Die 1920er-Jahre – noch immer weckt diese Zeit Erinnerungen an ausgelassenes Großstadtleben und frivole Feste und zugleich an Kriegstraumata und gesellschaftliche Missstände. Eine vermeintlich „goldene“ Zeit, in der Kunst, Kultur und Wissenschaft blühen und technischer Fortschritt die Gesellschaft nachhaltig verändert. Trotz aller Errungenschaften ist die Epoche der Weimarer Republik geprägt von einer großen Depression und Inflation, von Arbeitslosigkeit und Aufruhr, sozialem Elend, moralischer Zerrissenheit und gesellschaftlichen Ungleichheiten.
George Grosz und Otto Dix, die zu den bedeutendsten Protagonisten der „Neuen Sachlichkeit“ gehören, widmen sich mit großer Beobachtungsgabe und oft beißender Kritik der Welt der Großstadt und den herrschenden Ordnungsmächten Militär, Kirche, Politik und den Begleiterscheinungen der kapitalistischen Wirtschaft. Die Maler jener Zeit „wollten die Dinge ganz nackt, klar sehen, beinahe ohne Kunst“, so charakterisiert Otto Dix die Situation.
Mit fast 50 Werken gibt die Ausstellung einen erhellenden Einblick in diese Kunst, die wie keine andere eine ganze Epoche geprägt hat. Die Ausstellung läuft bis zum 18. Juli 2021.
ÜBER LEHMBRUCKMUSEUM
Das mitten in Duisburg gelegene Lehmbruck Museum ist ein Museum für Skulptur. Seine Sammlung moderner Plastiken von Künstlern wie Alberto Giacometti, Pablo Picasso, Hans Arp und natürlich Wilhelm Lehmbruck ist europaweit einzigartig. Beheimatet ist das Museum in einem eindrucksvollen Museumsbau inmitten eines Skulpturenparks, der zum Schlendern und Entdecken einlädt. Namensgeber des Hauses ist der Bildhauer Wilhelm Lehmbruck, der 1881 in Meiderich, heute ein Stadtteil von Duisburg, geboren wurde. Lehmbruck ist einer der bedeutendsten Bildhauer der Klassischen Moderne. Er hat mit seinem Werk maßgeblichen Einfluss auf nachfolgende Künstlergenerationen und ist auch nach seinem frühen Freitod im Jahr 1919 bis heute einflussreich geblieben.
Fotos: Bernd Kirtz
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