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Duisburger Hafen AG legte auf der Bilanzpressekonferenz Umsatz- und Ertragsrekorde vor

Hafenvorstand Erich Staake dämpfte
Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr
Von Petra Grünendahl

Hafenvorstand Erich Staake. Foto: Petra Grünendahl.
„Bereits im zweiten Jahr haben wir eine deutliche Abkühlung des Wachstums erlebt“, erklärte Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG (duisport), bei der Bilanzpressekonferenz. Auch wenn die vorgelegten Zahlen für 2018 ein neues Rekordergebnis darstellen, dämpfte der Hafenchef die Erwartungen für das laufende Jahr: „Wir können uns der globalen Entwicklung nicht entziehen.“ Der Container-Umschlag gehe weltweit in den Seehäfen zurück, das treffe im Hinterland auch die Binnenhäfen. Den drohenden Brexit mit seinen offenen Fragen sowie das Jahrhundert-Niedrigwasser auf dem Rhein im vergangen Jahr nannte er als weitere Unwägbarkeiten, die negative Auswirkungen auf den Konzernumsatz hatten. Als Lichtblicke in der Entwicklung der Duisburger Häfen stellte Erich Staake positive Entwicklung aller vier Geschäftsbereiche und der Unternehmensbeteiligungen des Konzerns heraus.

Der Vorstand der Duisburger Hafen AG (v. l.): Markus Bangen, Erich Staake (Vorsitzender) und Prof. Thomas Schlipköther. Foto: Petra Grünendahl.
Mit einem Gesamtumsatz von 278,6 Mio. Euro (plus 11,6 Prozent) und operativen Ergebnis von 42,5 Mio. Euro (plus 4,9 Prozent) legte der Vorstand der Duisburger Hafen AG für 2018 neue Rekordzahlen auf den Tisch. Erich Staake erläuterte zusammen mit seinen Vorstandskollegen Markus Bangen und Prof. Thomas Schlipköther in der Bilanzpressekonferenz die Zahlen. Duisburgs Gesamtgüterumschlag (einschließlich der privaten Werkshäfen) bezifferte Staake mit 127,5 Mio. Tonnen (2017: 130,6 Mio. Tonnen): In den Häfen der duisport-Gruppe ging der Umschlag von 68,3 Mio. Tonnen auf 65,3 Mio. Tonnen zurück. Vor allem der Umschlag von Eisen, Stahl und Kohle seien zurück gegangen, während er im Mineralöl- und Chemiesektor stabil geblieben sei, so Staake. Die Niedrigwasserperiode habe beim Schüttgut zu einem zehnprozentigen Rückgang des Transportvolumens geführt. Beim Containerumschlag habe man mit 4,1 Mio. TEU* das Rekordniveau des Vorjahres halten können, zeigte sich Staake zufrieden.

Der Kunde zuerst: duisport positioniert sich als „Premium-Port“

Hafenvorstand Erich Staake (l.) mit Vorstandskollegen Markus Banken (r.). Foto: Petra Grünendahl.
Im internationalen Wettbewerb sieht Erich Staake den weltweit engagierten Konzern gut aufgestellt. Dabei betonte er die straffe strategische Ausrichtung auf Qualitätskriterien. Der Duisburger Hafen habe sich im internationalen Vergleich eine Spitzenstellung als „Premium-Port“ erworben: „Wir setzen auf Qualität. Die von uns entwickelten Logistikareale sind Premium-Standorte. Wir haben unsere Wertschöpfungsketten breit und sicher aufgestellt. Diese intensive Kundenorientierung hat duisport zu einer vernetzenden Plattform für Dienstleistungen rund um die Logistik gemacht. Unsere Kunden schätzen diese Marktpositionierung als Qualitätsanbieter. Diese Strategie werden wir auch international weiter entwickeln.“

Drehscheibe für den Güterumschlag
Die Neue Seidenstraße hat Duisburg eine zentrale Position als Drehscheibe für Chinas Handel mit Europa verschafft: Rund 30 Prozent der Güterverkehre aus dem Land der Mitte werden über den Duisburger Hafen abgewickelt – im vergangenen Jahr waren es 130.000 TEU*. Ab Duisburg fahren mittlerweile 35 Züge wöchentlich zu einem guten Dutzend Destinationen in China. Die Transportzeit der Chinazüge solle von derzeit 14 auf perspektivisch 10 Tage reduziert werden, kündigte Staake an, was die Attraktivität des Transportweges weiter erhöhen dürfte.

Hafenvorstand Erich Staake. Foto: Petra Grünendahl.
Mit der Innovationsplattform Logistik „startport“ gibt duisport Startup-Unternehmen am Duisburger Innenhafen die Möglichkeit, innovative digitale Logistiklösungen zu entwickeln. Das Cluster mit Exklusivpartnern wie Evonik Industries, Klöckner & Co., dem Initiativkreis Ruhr, der RAG Stiftung und Borussia Dortmund sowie einer aktiven Beteiligung von duisport am Digital Hub des Dortmunder Fraunhofer-Instituts lockt zunehmend mehr Gründer. Auf innovative Lösungen setzt duisport nicht nur bei der Digitalisierung, sondern auch bei einer nachhaltigen Energiegewinnung und Nutzung. Dazu zählen neben den von Innogy betriebenen Landstromtankstellen in Ruhrort selbstklebende ultraleichte Solarfolien an einer Hallenfassade, die in Duisburg erstmalig in einem Hafen Verwendung finden. Diese sollen längerfristig den gestiegenen Energiebedarf zum Beispiel durch mehr Ladekräne und Kühlhäuser decken. Über 100.000 Quadratmeter Hallenflächen wurden für die Beleuchtung auf LED umgestellt, die Leuchten auf hafeneigenen Straßen sollen in diesem Jahr folgen.

Hauptverwaltung der Duisburger Hafen AG (duisport) an der Alten Ruhrorter Straße. Foto: Petra Grünendahl.
Mittlerweile sind in der Region rund 47.000 Arbeitsplätze direkt oder indirekt vom Duisburger Hafen abhängig, über 500 Beschäftigungen sind alleine durch Neuansiedlungen 2018 entstanden. Nach dem Rückbau auf dem 40 Hektar großen Areal der ehemaligen Papierfabrik in Walsum (logport VI) entsteht ein hier ein trimodal angebundenes Containerterminal. Erste Ansiedlungen sind bereits auf den Weg gebracht, die Arbeitsplätze in den Duisburger Norden bringen. Der Zukauf weiterer Flächen vergrößert die zur Vermarktung stehende Fläche auf 55 Hektar. Angesichts der Anfragen von ansiedlungswilligen Unternehmen sieht Staake gute Aussichten, diese Flächen zügig zu vermarkten.

Logistikflächen entwickelte die Duisburger Hafen AG 2018 auch jenseits der Stadtgrenzen: Wie zum Beispiel in Oberhausen (logport V), Niederkassel-Lülsdorf (südlich von Köln, für Evonik Industries) sowie mit dem Partner RWE Power AG auf rekultivierten Flächen des Tagebaus in Grevenbroich und Jüchen das Gewerbe- und Industrieareal Garzweiler. Damit festigt die Duisburger Hafen AG ihre Position als zentrale Drehscheibe für Güterverkehre in Europa.

*) TEU (Twenty Foot Equivalent) = Standard-Container-Einheit

© 2019 Petra Grünendahl (Text und Fotos)

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