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Deutsche Oper am Rhein zeigt Richard Wagners „Götterdämmerung“ konzertant in Duisburgs Mercatorhalle

Akustisch erwartet das Publikum ein Hochgenuss
Von Petra Grünendahl

Im Pressegespräch (v. l.) Alfred Wendel, Pressesprecherin Tanja Brill, Sami Luttinen, Axel Kober und Christoph Meyer vor der Generalprobe der Deutschen Oper am Rhein für Wagners Götterdämmerung in der Mercatorhalle. Foto: Petra Grünendahl.
„Die Mercatorhalle bietet uns für Wagner Möglichkeiten, die wir im Theater nicht haben“, konnte Axel Kober, Generalmusikdirektor der Deutschen Oper am Rhein und Chefdirigent der Duisburger Philharmoniker, dem unfreiwilligen Umzug in die Gute Stube der Stadt noch etwas Gutes abgewinnen. Die konzertante Aufführung von Richard Wagners „Götterdämmerung“, die am kommenden Samstag ihre Duisburger Premiere feiert, wird zumindest musikalisch so aufgeführt werden, wie der Komponist sie sich vorgestellt hat. So, wie sie aber in Orchestergräben mangels Platz selten zu realisieren geht: „Wir haben 21 Musiker mehr auf der Bühne“, so Kober. Das bringe die Feinheiten der Wagner’schen Komposition in der hervorragenden Akustik der Mercatorhalle noch ein wenig besser zur Geltung. Die konzertante Aufführung hat also immer noch ihre Vorzüge, auch wenn die Zuschauer im Vergleich zur szenischen Aufführung auf Kostüme, Bühnenbild und Schauspiel verzichten müssen. „Wir bedauern das natürlich“, so Meyer, „aber die Aufführung wird trotzdem ein Schmankerl.“

Von links: Sami Luttinen, Alfred Wendel, Axel Kober und Christoph Meyer vor der Generalprobe der Deutschen Oper am Rhein für Wagners Götterdämmerung in der Mercatorhalle. Foto: Petra Grünendahl.
Seit dem Wassereinbruch im Theater Duisburg am 5. April kann die Deutsche Oper am Rhein für ihren hiesigen Standort nur kurzfristig planen. Nachdem das Haus immer noch unbespielbar ist, ziehen nun acht der neun für Mai geplanten Aufführungen in die Mercatorhalle. Die Duisburger Aufführungen der „Götterdämmerung“ und im Anschluss daran des kompletten Ring-Zyklus fallen ebenso darunter wie „Don Carlo“ von Giuseppe Verdi. Die Wagner-Aufführungen dienen auch der Vorbereitung für die folgende Düsseldorfer Aufführung der kompletten Tetralogie in Düsseldorf – und im November in Duisburg: „Ohne die laufenden Vorbereitungen und die Erarbeitung von Komposition und Rollen wäre die Aufführung in Düsseldorf nicht möglich“, erklärte Prof. Christoph Meyer, Generalintendant der Deutschen Oper am Rhein. Er wies noch einmal nachdrücklich darauf hin, dass die traditionsreiche „Opernehe“ auf beide Partner im Wechselspiel angewiesen sei.

Vorbereitungen laufen, Absagen hätten auch Düsseldorf getroffen

Von links: Axel Kober, Alfred Wendel und Christoph Meyer vor der Generalprobe der Deutschen Oper am Rhein für Wagners Götterdämmerung in der Mercatorhalle. Foto: Petra Grünendahl.
„Die Musiker sind natürlich bestürzt, dass ihr Theater nicht bespielbar ist“, erzählte Alfred Wendel, Intendant der Duisburger Philharmoniker. „Aber wir konnten alle Instrumente retten.“ – „Wir sind ja nicht die Ersten, die abgesoffen sind“, erklärte Christoph Meyer, „aber wir können wenigstens noch was machen.“ Dankbar waren die Verantwortlichen auch über die vielen Hilfsangebote aus der Region: Vom Theater am Marientor (TaM) bis hin zu Theatern umliegender Städte hatten die Betreiber ihre Spielhäuser für die noch ausstehenden Aufführungen angeboten. „Wir hoffen, dass wir ab 3. Juni wieder im Theater auf die Bühne können“, machte der Opern-Intendant klar. Man sei in kontinuierlichen Gesprächen mit den Verantwortlichen bei der Stadt, die Eigentümerin des Theaters ist.

Generalprobe der Deutschen Oper am Rhein für Wagners Götterdämmerung in der Mercatorhalle. Foto: Petra Grünendahl.
Generalprobe der Deutschen Oper am Rhein für Wagners Götterdämmerung in der Mercatorhalle. Foto: Petra Grünendahl.
Die konzertante Aufführung in der Mercatorhalle stellt natürlich Musiker wie Sänger vor besondere Herausforderungen: „Die Musiker sitzen auf der Bühne quasi auf dem Präsentierteller. Und es ist völlig anders mit den Sängern hinterm Rücken“, meinte Dirigent Kober. „Eine abgespeckte szenische Vorführung wäre nichts Halbes und nichts Ganzes gewesen“, so Kober. Zumal Wagner in erster Linie „Text-Theater“ sei, weniger Rollenspiel. Der Verzicht auf die Szenik stellt natürlich Orchester und Gesang in den Vordergrund. Die Chance, Nuancen zu setzen, hob Bariton Sami Luttinen hervor, der als Bösewicht Hagen debütiert. Das „Nibelungen-Kino“ müsse sich dann im Kopf abspielen, so Musiker-Intendant Wenzel. „Ein musikalisches Highlight wird es auf jeden Fall“, versprach Opern-Intendant Meyer. „Den Ring-Zyklus in Duisburg unvollendet zu lassen, wäre traurig gewesen“, so Axel Kober. Und es hätte natürlich in der Folge auch die Komplett-Aufführung des Rings in Düsseldorf stark beeinträchtigt, wie der Generalmusikdirektor der Deutschen Oper am Rhein und künftig der Duisburger Philharmoniker hervor hob.
 
 
Ein kleiner Vorgeschmack:
https://www.youtube.com/watch?v=SXbAYDeBsCA
 
 
Termine im Theater Duisburg:
Generalprobe der Deutschen Oper am Rhein für Wagners Götterdämmerung in der Mercatorhalle. Foto: Petra Grünendahl.
So | 5. Mai 2019 | 17:00 Uhr und
So | 12. Mai 2019 | 17:00 Uhr.
Der komplette Opern-Zyklus „Der Ring des Nibelungen“ wird im Theater Duisburg am 23. Mai (19.30 Uhr), 26. Mai (17 Uhr), 30. Mai (17 Uhr) und 2. Juni (17 Uhr) ebenfalls konzertant aufgeführt. Zum Abschluss kommt der Ring-Zyklus vom 16. bis 23. Juni im Opernhaus Düsseldorf noch einmal szenisch zur Aufführung. Für die nächste Spielzeit ist auch für Duisburg eine Wiederaufführung des kompletten Rings im Theater geplant.

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Generalprobe der Deutschen Oper am Rhein für Wagners Götterdämmerung in der Mercatorhalle. Foto: Petra Grünendahl.
Eintrittskarten gibt es in der gemeinsamen Theaterkasse von Theater Duisburg und Deutscher Oper am Rhein im ehemaligen Restaurant „Theaterkeller“. Der Eingang befindet sich auf der rechten Seite des Theaters gegenüber vom Duisburger Hof (Öffnungszeiten: Mo bis Fr 10 – 18.30 Uhr, Sa 10 bis 18 Uhr). Karten bestellen kann man auch per Telefon 0203 / 283-62100, Fax 0203 / 283-62210 oder eMail karten@theater-duisburg.de. Die Abendkasse öffnet 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Eine halbe Stunde vor Beginn gibt es eine Einführung, die einen kurzen Überblick in die Oper, ihre Handlung und ihre Entstehung gibt. Tickets kosten zwischen 19 und 66 Euro. Möglichkeiten für Ermäßigungen bei den Ticketpreisen findet man auf den Webseiten der Deutschen Oper am Rhein bei den Buchungen aufgeführt.

© 2019 Petra Grünendahl (Text und Fotos)

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