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Stadt Duisburg und Gebag übernehmen die Entwicklung von Sechs-Seen-Wedau

Eine Vision soll Realität werden

Ansicht des alten Rangierbahnhofsgeländes von der Wedauer Brücke aus im Mai 2018. Foto: Petra Grünendahl.
Seit Mitte 2015 arbeiten die Stadt Duisburg, Deutsche Bahn, die Bahnflächenentwicklungsgesellschaft NRW und die GEBAG an der Entwicklung der insgesamt 90 Hektar großen Fläche des ehemaligen Bahnbetriebswerkes in Duisburg-Wedau. Nach Festlegung einer städtebaulichen Rahmenplanung Mitte 2016 steht nun ein wichtiger Meilenstein zur Umsetzung dieses ambitionierten Projektes bevor: nach einer erneuten teilweisen Offenlage wird mit einem Satzungsbeschluss des Bebauungsplanes für die rund 60 Hektar große Fläche Wedau (Süd) zum Jahresende 2019 gerechnet.

Schon seit einigen Monaten verhandelt die GEBAG mit der DB Station & Service AG über einen Erwerb der insgesamt 80 Hektar großen bahneigenen Flächen in Wedau. So könnten Stadt und GEBAG die Erschließung und Vermarktung der einzelnen Teilflächen in eigener Federführung und im Einklang mit den Zielen der Stadtentwicklung zum Erfolg bringen. Auf der Nordfläche sollen ein neuer Campus der Universität Duisburg Essen mit angrenzendem start-up-Zentrum und Technologiepark entstehen. Auf der Südfläche sollen bis zu 3.000 neue Wohneinheiten, ein Nahversorgungszentrum und die erforderliche weitere Infrastruktur entstehen.

Jetzt könnte aus der gemeinsam getragenen Vision tatsächlich Wirklichkeit werden: alle notwendigen Genehmigungen des Bahnkonzerns für einen Verkauf der Fläche liegen vor – am 18. Juni 2019 hat zuletzt der Aufsichtsrat der DB AG dem Verkauf zugestimmt.

Ein Planmodell des neuen Stadtquartiers Sechs-Seen-Wedau. Foto: Petra Grünendahl.
Sören Link: „6 Seen Wedau ist einzigartig – in einer Dimension und Strahlkraft, die weit über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus gehen wird. Ich freue mich, dass wir in Duisburg nun eines der größten und wichtigsten Stadtentwicklungsprojekte in Nordrhein-Westfalen Wirklichkeit werden lassen können. Alle Beteiligten haben für diese Chance hart gearbeitet. “

Der Erwerb der Flächen soll durch eine neu gegründete Tochtergesellschaft der GEBAG, die GEBAG Flächenentwicklungsgesellschaft mbH erfolgen. „Damit bündeln wir unsere Kompetenzen in der Flächenentwicklung zukünftig in einer eigenen Gesellschaft“, so Bernd Wortmeyer, Geschäftsführer der GEBAG. Neben dem Grundstückskaufpreis fallen alleine für die Südfläche Entwicklungs- und Erschließungskosten in Höhe eines knapp dreistelligen Millionenbetrages an.

Die Stadt selbst wird rund 8 Hektar eigene Flächen einbringen – auch diese werden zum Stadtentwicklungsprojekt Wedau gehören. Außerdem will die Stadt Duisburg über Kommunalbürgschaften den Erwerb und die Erschließung absichern.

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Stadtdirektor Martin Murrack: „Mit diesem Modell können wir 6 Seen Wedau schnell und wirtschaftlich umsetzen. Aktuell laufen noch letzte Prüfungen hinsichtlich der konkreten Ausgestaltung der Bürgschaftsmodalitäten, die aber bis zur Ratssitzung abgeschlossen sein werden. Ich bin sehr zuversichtlich, dass das vorgelegte Finanzierungskonzept den Anforderungen gerecht wird und einen wichtigen Schritt zur Realisierung von 6 Seen Wedau darstellt.“

Die notwendigen Beschlussfassungen zur Bürgschaftsübernahme und zur grundsätzlichen Bereitstellung eigener Grundstücksflächen sollen im nicht öffentlichen Teil der Ratssitzung am 1. Juli 2019 erfolgen. Über den Erwerb der Grundstücke beschließt anschließend der Aufsichtsrat der GEBAG in einer Sondersitzung am 5. Juli 2019.

Stimmen beide Gremien dem Erwerb der Flächen zu, ist der weitere Weg für die Entwicklung von 6 Seen Wedau bereitet. Ende des Jahres 2019 werden die ersten Baumaßnahmen in Wedau (Süd) beginnen. Zunächst muss der Lärmschutzwall in seiner gesamten Ausdehnung errichtet werden. Außerdem entsteht am südlichen Rand des neuen Baugebietes eine neue Kleingartenanlage. Unabhängig davon läuft bereits das mehrstufige Auswahlverfahren für einen Investor für das Nahversorgungszentrum. Auch die Grundstücke für die Wohnbebauung werden in einem Vergabeverfahren an Investoren vergeben; so wird höchste städtebauliche Qualität der zukünftigen Bebauung sicher gestellt.

Planungsdezernent Martin Linne: „Mit diesem städtebaulichen und wohnungspolitischen Vorzeigeprojekt hat Duisburg nun die großartige Chance, eine regional bedeutsame Quartiersentwicklungen zu realisieren. Durch die Zusammenarbeit mit der GEBAG und dem jetzt möglichen Grundstückserwerb bestehen optimale Voraussetzungen, eine qualitativ hochwertige Stadtentwicklung für Duisburg und die Region umzusetzen. Die einzigartige Lage zu Stadt und Naherholungsmöglichkeiten sowie die im Rahmen von Smart City vorgesehenen infrastrukturellen Ausstattungen werden dieses Quartier positiv prägen.“

Für Wedau (Nord) steht nun ebenfalls der nächste Entwicklungsschritt an. Die seinerzeit zurückgestellten Planungen werden nun wieder aufgenommen. Gemeinsam mit der Politik und der Verwaltung der Stadt Duisburg, mit der UDE und Vertretern aus den Unternehmen wird nun an einem Konzept als Grundlage für den noch ganz am Anfang stehenden Bebauungsplan gearbeitet.
Stadt Duisburg
Fotos: Petra Grünendahl

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