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Umfrage der Niederrheinischen IHK: Ein Drittel der Wirtschaft steht still

IHK-eMail-Hotlines zu Kurzarbeitergeld und Soforthilfen

IHK-Präsident Burkhard Landers. Foto: Robert Poorten / Niederrheinische IHK.
Die Corona-Krise hält die Wirtschaft in Atem – wie umfassend, zeigt eine aktuelle Blitzumfrage der Niederrheinischen IHK. Bei einem Drittel ruhen die Geschäfte, 40 Prozent rechnen für 2020 mit mehr als 25 Prozent Umsatzeinbußen, 14 Prozent erwarten sogar mehr als eine Halbierung ihres Umsatzes im Vergleich zum Vorjahr. Ein Lichtblick: Die Hilfsprogramme von Bund, Land und Kommunen laufen jetzt an. Die Niederrheinische IHK hat dafür ihre Beratung personell und zeitlich hochgefahren. „Die Weichen sind gestellt. Jetzt kommt es darauf an, dass die Hilfen die Unternehmen so schnell wie möglich erreichen“, mahnt IHK-Präsident Burkhard Landers.

Auf Basis einer Studie des Münchner ifo Instituts schätzt die IHK den volkswirtschaftlichen Verlust am Niederrhein auf 250 bis 600 Millionen Euro – pro Woche. Betroffen sind nicht nur angeschlagene Unternehmen. Auch viele Betriebe, die immer gut gewirtschaftet haben und nie auf Hilfe angewiesen waren, geraten jetzt in Schieflage. Elf Prozent der Unternehmen sehen sich aktuell sogar in ihrer Existenz bedroht, so die Umfrageergebnisse.

Die Folgen der Krise zeigen sich laut IHK-Umfrage über alle Branchen hinweg, allerdings in unterschiedlicher Form. Während Reisebranche und Gastgewerbe einen nahezu vollständigen Stillstand erleben, haben andere Branchen Probleme, die veränderte Nachfrage zu befriedigen. Jedes vierte Handels- oder Industrieunternehmen beklagt logistische Engpässe. Viele Unternehmen haben mit dem Ausfall von Mitarbeitern zu kämpfen.

„Bund, Land und Kommunen haben schnell und mit einer Vielzahl von Hilfsangeboten reagiert. Das kommt in der Wirtschaft gut an“, so Landers weiter. Die Umfrageergebnisse zeigen: Das Kurzarbeitergeld hat für 76 Prozent besondere Relevanz. Soforthilfen durch Zuschüsse und Steuerstundungen sind insbesondere bei den kleinen (64 Prozent) und mittleren (59 Prozent) Betrieben gefragt. Darlehen spielen für ein Drittel der Unternehmen eine Rolle. Bürgschaften (13 Prozent) und Bankkredite (15 Prozent) sind aktuell noch seltener gefragt.

Nachbesserungsbedarf sehen die Unternehmen bei den Soforthilfen (54 Prozent) und der Unternehmensbesteuerung (49 Prozent). Beim Kurzarbeitergeld plädieren die Betriebe für eine Einbeziehung der Auszubildenden.

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„Der Erfolg der Programme wird entscheidend davon abhängen, wie schnell die versprochenen Mittel bei den Unternehmen ankommen. Außerdem gilt es schon jetzt genau hinzusehen, was wo gebraucht wird. Ein Eventcaterer, der nicht weiß, wann er wieder einen Auftrag bekommt, kann seine laufenden Kosten nicht mit Krediten bezahlen, egal, ob diese durch Bürgschaften abgesichert sind oder nicht. Hier muss die Politik noch einmal nachsteuern“, so der IHK Präsident.

Zum Kurzarbeitergeld (KUG@niederrhein.ihk.de) und zu den Soforthilfen (soforthilfe@niederrhein.ihk.de) hat die IHK eine eMail-Hotline eingerichtet. Beratungssuchende können sich unter den jeweiligen eMail-Adressen an die IHK wenden und erhalten einen Rückruf aus dem Beraterteam.

Die Niederrheinische IHK vertritt das Gesamtinteresse von rund 69.000 Mitgliedsunternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen in Duisburg und den Kreisen Wesel und Kleve. Sie versteht sich als zukunftsorientierter Dienstleister und engagiert sich als Wirtschaftsförderer und Motor im Strukturwandel.
Niederrheinische Industrie- und Handelskammer
Duisburg – Wesel – Kleve zu Duisburg

Foto: Robert Poorten

 

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