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Duisburg-Walsum: Alte Obstsorten für das Naturschutzgebiet Rheinaue

Packten bei der Pflanzung des letzten
Baumesder neuen Streuobstwiese kräftig an:
zweiGenerationen der Familie Hövelmann,
Heino (l.) und Hermann (2.v.r.), gemeinsam
mitDr. MichaelSchott (2.v.l.) und
Dr. Johannes Meßer (r.)von der
ArbeitsgruppeRheinaue Walsumdes BUND. Foto: Carsten Paul.
Mit einer gemeinsamen Pflanzaktion von Mitgliedern des BUND Duisburg und Mitarbeitern der RheinfelsQuellen H.Hövelmann wurde jetzt die Neuanlage einer Streuobstwiese im Naturschutzgebiet Rheinaue in Walsum vollendet. Rund 8.000 Quadratmeter Fläche, die das Familienunternehmen gekauft hat, wurden bisher von einem benachbarten Bio-Landwirt als Gemüseacker genutzt. Nun wurden sie ökologisch aufgewertet und in eine Streuobst¬wiese umgewandelt. Gepflanzt wurden 45 hochstämmige Obstbäume alter niederrheinischer Sorten, ergänzt durch eine Hecke aus einheimischen Arten. Für den blütenreichen Unterwuchs sorgt eine spezielle Gras-Kräutermischung, mit der die Fläche eingesät wird. Dr. Johannes Meßer von der BUND Kreisgruppe Duisburg, der die Maßnahme fachkundig begleitet, erläutert: „Streuobstwiesen sind ein wichtiger Lebensraum und eine abwechslungsreicheNahrungsquelle für zahlreiche Tierarten, die teilweise vom Aussterben bedroht sind. Wir freuen uns, dass die langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit mit den RheinfelsQuellen im Naturschutzgebiet Rheinaue jetzt durch die Finan¬zierung eines neuen, großen Projekts fortgesetzt wird.“

Streuobstwiesen zählen zu den artenreichsten Biotopen Mitteleuropas. Ihre verschiedenen ökologischen Nischen wie Baumkronen, Baum¬stämme und Wie¬senboden – bieten mehreren tausend Arten ein Zu¬hause. Dazu gehören in der Rheinaue Walsum Insekten von der Ackerhummel bis zum Zitronenfalter, seltene Vögel wie Gartenrotschwanz, Steinkauz, Star und Kleinspecht, Amphibien sowie Fledermäuse und Spitzmäuse. Um ihnen die Ansiedlung auf der neuen Streuobstwiese zu erleichtern, werden verschiedene Nisthilfen installiert und Eichenstämme im Boden verankert, die gleichzeitig als Insektenhotel und als Ansitzwarte für Greifvögel dienen. Streuobstbau gilt als „betriebswirtschaftlich unrentabel“ und in früheren Jahren wurde die Rodung der ökologisch wertvollen Wiesen zeitweise sogar finanziell gefördert. In Duisburg ist der Bestand an Obstwiesen nach Angaben des BUND in den letzten 30 Jahren um 42 Prozent zu¬rückgegangen. Glücklicherweise wird die Bedeutung der Biotope für die Biodiversität mittlerweile erkannt und anerkannt, sodass in den vergan¬genen Jahreneinige neue Obstwiesen in Duisburg entstanden.

Geschäftsführer Heino Hövelmann beschreibt die Beweggründe für das Engagement seines Familienunternehmens so: „Schon seit jeher gehört für uns zur nachhaltigen Unternehmensführung selbstverständlich auch das Engagement für den Natur- und Umweltschutz in unserem wichtigsten Quellgebiet. Unser vor kurzem eingeführtes und nach hohen Anforderungen an Reinheit und Natürlichkeit zertifiziertes Urquell Bio-Mineralwasser stammt wie auch andere unserer Mineralwässer aus ge¬schützten, unterirdischen Quellen tief unterhalb dieses einzigartigen und erhaltenswerten Naturschutzgebietes. Die Fortführung der engen Zu¬sammenarbeit mit dem BUND vor Ort ist für uns daher von hoher Bedeutung.“ Am Rande der Pflanzaktion war zu hören, dass RheinfelsQuellen und BUND in Zukunft weitere Flächen im Naturschutzgebiet Rheinaue zu Streuobstwiesen aufwerten wollen. Wenn es auch noch einige Jahre dauern wird, bis viele Früchte an den neuen Bäumen hängen, so trägt das Projekt doch dazu bei, dass die Streuobstwiesen in Duisburg auch in Zukunft blühen.
NEPTUN creativ-team gmbh
Foto: Carsten Paul

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