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Regionaler Ausbildungsmarkt Duisburg/Niederrhein: Mehr Chancen für Bewerber

Nachvermittlungsaktion in der Region gestartet

Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz haben noch gute Chancen auf eine Stelle. Foto: Jacqueline Wardeski / Niederrheinische IHK.
Die Bemühungen der Unternehmen, durch engagierte Ausbildung im eigenen Betrieb dem drohenden Fachkräftemangel frühzeitig entgegenzuwirken, zeigen auf dem regionalen Ausbildungsmarkt Wirkung: Das betriebliche Lehrstellenangebot ist im laufenden Jahr weiter gestiegen. Dem steht ein Rückgang der Bewerberzahl gegenüber. Damit stehen den insgesamt 9.383 Bewerbern in der Region 8.067 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Um möglichst viele angebotene betriebliche Ausbildungsplätze zu besetzen und den aktuell noch unversorgten Bewerberinnen und Bewerbern ein passendes Angebot unterbreiten zu können, bieten die Agenturen für Arbeit in Duisburg und Wesel, die Jobcenter der Region, die Niederrheinische IHK und die Handwerkskammer individuelle Nachvermittlungsgespräche an. Das ist das Ergebnis der Regionalen Ausbildungskonferenz, die am Mittwoch, 30. Oktober, in der IHK in Duisburg tagte.

Der Bewertung durch die Konferenzmitglieder liegen die Kennzahlen des Ausbildungsmarktes zum Stichtag 30. September 2019 zugrunde. Um dem drohenden Fachkräftemangel zu begegnen, steigerte die Wirtschaft ihr Lehrstellenangebot deutlich – gleichzeitig sank die Zahl der Bewerber in der Region. Für die Ausbildungsbetriebe wird es zunehmend schwieriger, die von ihnen angebotenen Stellen zu besetzen. Besonders betroffen sind kleinere und mittlere Unternehmen. Sorge bereitet den Konferenzmitgliedern vor dem Hintergrund der aktuellen Fachkräftediskussion die im Vergleich zum Vorjahr höhere Zahl der im Herbst noch unbesetzten betrieblichen Ausbildungsstellen (799 zum 30. September 2019).

Doch auch im Endspurt auf dem Ausbildungsmarkt bestehen noch Chancen: Für Jugendliche, die ersehnte Lehrstelle zu finden, für Unternehmen, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Um Angebot und Nachfrage auf dem regionalen Ausbildungsmarkt möglichst umfassend zusammenzuführen, bieten die Konsenspartner seit Oktober individuelle Nachvermittlungsgespräche an. Um dieses Nachvermittlungsverfahren zu unterstützen, lautet der Appell an die Unternehmen, freie oder wieder frei gewordene Lehrstellen weiter anzubieten, den Agenturen für Arbeit zu melden sowie auch Bewerbern Chancen einzuräumen, die vielleicht nicht umfassend die erwarteten Qualifikationen, jedoch Motivation und Talent mitbringen. Die Konsenspartner unterstützen Auszubildende und Betriebe auch während der Ausbildung mit vielfältigen Angeboten, wie die „assistierte Ausbildung“ oder „ausbildungsbegleitende Hilfen“.

Jugendliche, die noch keine Lehrstelle gefunden haben, sollten sich schnell an die Berufsberatung der Agenturen für Arbeit wenden und die Chancen der gemeinsamen Nachvermittlungsaktion nutzen. Es ist auch jetzt noch möglich, erfolgreich in Ausbildung einzusteigen. Die Chancen steigen, je flexibler ein Bewerber ist. Wenn es mit dem Wunschberuf nicht klappt, sollten auch Alternativen geprüft werden.

Die Bedeutung der dualen Berufsausbildung für Wirtschaft und Gesellschaft heben die Konsenspartner ausdrücklich hervor. Sie sichert den Unternehmen den dringend notwendigen Fachkräftenachwuchs und schafft für die Auszubildenden die notwendige Beschäftigungsfähigkeit. Auch der Übergang von der Ausbildung in den Beruf funktioniert. Einen besonderen Schwerpunkt setzt die Regionale Ausbildungskonsens bei der Förderung der Berufsorientierung junger Menschen. So wird den Jugendlichen die Attraktivität der dualen Berufsausbildung frühzeitig vermittelt, werden die damit verbundenen ausgezeichneten Karriereperspektiven aufgezeigt. Hierzu gehören vor allem zielgerichtete Angebote für Schülerinnen und Schüler ab der achten Klasse in den allgemeinbildenden Schulen im Rahmen der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“. Zum Schuljahresbeginn hat die Bundesagentur für Arbeit die persönliche Beratung erheblich ausgeweitet, diese erfolgt nun vorrangig in den Schulen.

Die Kennzahlen der Arbeitsagenturen Duisburg und Wesel im Einzelnen
Der Agenturbezirk Duisburg verzeichnet einen Zuwachs der gemeldeten Ausbildungsstellen von 3.050 auf 3.335 (+ 9,3 Prozent), davon sind 3.088 betriebliche Ausbildungsstellen, 210 oder 7,3 Prozent mehr als im letzten Jahr. Die Zahl der Bewerber sank um 1,6 Prozent von 3.799 auf 3.740. Ende September waren 86 Bewerber noch ohne Ausbildungsstelle, dies ist ein Anstieg um 12 beziehungsweise 16,2 Prozent. Ihnen stehen noch 297 unbesetzte Ausbildungsstellen zur Verfügung, 13,9 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Wesel, der die Kreise Kleve und Wesel umfasst, stieg die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen gegenüber dem Vorjahr um 4,2 Prozent (+192 Stellen) auf 4.732. Davon sind 4.591 betriebliche Ausbildungsstellen, 258 oder 6,0 Prozent mehr als im letzten Jahr. Die Zahl der Bewerber ging um 8,5 Prozent auf 5.643 zurück. Ende September waren 388 Bewerber noch ohne Ausbildungsstelle, dies ist ein Rückgang um 48 beziehungsweise 11,0 Prozent. Ihnen stehen noch 502 unbesetzte Ausbildungsstellen zur Verfügung, 151 mehr als vor einem Jahr.

Die Mitglieder der Regionalen Ausbildungskonferenz
Vertreter der Gebietskörperschaften, der Agenturen für Arbeit Duisburg und Wesel, der Jobcenter Duisburg, Kreis Wesel und Kreis Kleve, der Berufskollegs, des Deutschen Gewerkschaftsbundes, der Industriegewerkschaft Metall, des Unternehmerverbandes Ruhr-Niederrhein, der Apothekerkammer Nordrhein, der Regionalagentur NiederRhein, der Handwerkskammer Düsseldorf sowie der Kreishandwerkerschaften und der Niederrheinischen IHK.
Niederrheinische Industrie- und Handelskammer
Duisburg – Wesel – Kleve zu Duisburg

Foto: Jacqueline Wardeski

 

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