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Regionales Know-how: Duisburg stellte sich als wichtiger Standort für die maritime Wirtschaft vor

Ausbildung und Forschung in der Hauptstadt der deutschen Binnenschifffahrt
Von Petra Grünendahl

Im Schiffer-Berufskolleg Rhein konnte Brackmann seine Fähigkeiten als Binnenschiffsführer in Europas einzigartigem Flachwasserfahrsimulator SANDRA testen. Foto:Petra Grünendahl.
Gekonnt steuerte Norbert Brackmann (MdB) bei seinem Besuch des Schiffer-Berufskollegs Rhein in Duisburg-Homberg Europas einzigartigen Flachwasserfahrsimulator Sandra aus dem virtuellen Hafenmund den Rhein abwärts Richtung Norden. „Bis zu 25 km/h schafft der Simulator“, erklärte Dr.-Ing. Ralf Häring vom Schiffer-Berufskolleg Rhein, dessen Berufsschüler am Simulator für Sicht- und Radarfahrten ausgebildet werden. Der aus Lauenburg stammende Bundestagsabgeordnete hat ein wenig Übung, ist er doch schon mal mit einem 225 PS starken Motorboot auf der Elbe unterwegs. Die Vorkenntnisse merkte man ihm an, der Simulator beeindruckte ihn. „Er ist schon zehn Jahre alt. Wir hoffen, im Sommer die Ausschreibung für einen Neuen machen zu können“, erzählte Dr.-Ing. Rupert Henn vom Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme e. V. (DST).

Norbert Brackmann (MdB) zu Besuch im Schiffer-Berufskolleg Rhein in Duisburg-Homberg. Foto: Petra Grünendahl.
In Deutschlands größter Berufsschule für die Auszubildenden in der Binnenschifffahrt trafen sich Vertreter der Niederrheinischen IHK mit Norbert Brackmann, dem Koordinator der Bundesregierung für maritime Wirtschaft. „Duisburg ist mit seinem Hafen und zahlreichen Forschungs- und Bildungseinrichtungen für die Binnenschifffahrt ein Knotenpunkt der maritimen Wirtschaft“, erklärte IHK-Präsident Burkhard Landers. Mit der Bedeutung des Logistikstandortes Duisburg warb die Niederrheinische IHK bei Norbert Brackmann dafür, die gesamten Nordseehäfen von Antwerpen bis Hamburg und ihre Hinterlandanbindungen stärker in die maritime Politik des Bundes einzubeziehen. Brackmann ist zentraler Ansprechpartner in der Bundesregierung für alle maritimen Teilbranchen wie Schifffahrt, Schiffbau, maritime Zulieferindustrie, maritime Technologien und Hafenwirtschaft. Die Gespräche im Schiffer-Berufskolleg Rhein begleiteten unter anderem Dr. Rupert Henn (DST), Prof. Dr. Bettar el Moctar (DST), Okke Hamann (IHK-Geschäftsführer Verkehr und Logistik) und Dr. Ansgar Kortenjann (Niederrheinische IHK), um das einzigartige Know-how der Region für die maritime Wirtschaft darzustellen, bevor Brackmann zu Gesprächen mit Unternehmern vom Niederrhein sowie einer Besichtigung des Duisburger Hafens aufbrach.

Maritimer Konten von Bedeutung

Gesprächsrunde im Schiffer-Berufskolleg Rhein (v. l.): Dr. Ansgar Kortenjann (Niederrheinische IHK). dahinter Ocke Hamann (IHK-Geschäftsführer Verkehr und Logistik), IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Dietzfelbinger, Dr.-Ing. Rupert Henn (Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme e. V. DST), Prof. Dr.-Ing. Bettar el Moctar (Institut für Schiffstechnik an der Universität Duisburg-Essen und Direktor des DST) und IHK-Präsident Burkhard Landers mit ihrem Gast Norbert Brackmann, MdB. Foto: Petra Grünendahl.
Die Themen in der Region Niederrhein seien ganz ähnlich zu denen an der Küste, erklärten die Wirtschaftsvertreter: Dazu zählten die Digitalisierung der maritimen Transportkette, die Fachkräftesicherung und die Senkung der Schadstoffbelastungen. Brackmann versprach, dass Duisburg als Standort für das autonome Fahren in der Binnenschifffahrt eine zentrale Rolle spielen soll. „An dem Knotenpunkt Duisburg trifft alles zusammen, was für den Bereich Binnenschifffahrt von Bedeutung ist. Der Duisburger Hafen ist für mich ein Innovationsmotor, der für die Einführung neuer Technologien auch gute Testmöglichkeiten braucht“, sagte der Koordinator. Von der Projektplanung in der Region zeigte er sich im Gespräch mit Vertretern der Universität Duisburg-Essen und des Entwicklungszentrums für Schiffstechnik und Transportsysteme e.V. (DST) beeindruckt. IHK und DST hatten im vergangenen Jahr eine vielbeachtete Machbarkeitsstudie vorgelegt, die unter anderem die Einrichtung eines Testfelds in der Rhein-Ruhr-Region vorsieht.

Innovationen bringen Logistikstandort voran

Das Schiffer-Berufskolleg Rhein in Duisburg-Homberg ist Deutschlands größte Ausbildungsstätte für Auszubildende in der Binnenschifffahrt. Foto: Petra Grünendahl.
„Es wird ein gutes Signal gesetzt, wenn Land und Bund hier kooperieren und ein neues Testfeld im Duisburger Hafen anstreben. Ich begrüße die NRW-Initiative, ein Kompetenznetzwerk für autonomes Fahren in der Binnenschifffahrt zu errichten, sehr. Das Thema Autonomie hat eine hohe Eigendynamik entwickelt. Als Maritimer Koordinator der Bundesregierung ist es mir ein besonderes Anliegen, die Ideen soweit wie erforderlich zu vernetzen, um den bestmöglichen Nutzen für die Branche und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erzielen“, führte Brackmann weiter fort. Zum Abschluss des Besuchs konnte sich Brackmann einen Eindruck von der Größe und wirtschaftlichen Bedeutung des größten Binnenhafens der Welt in Duisburg verschaffen. Bei einer Fahrt mit dem Konferenzschiff der Duisburger Hafen AG diskutierte er in Anwesenheit mehrerer Landtagsabgeordneter und Branchenvertreter aktuelle Herausforderungen von Binnenschifffahrt und Hafenwirtschaft.

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© 2019 Petra Grünendahl (Text und Fotos)

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