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Nachruf: Duisburgs Alt-Oberbürgermeister Josef Krings (1926 – 2019)

Er wird fehlen!
Von Petra Grünendahl

Duisburgs Alt-Oberbürgermeister Josef Krings im Dezember 2011 bei einer Pressekonferenz des Abwahl-Bündnisses. Foto: Petra Grünendahl.
Mit dem Mopped ist „Jupp“ Krings damals von seiner Realschule zum Arbeitskampf streikender Stahlarbeiter auf die „Brücke der Solidarität“ gefahren. In Mülheim-Broich war der ehrenamtlich tätige Duisburger Oberbürgermeister (1975 – 1997) Lehrer für Deutsch und Geschichte sowie Direktor gewesen als die Stahlarbeiter in Rheinhausen um den Erhalt des Hüttenwerkes kämpften. Die Arbeitsplätze waren dem Sozialdemokraten – wie soziale Belange überhaupt – sehr wichtig. Einen gewaltigen Strukturwandel weg von Kohle und Stahl galt es in der Montan-Stadt zu bewältigen, der bis heute noch nicht ganz abgeschlossen ist. Den Umbau des Duisburger Hafens trieb Krings frühzeitig mit an. Daneben setzte er sich aber auch für die Kultur ein: Die Gründung der Duisburger Universität (heute: Universität Duisburg-Essen UDE) lag ihm ebenso am Herzen wie die Deutsche Oper am Rhein, wo er lange im Verwaltungsrat tätig war. Der Duisburger Alt-OB machte Politik für den Menschen: Im Stadtrat, im Landtag, als Oberbürgermeister und darüber hinaus als moralische Instanz seiner Partei und der Stadt. Seine Politik machte er für die Menschen in Duisburg, das lag ihm am Herzen.

 
Alt-Oberbürgermeister Josef „Jupp“ Krings (*21. Oktober 1926) starb jetzt im Alter von 93 Jahren. In seinen 22 Jahren als Oberbürgermeister prägte er unsere Stadt nachhaltig und blickte dabei auch immer über Duisburg hinaus. Auch als er mit 70 Jahren aus dem Amt des Oberbürgermeisters ausschied, blieb Krings in der Öffentlichkeit und den Geschicken Duisburgs verbunden: Nach der Loveparade-Katastrophe war er den Duisburgern die versöhnliche Stimme, die sie aus dem Rathaus nicht hörten. Zahlreiche Ehrungen waren ihm im Laufe der Jahre nicht nur in Duisburg zuteil geworden. Dazu zählten unter anderem der Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen, der Bürgerpreis des Wanheimerorter Bürgervereins von 1874 e. V. oder das Bürgerehrenwappen des Verbandes Duisburger Bürgervereine e. V. Die UDE ernannte ihn zum Ehrensenator, die Deutsche Oper am Rhein zum Ehrenmitglied und die Duisburger Prinzengarde zum Ehrenoffizier, was Josef Krings’ vielfältiges Engagement in unserer Stadt, aber auch seine Anerkennung in der Stadtgesellschaft eindruckvoll widerspiegelt. Eine Duisburger „Institution“ ist gegangen: Er wird uns fehlen!

 

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© 2019 Petra Grünendahl (Text und Foto)
 

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