Ein Umzug für den Arterhalt: Jamina zieht in den Zoo Lodz
Klein, faltig und etwas speckig war Jamina, als sie Ende 2017 im Zoo Duisburg geboren wurde. Mittlerweile ist aus dem kleinen Zwergflusspferd eine stattliche Hippo-Dame geworden. Und so hieß es nun: Start in einen neuen Lebensabschnitt. Im Zoo Lodz (Polen) wartet bereits ein geeigneter Partner auf die zweijährige Duisburgerin.
Zwergflusspferde sind vom Aussterben bedroht. Im ursprünglichen Verbreitungsgebiet, den Regenwäldern Westafrikas, setzen Lebensraumverlust, Jagd, der Bau von Minen sowie kriegerische Auseinandersetzungen den Tieren zu. Die IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) schätzt, dass es noch rund 2.000 – 2.500 Tiere in den Regenwäldern Afrikas gibt – mit abnehmender Tendenz. Hier wollen Zoos mit speziellen Zuchtprogrammen gegensteuern.
„Erhaltungszuchtprogramme der Zoos dienen dem Aufbau langfristig genetisch gesunder und stabiler Bestände von Tierarten, die im Freiland stark gefährdet und hoch bedroht sind“, erklärt Zootierärztin Dr. Carolin Bunert. Sie werden beispielsweise weltweit bzw. europaweit geführt. Auch Jamina ist ein wichtiger Teil des Zuchtprogramms für Zwergflusspferde. Im Zoo von Lodz soll sie sich daher zum Arterhalt fortpflanzen. In ihrer Transportkiste ging es nun im beheizten Fahrzeug in Richtung Polen.
Mit dem Auszug von Jamina beherbergt der Zoo Duisburg noch die drei Zwergflusspferde Atu (10 Jahre, männlich), Ayoka (12 Jahre, weiblich) und Quirle (über 45 Jahre, weiblich). „Wenn Ayoka wieder in die Hitze kommt, werden wir Atu zu ihr lassen und schauen, was passiert. Wir hoffen natürlich, dass wir mit unserem jungen Zuchtpaar an die Erfolge der Vergangenheit anknüpfen können“, erzählt Revierleiter Alexander Nolte. Und diese können sich sehen lassen. Zwergflusspferd-Oma Quirle, brachte in Duisburg stolze 13 Mal Nachwuchs auf die Welt und trug damit maßgeblich zum Aufbau der europäischen Zoo-Population dieser Tierart bei, welche nun als Reservepopulation für die bedrohten Zwergflusspferde in Afrika fungiert.
Zoo Duisburg
Fotos: M. Appel (1) / Zoo Duisburg (1)
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