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MKM Museum Küppersmühle zeigt „Farbe absolut“: Katharina Grosse X Gotthard Graubner

Gegensätzlichkeit von Farben:
Von Meditation und Temperatment

Von Petra Grünendahl

Farbe absolut: Kathrina Grosse (l.) und Gotthard Graubner (r.) im MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst. Foto: Petra Grünendahl.
Wie behäbige Farbkörper wirken die aufgepolsterten Leinwand-Malereien von Gotthard Graubner (1930-2013): Mit ihrem Verzicht auf Gegenständlichkeit strahlen sie Ruhe und Gelassenheit aus. Völlig anders verhalten sich die eruptiven Farblandschaften von Katharina Grosse (*1961). Der Zuschauer ist gefordert, jede Komposition in ihrer einzigartigen Aussage wahrzunehmen, dabei aber auch den Dialog der fast gegensätzlichen Stile zu erfassen. Die Körperlosigkeit und Transparenz von Katharina Grosses Farben strotzenden Werken verdeutlicht ganz besonders das größte Exponat der Schau: eine fast 17 Meter breite Tuch-Installation, die an der Decke mit Abstand von der Wand angebracht wurde, damit der Betrachter „hinter die Kulissen“ des bis weit auf den Boden ausgebreiteten Werks schauen kann.

 

Im Pressegespräch stellten (v. l.) Katharina Grosse, Museumsdirketor Prof. Dr. h. c. Walter Smerling und Kuratorin Dr. Eva Schmidt die Ausstellung „Farbe absolut“ im MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst vor. Foto: Petra Grünendahl.
Im Museum Küppersmühle für Moderne Kunst stellte Museumsdirektor Walter Smerling im Pressegespräch zusammen mit der Kuratorin Dr. Eva Schmidt und der Künstlerin Katharina Grosse die Doppel-Werkschau vor: „Farbe absolut“ zeigt Werke der Künstler Katharina Grosse und Gotthard Graubner. Katharina Grosse ist im Ruhrgebiet aufgewachsen, hat unter anderem an der Kunstakademie Düsseldorf bei Gotthard Graubner studiert und sich mit seinen Arbeiten auseinander gesetzt. Heute lehrt Grosse selber in Düsseldorf, lebt und arbeitet aber überwiegend in Berlin. Im Eingangsbereich stehen sich noch die eher kleinformatigen Frühwerke der beiden Künstler gegenüber, bevor es zu den reiferen Werken in größere Dimensionen übergeht. Vor allem diese Großformate kommen in den hohen und großzügig dimensionierten Ausstellungshallen besonders gut zur Geltung.

Impressionen aus der Ausstellung „Farbe absolut“. Fotos: Petra Grünendahl

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Exemplarische Gegenüberstellungen

Farbe absolut: Gotthard Graubner im MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst. Foto: Petra Grünendahl.
Die üppigen Farben sind gemeinsame Grundlage, die der Ausstellung ihren Namen – „Farbe absolut“ – gegeben haben. Daraus haben beide Künstler eine eigene Sprache und Formen der Darstellung entwickelt, die sich in den Sälen des Wechselausstellungsbereichs im Dialog gegenüber stehen. „Die Werke laden sich gegenseitig auf“, beschrieb Museumsdirektor Smerling seinen Eindruck. „Sie kommunizieren miteinander.“ Katharina Grosse beschrieb ihre Auseinandersetzung mit Farbe so: „Sie ist Material und Wert zugleich.“ Wofür es im Deutschen nur einen Begriff gebe, unterscheide man im Englischen „paint“ und „color“. Zum mehrmaligen Ansehen eigne sich die Werkschau mit ihrem Dialog von Künstlerpositionen ganz besonders, merkte Walter Smerling an: „Ich gehe seit zehn Tagen täglich hier durch und finde immer wieder etwas Neues.“

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Farbe absolut: Katharina Grosse im MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst. Foto: Petra Grünendahl.
Die Ausstellung „Farbe absolut“ der Stiftung für Kunst und Kultur e. V. (Träger des Museums) unterstützt als Hauptsponsor die National-Bank AG. Zur Ausstellung ist ein umfassender, reich bebilderter Katalog erschienen, mit einem Essay von der Kuratorin Dr. Eva Schmidt und einem Gespräch mit Katharina Grosse (geführt von Corinne Diserens). Der 152-seitige Band (Winand Verlag Köln) ist als Museumsausgabe für 30 Euro zu haben. Zu beziehen ist er außer an der Museumskasse auch im lokalen Buchhandel (ISBN 978-3-86832-541-6).

 

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Museum Küppersmühle:
Duisburger haben donnerstags freien Eintritt

Farbe absolut: Katharina Grosse im MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst. Foto: Petra Grünendahl.
Die Ausstellung „Farbe absolut“ mit Werken von Katahrina Grosse und Gotthard Graubner ist bis zum 26. Januar 2020 in den Erdgeschossräumen des Museums zu sehen. Das Museum Küppersmühle findet man im Innenhafen am Philosophenweg 55 (Haupteingang). Mittwochs ist das Museum von 14 bis 18 Uhr geöffnet, donnerstags bis sonntags sowie feiertags von 11 bis 18 Uhr. Montags und dienstags ist Ruhetag. Der Eintritt kostet nur für die Wechselausstellungen 6 Euro, für das gesamte Haus (inkl. Wechselausstellung) 9 Euro. Ermäßigt sowie bei Gruppen ab 10 Personen zahlt man pro Person 4,50 Euro, Kinder und Schüler über sechs Jahren zahlen 2 Euro. Kinder unter sechs Jahren haben freien Eintritt, ebenso donnerstags alle Duisburger (gegen Vorlage des Personalausweises). Das MKM ist Partner der Ruhrkultur.Card und des DB Bonusprogramms. Alle Ausstellungsräume des Museums sind auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich. Offene Führungen durch die Sammlung sowie durch laufende Ausstellungen gibt es jeden Sonntag um 15 Uhr, aber auch nach Vereinbarung. Zur Ausstellung wird es wieder ein reichhaltiges Begleitprogramm geben. Informationen gibt es unter https://www.museum-kueppersmuehle.de). Fortgeführt wird in diesem Rahmen auch das Format „Kunst trifft …“ mit einem Termin am 15. November (mit Katharina Grosse) sowie einem im Januar.

 
© 2019 Petra Grünendahl (Text und Fotos)
 

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