stahlproduktion von Thyssenkrupp Steel Europe und ein wichtiger Standortvorteil für Duisburg. Bis zu 10.000 Schubleichter und Motorschiffe mit jeweils bis zu 2.800 Tonnen Eisenerz und anderen Montangütern werden hier jährlich abgefertigt.

Industrie gerät zunehmend unter Druck
Der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Klaus Voussem, zeigte sich beeindruckt: „Diese Zahlen machen deutlich, wie sehr die Versorgung unserer Industrie und damit auch die Arbeitsplätze auf die Wasserstraße als Verkehrsträger angewiesen sind.“ Das werde angesichts des niedrigen Wasserstands im Rhein besonders deutlich, da Güter auf der Wasserstraße nur noch unter erheblichen Einschränkungen transportiert werden können. Die Industrie gerät dadurch zunehmend unter Druck.

Schifferbörsen-Vorstand Frank Wittig hob die Bedeutung der Binnenschifffahrt für die Versorgung der Industrie und deren Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit hervor: „Die Tatsache, dass die Bundesregierung den Zugriff auf Treibstoff aus der Erdöl-Reserve Deutschlands freigegeben hat, unterstreicht, dass Wirtschaft und Bevölkerung im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Trockenen sitzen, wenn die Wasserstraße ausfällt.“ Die Freigabe der Reserven ist ein außergewöhnlicher Vorgang. In den vergangenen 40 Jahren kam dies bislang nur drei Mal vor.

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Wasserstraßen-Engpässe müssen schneller behoben werden
Die CDU-Verkehrspolitiker kündigten an, sich künftig noch stärker für die Binnenschifffahrt einzusetzen. „Ein erster Schritt zur Verbesserung der Situation sind die 15 zusätzlichen Ingenieurstellen, die durch Einsatz unseres Verkehrsministers im Bundeshaushalt für dieses Jahr für Instandsetzungsmaßnahmen am westdeutschen Kanalnetz geschaffen worden sind“, sagte Voussem. Auch wolle NRW sein Gewicht im Bund beim Thema Wasserstraßen noch stärker in die Waagschale werfen. Projekte wie die Abladeoptimierung des Rheins müssten zügiger angegangen und umgesetzt werden. Hierfür wolle man sich stark machen. Engpässe an den Flüssen und Kanälen müssten ebenso prioritär wie bei der Straße beseitigt werden, zeigten sich die Politiker überzeugt.

Schifferbörsen-Vorstand Frank Wittig begrüßte das angekündigte Engagement. „Angesichts der Bedeutung für Nordrhein-Westfalen braucht das System Wasserstraße mehr Unterstützer in der Politik. Um dies zu erreichen, leisten wir gern unseren Beitrag“, versprach Wittig.
Niederrheinische Industrie- und Handelskammer Duisburg – Wesel – Kleve zu Duisburg

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