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Restaurierungsarbeiten am Turm der Stadtmauer sind abgeschlossen

Von links: OB Sören Link sowie die Beigeordneten Martin Linne und Andree Haack vor dem restaurierten Turm. Foto: Uwe Köppen / Stadt Duisburg.
Die umfangreichen Restaurierungsarbeiten rund um den Stadtmauerturm am Calaisplatz sind abgeschlossen. In enger Zusammenarbeit mit der Unteren Denkmal¬behörde und dem LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland wurden die fast vier Jahre dauernden Arbeiten schrittweise vorangebracht. Der Zahn der Zeit hatte erheblich an der Substanz dieses historischen Bauwerks genagt. Baumwurzeln hatten sich bis ins Mauerwerk durchgedrückt, so dass deren Entfernung zusätzliche Sicherungsarbeiten an den Gewölbefragmenten erforderlich machten, um den Einsturz des Turmes zu verhindern. Wie groß die Schäden waren und mit welchem Aufwand der Turm wiederherzustellen und zu sichern ist, zeigte sich aber erst während des Baufortschritts. Verfugungs- und Sicherungsarbeiten am kompletten Mauerwerk konnten zudem nur bei frostfreier Witterung durchgeführt werden. „Der Wehrturm ist gemeinsam mit der Stadtmauer eines der wichtigsten Baudenkmäler der Stadt“, sagt Oberbürgermeister Sören Link. „Die kulturgeschichtliche Bedeutung reicht weit über die Grenzen der Stadt hinaus. Mit der für den kommenden Jahreswechsel geplanten Neugestaltung des Calaisplatzes werden wir diese Bedeutsamkeit dann auch zusätzlich hervorheben.“

Von links: Iris Rapp von der Unteren Denkmalbehörde (ganz links) im Gespräch mit OB Sören Link (ganz rechts). Foto: Uwe Köppen / Stadt Duisburg.
Der Verlauf der alten Stadtmauer wird künftig durch einen farbigen Pflasterstreifen auf dem Calaisplatz gekennzeichnet werden. Der Stadtmauerturm soll durch Bodenstrahler beleuchtet und so besser in Szene gesetzt werden. Durch die Vergrößerung des Gehwegbereichs zwischen Turm und Unterstraße wird außerdem ein begehbarer Turmumlauf geschaffen. „Die Duisburger Stadtmauer gehört zu den bedeutendsten Befestigungsanlagen ihrer Art im deutschsprachigen Raum. An ihrer Erhaltung besteht aus historischen, wissenschaftlichen, architektonischen und städtebaulichen Gründen ein öffentliches Interesse“, weist Martin Linne, Dezernent für Stadtentwicklung und Umwelt, auf die besonderen Stellenwert der verbliebenen Fragmente hin. „Nichts hält allerdings mehr ewig, auch keine Stadtmauern oder Wehrtürme“, ergänzt Andree Haack, Dezernent für Wirtschaft und Strukturentwicklung. „Was vor Jahrhunderten scheinbar für die Ewigkeit gebaut wurde, fängt trotzdem natürlich irgendwann zu bröckeln an. Deswegen ist es unser Ziel, die verbliebenen Abschnitte der Mittelalterlichen Stadtmauer bestmöglich zu erhalten und vor zukünftiger Gefährdung zu schützen.“

Der Turm am Calaisplatz wurde im frühen 13. Jahrhundert erbaut und hatte auch repräsentativen Charakter. Im Gegensatz zu früheren Forschungsmeinungen wissen wir jetzt, dass er immer Teil der Stadtmauer war. Die Verengung der Fenster¬öffnungen zu Schießscharten erfolgte im späten Mittelalter. Der oberirdisch sichtbare, ehemals runde Gewölbeansatz ist das Gewölbe über dem Erdgeschoss. Das Erdgeschoss selbst befindet sich noch, unter Schuttresten begraben, im Erdreich. Nicht nur der Zweite Weltkrieg hat das ursprünglich 2,5 Kilometer lange Mauerbauwerk, das einst die Altstadt komplett einschloss, auf die aktuelle Länge von 670 Metern reduziert. Bei Kriegsende standen noch rund 80 Prozent der gesamten Mauer. Der größte zusammenhängende Teil mit rund 2.100 Quadratmetern ist im Innenhafen zwischen Corputiusplatz und Springwall zu besichtigen.

Mit Hilfe der Fördermaßnahme „Restaurierung der mittelalterlichen Stadtmauer“ wird die Stadtmauer seit einigen Jahren in mehreren Bauabschnitten saniert. Gefördert wurden die Sanierungsarbeiten aus dem Denkmalförderprogramm des Landes sowie durch die Denkmalschutz-Sonderprogramme des Bundes.

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Fotos: Uwe Köppen / Stadt Duisburg

 

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