Große Chance für den Wirtschaftsstandort
Von Petra Grünendahl
„Die Weltwirtschaft ist von China abhängig und Duisburg ist der Endpunkt von Chinas neuer Seidenstraße nach Europa“, erklärte Marco Pfotenhauer. Das eröffne große Potenziale für unsere Stadt, die aber auch genutzt werden müssten. Pfotenhauer zeigte in seinem Vortrag auf, wie sehr Innenansichten der Duisburger mit den Außenansichten im fernen Asien auseinander driften. Auf chinesischen Karten von Deutschland seien zwei Städte eingezeichnet, weiß Craig Copetas, internationaler Wirtschaftskorrespondent namhafter Medien, in einem Video zu berichten: Berlin und Duisburg. Dabei fiele der Schriftzug Duisburgs zumeist größer aus! Schon früh hatte Duisburg Zeichen gesetzt und eine Städtepartnerschaft mit Wuhan begründet, erzählte Referent Pfotenhauer. Um diese sei es aber lange sehr still gewesen, das 30-jährige Jubliäum 2012 sei ganz verschlafen worden. „Erst unter Oberbürgermeister Sören Link ist wieder Bewegung in die Partnerschaft gekommen. Jährlich gibt es seitdem Delegationsreisen nach China“, so Pfotenhauer, der an diesen als Duisburger Unternehmer regelmäßig teilgenommen hatte.
Zum monatlichen Treffen hatte der Marketing-Club Duisburg-Niederrhein unter dem Thema „Germany’s China City“ Duisburg ins IntercityHotel am Duisburger Hauptbahnhof eingeladen. Club-Präsident Marco Pfotenhauer ordnete als Kenner der Materie die Bedeutung Chinas für Duisburg ein und vermittelte den anwesenden Marketing-Fachleuten die daraus folgenden Gesichtspunkte für eine Standortpositionierung. Pfotenhauer ist unter anderem seit 2015 Geschäftsführender Gesellschafter der ChiCoDu GmbH (steht für „China Communication Duisburg“), pflegt dadurch enge Kontakte zu chinesischen Unternehmen und Organisationen und ist mit seiner Gesellschaft Gründungsmitglied des China Business Network Duisburg (CBND).
Chinesische Unternehmen und Investments nach Duisburg locken
„Ich halte die Wirtschaftsbeziehungen zu China für Duisburgs größte Chance, aus vielen seiner Probleme herauszukommen“, erklärte Marco Pfotenhauer. Schon jetzt habe Duisburg die größte chinesische Kolonie in NRW, wenn nicht sogar deutschlandweit. Chinas Güterzüge über die Neue Seidenstraße (Belt & Road) enden in Duisburg: 35 seien es mittlerweile, die mit immer mehr Ladung aus Deutschland zurück ins Reich der Mitte fahren. Dadurch ergäben sich auch Möglichkeiten, weitere chinesische Unternehmen mit ihren Deutschland-Standorten nach Duisburg zu holen. Lange war es still um das geplante China Trade Center Duisburg im Businesspark Asterlagen: hier würde gerade wieder Bewegung reinkommen, so Pfotenhauer.
Eine weitere Chance sieht Marco Pfotenhauer in der „Smart City“-Vereinbarung, die die Stadt mit Huawei abgeschlossen hat. Mit den neuen Dezerneten Andree Haack (Wirtschaft) und Martin Murrack (Digitales) erhofft sich Pfotenhauer nachhaltige Impulse für die Entwicklung in der Stadt. Neben dem China Business Network China gebe es mit dem Engagement des neuen Unternehmerverbandes Wirtschaft für Duisburg einen weiteren Akteur, der sich hier aktiv engagiert. Die IHK, meinte Pfotenhauer, sei noch etwas zögerlich. Mit stärkerer Ansiedlung chinesischer Unternehmen sollte sich dies aber ändern!
Der Marketing-Club Duisburg-Niederrhein
Die regionale Berufsstandesorganisation in Duisburg wurde 2009 gegründet und ist als Mitglied im Deutschen Marketing Verband einer von 66 Clubs deutschlandweit. Der Marketing-Club ist der Weiterbildung seiner Mitglieder ebenso verpflichtet wie der Schaffung einer Kommunikationsplattform. Fast jeden Monat trifft sich der Marketing-Club Duisburg-Niederrhein zu überwiegend fachlich orientierten Besichtigungen oder Vorträgen in der ganzen Region. Informationen zu Themen, Veranstaltungen und Kontakten gibt es auf der Homepage des Clubs. Wer im Marketing tätig ist und sich für eine Mitgliedschaft im Marketing-Club interessiert, kann bei solchen Gelegenheiten erste Kontakte knüpfen: Netzwerken lässt sich im Anschluss an den fachlichen Teil nämlich ganz hervorragend. Und natürlich lassen sich die fachlichen Fragen mit den jeweiligen Referenten in Einzelgesprächen noch vertiefen.
© 2019 Petra Grünendahl (Text und Fotos)
Visualisierung: Starhai / Metropole Ruhr
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