Anzeige

Marketing-Club Duisburg-Niederrhein: Dezernent Andree Haack sprach über den Wirtschaftsstandort

Das neue Duisburg – Ruhrgebiet 4.0
Von Petra Grünendahl

Wirtschaftsdezernent Andree Haack beim Neujahrsempfang des Marketing-Clubs Duisburg-Niederrhein. Foto:: Petra Grünendahl.
„Duisburg hat große Potenziale, macht aber manchmal zu wenig aus sich“, erklärte Wirtschaftsdezernent Andree Haack. Ein großes Problem sei das Image: Die Wahrnehmung der Stadt müsse verbessert werden. „Wir brauchen eine Strategie und müssen die Wirtschaftsförderung schlagkräftiger aufstellen“, sagte Haack, von Amts wegen Mitgeschäftsführer der GFW Duisburg. Er will die Tochtergesellschaft stärker an die Verwaltung und sein Dezernat anbinden. Den Strukturwandel will Haack weiter vorantreiben und alte Standorte mit neuem Leben füllen. Aber alte Industrieflächen sind wegen Altlasten nicht unbedingt wirtschaftlich für eine neue Nutzung aufzubereiten. „Wir hätten viele Ansiedlungen machen können, wenn wir als Stadt die Flächen vorrätig oder verfügbar gehabt hätten.“ Dafür will Andree Haack ein Flächenmanagement in der Verwaltung aufbauen.

Club-Präsident Marco Pfotenhauser biem Neujahrsempfang des Marketing-Clubs Duisburg-Niederrhein. Foto:: Petra Grünendahl.
Der Marketing-Club hatte zu seinem Neujahrsempfang Duisburgs Wirtschaftsdezernenten Andree Haack eingeladen. Unter dem Thema „Das neue Duisburg – Ruhrgebiet 4.0“ beleuchtete der Beigeordnete den Wirtschaftsstandort Duisburg näher. Der 45-Jährige gebürtige Moerser, der in Homberg aufgewachsen ist, baut seit Juli 2018 das neu geschaffene Dezernat für Wirtschaft und Strukturentwicklung auf. Zunächst, so Haack, müsse man Strukturen im Dezernat schaffen wie eine Stabsstelle, die Investoren bei neuen Ansiedlungen unterstützt und nötige Schritte in der Verwaltung koordiniert. Ihm sei auch die Stabsstelle für Europaangelegenheiten zugeordnet worden, die jetzt Stabsstelle für Wirtschaft und Europaangelegenheiten heißt: „Dort hatten wir einen Volkswirtschaftler, einen Wirtschaftswissenschaftler und einen Raumökonomen, die wir für die Strukturentwicklung brauchen.“

Stahl hat Zukunft

Wirtschaftsdezernent Andree Haack beim Neujahrsempfang des Marketing-Clubs Duisburg-Niederrhein. Foto:: Petra Grünendahl.
„Wir brauchen Stahl. Ich glaube, dass die Stahlindustrie hier vor Ort und in Europa eine Zukunft hat“, ist sich der Wirtschaftsdezernent sicher. Standortfaktur dafür sei aber nicht mehr die Kohle vor Ort [weil sie hier nicht mehr abgebaut wird], „sondern die Kunden und Abnehmer, die in einem Radius von wenigen 100 Kilometern um Duisburg herum angesiedelt sind.“ Er stelle sich aber auch die Frage ‚Will man in Europa die Industrie noch haben?’: „Man hat manchmal den Eindruck, dass nicht“, bedauerte Haack.

Neujahrsempfang des Marketing-Clubs Duisburg-Niederrhein. Foto:: Petra Grünendahl.
Neujahrsempfang des Marketing-Clubs Duisburg-Niederrhein. Foto:: Petra Grünendahl.
Jenseits der Industrie sieht der Wirtschaftsdezernent Duisburg gut aufgestellt. Die Universität Duisburg-Essen (UDE) sei führend beim Wissenstransfer: „Wir sind deutschlandweit sehr weit vorne bei den daraus resultierenden Startups.“ Eine wichtige Rolle für Startups bilden Gründerzentren wie Tectrum und Starport: „Wir brauchen mehr Gründerzentren und versuchen, entsprechende Impulse zu geben.“ Weitere Standortvorteile sieht Haack in den Forschungsinstituten, die sich rund um die Uni angesiedelt haben. Von den über 20.000 Studenten der UDE alleine in Duisburg sind rund 2.000 Chinesen. Andree Haack mahnte an, die Verbindungen nach China mit einer konkreten Strategie zu füllen: „Aus der neuen Seidenstraßen müssen wir mehr machen. Der Duisburger Hafen hat einen Plan: Hafenchef Erich Staake will die Container. Das kann für uns als Stadt aber nicht alles sein.“ Andree Haack machte deutlich, wo er in der Verbindung von Werten und Innovation Potenziale sieht für Duisburg und das Ruhrgebiet, die man nutzen müsse.

Anzeige

Der Marketing-Club Duisburg-Niederrhein
Die regionale Berufsstandesorganisation in Duisburg wurde 2009 gegründet und ist als Mitglied im Deutschen Marketing Verband einer von 66 Clubs deutschlandweit. Der Marketing-Club ist der Weiterbildung seiner Mitglieder ebenso verpflichtet wie der Schaffung einer Kommunikationsplattform. Fast jeden Monat trifft sich der Marketing-Club Duisburg-Niederrhein zu überwiegend fachlich orientierten Besichtigungen oder Vorträgen in der ganzen Region. Informationen zu Themen, Veranstaltungen und Kontakten gibt es auf der Homepage des Clubs. Wer im Marketing tätig ist und sich für eine Mitgliedschaft im Marketing-Club interessiert, kann bei solchen Gelegenheiten erste Kontakte knüpfen: Netzwerken lässt sich im Anschluss an den fachlichen Teil nämlich ganz hervorragend. Und natürlich lassen sich die fachlichen Fragen mit den jeweiligen Referenten in Einzelgesprächen noch vertiefen.

© 2019 Petra Grünendahl (Text und Fotos)

Anzeige

Sie muessen eingeloggt sein um einen Kommentar zu schreiben Einloggen