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Museum DKM in Duisburg zeigt Architektur-Fotografie von Klaus Kinold

Museum DKM in Duisburg zeigt Architektur-Fotografie von Klaus Kinold
Architektur mit den Augen des Fotografen
Von Petra Grünendahl

Architektur-Fotograf Klaus Kinold im Museum DKM. Foto: Petra Grünendahl.
Überwiegend hat Klaus Kinold (*1939 in Essen) die Fotografien der Ausstellung im Museum DKM in Schwarz-Weiß fotografiert. „Nur wo die Farben von Bedeutung waren, habe ich einen Farbfilm benutzt“, erklärte der Fotograf. Der leicht bedeckte Himmel lässt die Farben gedämpft wirken, die Wiesen mit Gänseblümchen und Löwenzahn heben sich damit nicht allzu deutlich von den Grautönen der Umgebung, von Mauern, Wegen und Treppen ab. Die Fotos von Carlo Scarpas „La Tomba Brion“ in San Vito D-Altivole (Provinz Treviso, Italien) seien alle an einem Tag entstanden, so Kinold. Damals wie heute fotografiert der Wahl-Münchener analog: Mittel- und Großformat-Kameras (9×6 cm bzw. 18×24 cm) kommen zum Einsatz, mit einer aufwändigen Entwicklung von Dias und Negativen im eigenen Haus. Die kleinformatigen Bilder (A2) stammten eingescannt vom eigenen Fotodrucker, erzählte der Künstler. Die Großformate lasse er drucken.

 

Stellten die Ausstellung im Pressegespräch vor (v. l.): Dirk Krämer, Klaus Kinold und Klaus Maas. Foto: Petra Grünendahl.
Zusammen mit dem Künstler Klaus Kinold stellten Museumsstifter Klaus Maas und Dirk Krämer im Museum DKM die neue Sonderausstellung vor, die nur der Auftakt zu einer Reihe von Kinolds Archtiektur-Fotografien ist. Der venezianische Architekt Scarpa, den Kinold in den 1980er-Jahren als Motiv entdeckt hatte, hatte der Unternehmerfamilie Brion zwischen 1969 und 1976 auf 2.000 Quadratmetern die Familiengrabstätte „La Tomba Brion“ geschaffen. Das Areal der monumentalen Grabanlage grenzt an den dörflichen Friedhof: Mit Pavillon, Kapelle, Wasserbecken und Wiesen. Ein Ort der Ruhe und Meditation – und ein architektonisches Denkmal. Auf einer Reise im Jahr 1985 lichtete Kinold das Gräber-Denkmal ab: „Die Grabstätte hatte damals schon Patina angesetzt, wie sich Scarpa dies vorgestellt hatte, war aber noch nicht in dem heutigen verfallenen Zustand“, erzählte Kinold. Eine Art „Idealzustand zwischen Fertigstellung und Verfall“ nannte es Hans-Michael Koetzle in einem Aussstellungskatalog zu dieser Ausstellung, die zuvor in der Kleinen Pinakothek in München zu sehen war. Gelungen sind Klaus Kinold damit Zeitaufnahmen, die sich so nicht wiederholen lassen. Die Ausstellung eröffnet am Samstag, 23. November, fürs Publikum.

 

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Der Künstler Klaus Kinold

Architektur-Fotograf Klaus Kinold. Foto: Petra Grünendahl.
Nach dem Abitur war der in einer streng katholischen Familie aufgewachsene Kinold zunächst zum Studium nach München gegangen, bevor er an der Technischen Hochschule in Karlsruhe bei Egon Eiermann (Stichwort: alte Horten-Fassade) Architektur studierte. Nebenbei begann er mit der Fotografie, so dass er nach seinem Architektur-Diplom 1968 ein Atelier für Architekturfotografie in München eröffnete, wo er bis heute lebt und arbeitet. Er fotografierte für Architekturzeitschriften und Fachbücher. Als Künstler entdeckt hat ihn der Berliner Galerist Rudolf Kicken. Ausgestellt hat Klaus Kinold seine Werke in Einzel- und Gruppenausstellungen weltweit. Einige seiner Werke befinden sich in Museumsbesitz.

 

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Museum DKM

Architektur-Fotograf Klaus Kinold vor zweien seiner Großformate. Foto: Petra Grünendahl.
Architektur mit dem Auge des Fotografen: Architektur-Fotograf Klaus Kinold im Museum DKM. Foto: Petra Grünendahl.
Neben den Fotografien der Grabstätte im Hauptausstellungsraum sind in angrenzenden Räumen Panoramafotografien von Kinolds Reisen nach Venedig und ins Veneto zu sehen. Die Sonderausstellung ist im Museum DKM bis zum 10. Mai 2020 in den Wechselausstellungsräumen im Anbau zu sehen. Regulär geöffnet hat das private Museum DKM der Stifter Klaus Maas und Dirk Krämer an der Güntherstraße 13-15 im Dellviertel samstags, sonntags und an Feiertagen zwischen 12 und 18 Uhr sowie jeden ersten Freitag im Monat ebenfalls zwischen 12 und 18 Uhr*. Montags bis freitags wird ansonsten nur nach Vereinbarung für Gruppen geöffnet*. Der Eintritt kostet 12 Euro (ermäßigt 6 Euro, für Schüler und Studenten bis 28 Jahre), Kinder bis 7 Jahre haben freien Eintritt. Für Gruppen (zw. 10 und 15 Personen) gibt es einen Gruppentarif (10 Euro pro Person) zzgl. einer (kostenpflichtigen) Führung. Eine Jahreskarte** kostet 100 Euro. Die Teilnahme an der Freitagsführung kostet 6 Euro zusätzlich zum Eintritt. Weitere Infos gibt es hier.

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*) An folgenden Tagen haben ist grundsätzlich geschlossen: 24. bis 26. Dezember, 31. Dezember und 1. Januar.
**) Nicht übertragbar, berechtigt zum kostenlosen Eintritt während der regulären Öffnungszeiten.

 
© 2019 Petra Grünendahl (Text und Fotos)
 

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