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IHK-Kommentar: Bundesregierung verabschiedet das „Handlungskonzept Stahl“

„Ohne Wasserstoff wird es keine Stahlproduktion in Duisburg geben“

Die Bundesregierung hatte jüngst ein mit der Wirtschaftsvereinigung Stahl abgestimmtes Handlungskonzept für die Stahlindustrie in Deutschland vorgestellt. Aus Sicht des größten Stahlstandortes im Land, Duisburg, begrüßt IHK-Präsident Burkhard Landers das „Handlungskonzept Stahl“. Klar ist aber auch: Die eingeplanten Mittel werden nicht reichen, um die Zukunft der Branche zu sichern.

„Die Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und der deutschen Stahlindustrie bildet eine gute Grundlage für die dringend notwendige Zukunftssicherung dieser Branche. Jetzt kommt es darauf an, die von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Nationale Wasserstoffstrategie schnell mit Leben zu füllen und zügig umzusetzen. Wir müssen bei der Herstellung von klimaneutralem Stahl international die Nase vorne haben. Ohne Wasserstoff wird es in Zukunft keine Stahlproduktion mehr in Duisburg geben. Im Konjunkturpaket hätten wir uns daher einen Schwerpunkt darauf gewünscht. Die vorgesehenen gut 2,4 Milliarden Euro für den Transformationsprozess werden nicht ausreichen. Um diese Generationsaufgabe druckvoll anzuschieben, sind mindestens zehn Milliarden in den nächsten Jahren erforderlich, um international mithalten zu können.

 

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thyssenkrupp experimentiert in seinem Duisburger Werk mit Wasserstoff bei der Herstellung von klimaneutralem Stahl. Foto: Petra Grünendahl.
Die Zukunft des Stahlstandortes hängt weiterhin auch davon ab, wie schnell der Bund und die Länder unnötige bürokratische Hürden beseitigen und wie entschlossen und geschlossen sie gegenüber den internationalen Wettbewerbern auftreten. Unsere Genehmigungsverfahren dauern viel zu lang und sind viel zu teuer, um mit der Geschwindigkeit des technologischen Wandels mithalten zu können.

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Die Stahl-Branche befindet sich in einer existenziell bedrohlichen Lage. Wir machen uns große Sorgen um die Zukunft für Europas größten Stahlstandort Duisburg. Solange keine Chancengleichheit auf dem globalen Stahlmarkt besteht und weltweite Überkapazitäten nicht reduziert werden, ist eine wettbewerbsfähige Produktion kaum möglich. Wir versprechen uns für Duisburg und die Region durch das Handlungskonzept Stahl wegweisende Impulse, um Wertschöpfungsketten zu bewahren und den Industriestandort Deutschland insgesamt zu stärken.“

Die Niederrheinische IHK vertritt das Gesamtinteresse von rund 69.000 Mitgliedsunternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen in Duis-burg und den Kreisen Wesel und Kleve. Sie versteht sich als zukunftsori-entierter Dienstleister und engagiert sich als Wirtschaftsförderer und Motor im Strukturwandel.
Niederrheinische Industrie- und Handelskammer
Duisburg – Wesel – Kleve zu Duisburg

Fotos: Robert Poorten 7 Niederrheinische IHK (1), Petra Grünendahl (1)

 

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