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Wilhelm-Lehmbruck-Preis für Cardiff und George Bures Miller

Janet Cardiff und George Bures Miller, Foto: Zev Tiefenbach.
Die Stadt Duisburg, der Landschaftsverband Rheinland (LVR) und die Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum freuen sich, mitteilen zu können, dass eine international besetzte Jury das Künstlerpaar Janet Cardiff und George Bures Miller mit dem Wilhelm-Lehmbruck-Preis 2020 der Stadt Duisburg und des Landschaftsverbandes Rheinland ausgezeichnet hat. Der Wilhelm-Lehmbruck-Preis, der zu den international renommiertesten Auszeichnungen für Bildhauerinnen und Bildhauer gehört, würdigt Janet Cardiff und George Bures Miller für ihr Lebenswerk, das der Skulptur des 20. und 21. Jahrhunderts neue Dimensionen eröffnet.

Nach Rebecca Horn (2017), Reiner Ruthenbeck (2006), Nam June Paik (2001), Richard Long (1996), Richard Serra (1991), Joseph Beuys (1986), Claes Oldenburg (1981), Jean Tinguely (1976), Norbert Kricke (1971) und Eduardo Chillida (1966) erhält nun das in Grindrod, Kanada, und Berlin lebende Künstlerpaar Janet Cardiff und George Bures Miller den Wilhelm-Lehmbruck-Preis 2020. Die Preisverleihung findet am 20. September 2020 im Lehmbruck Museum statt. Die Ausstellung ihrer Werke wird im November 2021 eröffnet und läuft bis zum April 2022.

Die Jury unter dem Vorsitz von Rein Wolfs würdigt Janet Cardiff und George Bures Miller „als Künstler, die mit ihrem multimedialen Werk ein ganzes Genre geprägt haben. Mit ihren Klangräumen und fesselnden Geschichten haben sie sich in das kollektive Gedächtnis eines internationalen Publikums eingeschrieben. Ihre raumbezogenen Werke berühren so verschiedene Gattungen wie Theater, Kino, Musik, Klangkunst und Hörspiel und beziehen uns in einen Erfahrungsraum ein, der mit allen Sinnen zu erleben ist. Besonders hat uns überzeugt,“ so die Jury, „dass Cardiff und Miller nicht ausschließlich für das Museum arbeiten, sondern mit ihren suggestiven Hörspaziergängen ihr Wirkungsfeld auch in den öffentlichen Raum der Städte erweitern und so Grenzen und Barrieren durchdringen.“

Janet Cardiff und George Bures Miller fühlen sich durch die Auszeichnung mit dem Wilhelm-Lehmbruck-Preis 2020 sehr geehrt: „Wir freuen uns außerordentlich, diesen Preis erhalten zu haben und sind begeistert, mit dieser Würdigung nun in einer Reihe mit so vielen von uns seit Jahren verehrten Künstlern zu stehen.“

Die Mitglieder der Jury (v. l. n. r.: Dr. Lynette Roth, Udo Vohl, Milena Karabaic, Catherine Chevillot, Michael Rademacher-Dubbick, Dr. Söke Dinkla, Rein Wolfs), Foto: Frank Vinken.
Dass der international renommierte Wilhelm-Lehmbruck-Preis bereits im dritten Jahr nach der letzten Preisvergabe wieder verliehen werden kann, ist der großzügigen Förderung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) zu verdanken, der das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro bereitstellt. Auch die begleitende Sonderausstellung im Lehmbruck Museum, die dem Werk der Preisträger gewidmet ist, wird maßgeblich vom Landschaftsverband Rheinland finanziert. Zukünftig wird der Wilhelm-Lehmbruck-Preis, der erstmals 1966 anlässlich des 85. Geburtstages Wilhelm Lehmbrucks verliehen wurde, wieder alle fünf Jahre vergeben.

„Ich freue mich sehr, dass der Wilhelm-Lehmbruck-Preis nun wieder regelmäßig verliehen werden kann, um zeitgenössische Künstler zu ehren und damit an das Werk des großen Duisburger Bildhauers Wilhelm Lehmbruck zu erinnern“, so Oberbürgermeister und Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum Sören Link.

„Dafür, dass der international renommierte Wilhelm-Lehmbruck-Preis in diesem Jahr, nur drei Jahre nach der Preisverleihung an Rebecca Horn, erneut vergeben werden kann, sind wir dem Landschaftsverband Rheinland zu großem Dank verpflichtet“, so Kulturdezernent Thomas Krützberg. „Der neue Name des Preises ist ein Versprechen für eine langfristige, kulturelle Partnerschaft mit dem LVR, auf die wir uns sehr freuen.“

Milena Karabaic, LVR-Kulturdezernentin und Mitglied der internationalen Jury, bekräftigt das Engagement des Landschaftsverbandes: „Neben der Unterstützung regional bedeutender Ausstellungskonzepte sehe ich den Sinn unseres Engagements auch darin, überzeugende und mit weiter Strahlkraft wirkende, kulturelle Höhepunkte zu unterstützen, die über die Landesgrenzen hinaus von dem exzellenten künstlerischen Renommee des Rheinlandes zeugen. In der Arbeit des Lehmbruck Museums verbinden sich Innovation und Exzellenz, so dass wir überzeugt sind, mit dem Wilhelm-Lehmbruck-Preis der Stadt Duisburg und des Landschaftsverbandes Rheinland an einer kreativen und zukunftsfähigen Vision der Kunstlandschaft NRWs mitzugestalten.“

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Für Dr. Söke Dinkla, Direktorin des Lehmbruck Museums, ist es „eine große Ehre und Freude, dass in diesem Jahr zum ersten Mal ein international renommiertes Künstlerpaar den Wilhelm-Lehmbruck-Preis bekommt. Janet Cardiff und George Bures Miller eröffnen mit ihrem Werk neue Perspektiven für die Skulptur des 21. Jahrhunderts. Sie schaffen suggestive Räume, die in ihrer Intensität unvergleichlich sind. Das Fühlen von Klängen, die fast geisterhafte Anwesenheit des Nichtgreifbaren, schafft eine körperliche Präsenz, die eine neue Idee von Skulptur entstehen lässt.“

Die Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum, die Stadt Duisburg und der Landschaftsverband Rheinland danken dem Freundeskreis des Lehmbruck Museums sowie Herrn Dr. Otmar Franz , Herrn Paul Köser, Frau Ursula Göbel und Herrn Dr. Reimund Göbel sowie allen Förderern, die ungenannt bleiben möchten, für ihre kontinuierliche und leidenschaftliche Unterstützung, mit der sie die erneute Vergabe der Preises befördert haben.

Die Jury
Mitglieder der Jury zur Vergabe des Wilhelm-Lehmbruck-Preises der Stadt Duisburg und des Landschaftsverbandes Rheinland im Lehmbruck Museum sind, neben der Museumsdirektorin des Wilhelm Lehmbruck Museums Dr. Söke Dinkla, die Museumsdirektorin des Musée Rodin Catherine Chevillot (Paris), die Kuratorin am Busch-Reisinger-Museum, Harvard Art Museums Dr. Lynette Roth (Cambridge), die Dezernentin für Kultur und Landschaftliche Kulturpflege im Landschaftsverband Rheinland Milena Karabaic, der Kulturdezernent der Stadt Duisburg und Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum Thomas Krützberg, das Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum Michael Rademacher-Dubbick, der Ratsherr und Kulturausschussvorsitzender der Stadt Duisburg und ebenfalls Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum Udo Vohl sowie der Direktor des Stedelijk Museums Rein Wolfs (Amsterdam), der den Vorsitz der Jury innehat.

Die Künstler
Janet Cardiff, geboren 1957 in Brussels, Kanada, arbeitet seit den 1990er Jahren gemeinsam mit ihrem Mann, George Bures Miller, geboren 1960 in Vegreville, Kanada. International bekannt sind sie insbesondere für ihre eindringlichen Klanginstallationen, wie zum Beispiel die wegweisende Arbeit Forest (for a thousand years…), die auf der documenta 13 in Kassel im Jahr 2012 auf einer Waldlichtung zu erleben war. Cardiff und Miller hatten Einzelausstellungen unter anderem im 21st Century Museum of Contemporary Art, Kanazawa, Japan (2017/18), im Switch House der Tate Modern, London, England (2017), im San Francisco Museum of Modern Art, USA (2015/16), im Haus der Kunst, München (2012) sowie im Hamburger Bahnhof, Berlin (2009).

LEHMBRUCKMUSEUM
Das mitten in Duisburg gelegene Lehmbruck Museum ist ein Museum für Skulptur. Seine Sammlung moderner Plastiken von Künstlern wie Alberto Giacometti, Pablo Picasso, Hans Arp und natürlich Wilhelm Lehmbruck ist europaweit einzigartig. Beheimatet ist das Museum in einem eindrucksvollen Museumsbau inmitten eines Skulpturenparks, der zum Schlendern und Entdecken einlädt.

Namensgeber des Hauses ist der Bildhauer Wilhelm Lehmbruck, der 1881 in Meiderich, heute ein Stadtteil von Duisburg, geboren wurde. Lehmbruck gilt neben Ernst Barlach als wichtigster deutscher Plastiker der Klassischen Moderne. Er hatte mit seinem Werk maßgeblichen Einfluss auf nachfolgende Künstlergenerationen und ist auch nach seinem frühen Freitod im Jahr 1919 präsent geblieben.
Lehmbruck Museum
Fotos: Zev Tiefenbach, Frank Vinken

 

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