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Duisburger Bündnis verleiht Preis für Toleranz und Zivilcourage an „Frauen aller Länder laden ein“

Miteinander statt nebeneinander: Über Kennenlernen und Gespräche Fremde zu Nachbarn machen
Von Petra Grünendahl

Schwester Mariotte Hillebrand (Mitte) und zwei ihrer Mitstreiterinnen von der Initiative „Frauen aller Länder laden ein“. Foto: Petra Grünendahl.
„Wir mussten selber erst einmal miteinander in Gespräch kommen“, erzählte Schwester Mariotte Hillebrand. Aus ersten Kontakten und Gesprächen ergab sich dann recht schnell ein Netzwerk von Frauen vielfältigster Herkunft, die ihre unterschiedlichen Lebenserfahrungen miteinander teilen wollten: Frauen aus der Katholischen Frauengemeinschaft, vom Verein Empathie Verein Empathie (ein bundesweit engagierter Verein, der sich seit 2013 um gegenseitigen Kulturaustausch bemüht) und vom
Das Bündnis für Toleranz und Zivilcourage verlieh seinen Preis in diesem Jahr an die Initiative „Frauen aller Länder laden ein“: Laudator Dr. Joachim Stamp (mit dem Preis) und rechts daneben (v. l.) Bündnis-Geschäftsführerin Angelika Wagner, Oberbürgermeister Sören Link und Rabbiner David Geballe. Foto: Petra Grünendahl.
Forum für Interkulturelle Information und Bildung (FIB) sowie weitere in der Sache engagierte Frauen schlossen sich in Hamborn zur Initiative „Frauen aller Länder laden ein“ zusammen. Die Frauen sind christlichen oder muslimischen Glaubens: „Wir hätte aber auch gerne andere Glaubensrichtungen dabei“, betonte eine muslimische Netzwerkerin. Zusammen leben sei das Ziel, nicht nur nebeneinander her, sind sich die Frauen der Initiative einig. Laudator Dr. Joachim Stamp, Integrationsminister des Landes NRW, würdigte das Engagement der Frauen, über Grenzen von Herkunft, Religion und Kultur hinweg – aller Widerstände zum Trotz! – ins Gespräch zu kommen, von einander zu lernen, um einander zu verstehen und Vorurteile abzubauen: „Es gibt viel mehr, was uns verbindet als was uns trennt.“

 

Joachim Stamp und Angelika Wagner überreichen den Preis an die Initiative „Frauen aller Länder laden ein“. Foto: Petra Grünendahl.
Alljährlich wird der Preis für Toleranz und Zivilcourage an Personen oder Gruppen verliehen, die sich mit Toleranz und Zivilcourage für die Vielfalt und das Zusammenleben in unserer Stadt einsetzen. Bewusst gewählt sind Ort und Datum der Preisverleihung: Bereits zum 19. Mal fand sie im Gemeindesaal der Jüdischen Gemeinde Duisburg Mülheim Oberhausen im Innenhafen statt – am Gedenktag* der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz 1945. „140 Nationen leben in unserer Stadt“, unterstrich Oberbürgermeister Sören Link in seinem Grußwort.
Der Preis für Toleranz und Zivilcourage 2020. Foto: Petra Grünendahl.
„Das Große passiert im kleinen Miteinander“, lobte er das Engagement des Netzwerks, und: „Wir müssen die Vielfalt vor der Einfalt bewahren!“ Viele Bewerbungen habe es auf die Ausschreibung gegeben: „Das zeigt, wie viele Menschen sich in unserer Stadt engagieren und sich gemeinsam füreinander und für ein friedliches Zusammenleben einsetzen.“ Die Preisträgerinnen würden dieses Engagement in besonderer Weise umsetzen, um Brücken zu bauen: „Sie sind Multiplikatoren und Vorbilder, die die Demokratie und die offene Gesellschaft stärken“, so Joachim Stamp in seiner Laudatio.

 

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Die offene „Hand“ für Toleranz und Zivilcourage

Preisverleihung des Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage im Jüdischen Gemeindesaal: Musikalisch begleitet von den Gelsenkirchener Swingfonikern. Foto: Petra Grünendahl.
Die Frauen der Initiative „Frauen aller Länder laden ein“ erhielten ihren Preis in Form einer offenen Hand aus der Hand von Angelika Wagner, Geschäftsführerin des Bündnisses, die hier auch den erkrankten Bündnissprecher Superintendent Armin Schneider vertrat. Musikalisch begleitet haben die Veranstaltung die Gelsenkirchener Swingfoniker unter der Leitung von Lutz Peller: Auch das ist bereits seit Jahren Tradition. Im Anschluss an die Preisverleihung gab es für die geladenen Gäste aus Politik, Verwaltung und Stadtgesellschaft noch Gelegenheit zu Gesprächen bei einem kleinen Imbiss.

*) Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau (im heutigen Polen) durch die Rote Armee am 27. Januar 1945

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© 2020 Petra Grünendahl (Text und Fotos)

 

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