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GEBAG sieht sich gut aufgestellt: Sehr positive Bilanz für 2019

Vom Sanierungsfall zum wichtigen
Partner für die Standortentwicklung

Von Petra Grünendahl

Oberbürgermeister Sören Link. Foto: Petra Grünendahl.
Am Alten Güterbahnhof, Wedau-Nord, 6-Seen-Wedau, am Alten Angerbach oder das Mercatorviertel sind nicht nur Filetstücke der Stadtentwicklung, sondern auch Leuchtturmprojekte, die über die Grenzen der Stadt hinaus strahlen. Überall ist die städtische Immobilientochter GEBAG als Flächenentwickler an Bord: Ein neues Geschäftsfeld, was über das klassische Tätigkeitsfeld Wohnungsbau und Bestandsbewirtschaftung (Vermietung) hinaus an Bedeutung gewinnt. Hierfür hat die GEBAG als 100-prozentige Tochter die GEBAG Flächenentwicklungsgesellschaft mbH gegründet, die hier primär Aspekte der Stadt- und Quartiersentwicklung verfolgt. Rund 150 Hektar Flächen, die im Besitz der GEBAG (ca. 120 Hektar) oder der Stadt Duisburg sind, werden hier entwickelt. „Die GEBAG ist heute für uns der Geschäftspartner, den wir uns mit der Rettung des Unternehmens vorgestellt hatten“, so Oberbürgermeister Sören Link. Die GEBAG schaffe darüber attraktiven bezahlbaren Wohnraum durch Neubau und Modernisierungen. Duisburg sei im Verbauen von Fördergeldern in NRW die Nummer Zwei (hinter Köln): Größtenteils wegen der Investitionen der GEBAG. „Das gelingt, weil die GEBAG wieder handlungsfähig ist“, so der OB.

 

Stellten Bilanz und Geschäftsbericht vor (v. l.): Oberbürgermeister Sören Link und GEBAG-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer. Foto: Petra Grünendahl.
GEBAG-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer stellte zusammen mit Oberbürgermeister Link die Bilanz der städtischen Immobilientochter GEBAG und den Geschäftsbericht 2019 („Wir machen weiter!“) vor. Wortmeyer war vor sechs Jahren angetreten, um die arg in finanzielle Schwierigkeiten geratene GEBAG wieder auf Vordermann zu bringen. Das Desaster beim Erweiterungsbau der Küppersmühle – Stichwort: Schuhkarton – hatte riesige Verluste eingefahren. „Wir haben den Verlustvortrag von 30 Mio. Euro im Jahr 2019 vollständig abgebaut“, erzählte der GEBAG-Geschäftsführer. Die Bilanzsumme stieg von 523,8 Mio. Euro 2018 auf 684 Mio. Euro (GEBAG und GEBAG FE) 2019. Dass der Jahresabschluss für 2019 mit 3,5 Mio. Euro rund 2,4 Mio. Euro unter dem des Vorjahres lag, lag an einer unerwarteten Rückstellung aus einer Betriebsprüfung. Ansonsten hätte der Überschuss bei 6,6 Mio. Euro gelegen. Insgesamt stehen die Zeichen bei der GEBAG auf Wachstum: Für das Mehr an Aufgaben ist auch der Mitarbeiterstamm gewachsen: 191 aktive Mitarbeiter sind es jetzt inklusive derer der Flächenentwicklungsgesellschaft (2018: 163 Mitarbeiter), davon arbeiten 42 in Teilzeit und 9 sind Auszubildende. 25 Mitarbeiter kümmern sich um die Flächenentwicklung. 12 Mitarbeiter wurden aus einem Projekt für Langzeitarbeitslose übernommen.

 

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Zeitgemäß wohnen zu bezahlbaren Preisen

GEBAG-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer. Foto: Petra Grünendahl.
Im Kerngeschäft Wohnung und Vermietung investiert die GEBAG sowohl in die Modernisierung des Bestandes als auch in den Neubau von Wohnungen. Über 55 Mio. Euro hat die GEBAG im vergangenen Jahr in den Wohnungsbestand investiert (nach 42,5 Mio. Euro 2018): Der Großteil (22,8 Mio. Euro) flossen in die Modernisierung, um Häuser und Wohnungen sowohl energetisch als auch im Hinblick auf Komfort und Optik auf dem neuesten Stand zu bringen. Der Rest ging in Erwerb von Objekten und den Neubau. Dazu kamen 4,1 Mio. Euro Invest in Flächenentwicklungsprojekte. Als wichtigste Modernisierungs-Projekte nannte Wortmeyer die denkmalgeschützte Straußsiedlung (Straußstraße in Neudorf) und den City-Wohnpark in Hochfeld (südlich des TaM zwischen Plessingstraße und Heerstraße). „Das rechnet sich nicht nur hinsichtlich der positiven Auswirkungen auf die Quartiere“, so Wortmeyer, „sondern lockt Mieter mit attraktivem Wohnraum und senkt den Leerstand.“ Als marktbedingten Leerstand nennt die GEBAG aktuell 1,8 Prozent ihres Wohnungsbestandes. Weitere Wohnungen stehen natürlich während Modernisierungsarbeiten leer (Gesamtleerstand heute: 5 Prozent.

 
In den Neubau hat die GEBAG 2019 15,7 Mio. Euro investiert. „Wir wollen in den nächsten Jahren 1.000 neue Wohnungen auf den Markt bringen“, erklärte Wortmeyer das Ziel. Teils öffentlich gefördert, teils frei finanziert bedienen die Projekte unterschiedlichste Zielgruppen. So entsteht in Walsum (Goerdelerstraße / Vierlinden) in zwei Bauabschnitten bis 2022 die Klimaschutz-Siedlung „Vierlinden-Höfe“ mit sechs Mehrfamilienhäusern und 98 Wohnungen, 54 davon öffentlich gefördert. Öffentlich geförderter Wohnraum entstand zudem im Wohnpark Neuenhof (30 Wohnungen) sowie an der Werthstraße in Laar (43 Wohnungen): Für diese Wohnungen braucht man einen Wohnberechtigungsschein (WBS). Frei finanziert sind Neubau-Projekte an der Grabenstraße in Neudorf oder am Reiserweg in Großenbaum. Außerdem baut die GEBAG Kindertagesstätten in den Quartieren, die speziell Familien anlocken sollen.

 

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Corona und die Folgen: Mobiles Arbeiten
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Die GEBAG-Verwaltung an der Tiergartenstraße. Foto: Petra Grünendahl.
„Der Corona-Virus hat weniger unsere Baustellen getroffen als unser Verwaltung: Er zwang uns, Mitarbeitern mobiles Arbeiten zu ermöglichen“, erklärte Bernd Wortmeyer. Viele wollten dies, so der GEBAG-Geschäftsführer, auch weiterhin tun. „Das hat natürlich Konsequenzen: Zum einen für uns als GEBAG, zum anderen für unsere Projektentwicklung.“ Vom Tisch ist der Bau einer neuen Unternehmenszentrale an der Steinschen Gasse, da die bisherige Verwaltung ausreicht, wenn verstärkt Mitarbeiter mobil arbeiten. Außerdem sei die GEBAG bestrebt, so Wortmeyer, Flächenentwicklungen stärker auf die „Smart City“ auszurichten und Ansieldungswilligen dort die entsprechende Breitband-Versorgung zur Verfügung zu stellen. Das steigert die Attraktivität der neuen Quartiere.

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GEBAG
Die Duisburger Gemeinnützige Baugesellschaft AG (GEBAG) wurde 1872 gegründet und zählt zu den ältesten Baugesellschaften Deutschlands. Seit 2012 ist die GEBAG Duisburger Baugesellschaft mbH mit heute über 12.300 Wohnungen das größte Immobilienunternehmen der Stadt Duisburg.

 
© 2020 Petra Grünendahl (Text und Fotos)

 

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