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Deutsche Oper am Rhein: Comedian Harmonists in Concert im Theater Duisburg

Goldene Zwanziger in musikalischer Perfektion
Von Petra Grünendahl

Dmitri Vargin (Roman), Günes Gürle (Robert), Patrick Francis Chestnut (Erwin), Cornel Frey (Ari), Luis Fernando Piedra (Erich), Florian Simson (Harry). Foto: Hans Jörg Michel.
Mit “Wochenend und Sonnenschein” und “Mein kleiner grüner Kaktus” entführte das Vokal-Ensemble, rausgeputzt im klassischen Frack, in die Goldenen Zwanziger. Viele Lieder des Konzertabends kann selbst derjenige mitsingen, der mit den Comedian Harmonists nichts anfangen kann. Ein Sprecher (Dirk Weiler) erzählt in den Sing-Pausen die Geschichte der Comedian Harmonists, die 1927/28 in Berlin gegründet wurde. Inspiriert hatte Harry Frommermann, der Mitstreiter für ein Ensemble suchte, das amerikanische Vokal-Quartett The Revelers.
Dmitri Vargin (Roman), Günes Gürle (Robert), Cornel Frey (Ari), Luis Fernando Piedra (Erich), Florian Simson (Harry). Foto: Hans Jörg Michel.
Der moderierte Konzertabend dreht sich um die Gesangsgruppe und ihre Erfolgsgeschichte in den Jahren 1928 bis 1935, die mit der Aufsplittung der Gruppe in arisch und nicht-arisch (jüdisch) ein trauriges Ende fand. Dass drei der Gruppen-Mitglieder jüdisch waren, führte schon 1933 zu ersten Absagen. Sie waren schließlich die letzten Juden, die in Nazi-Deutschland überhaupt noch auftreten durften. Bis 1935 konnten die Comedian Harmonists zusammen auftreten, was sie nicht nur in Deutschland und Europa taten, sondern auch in Amerika.

 

Luis Fernando Piedra (Erich), Patrick Francis Chestnut (Erwin), Dmitri Vargin (Roman), Cornel Frey (Ari), Günes Gürle (Robert). Foto: Hans Jörg Michel.
Nach fast einem halben Jahr Corona-Pause präsentierte die Deutsche Oper am Rhein ihre erste Aufführung der neuen Spielzeit im Theater Duisburg. „Zu Gast“ waren die Comedian Harmonists, denen Ensemble-Sänger Stimme und Gestalt verliehen. Die Comedian Harmonists hatten sich in den Zwanziger Jahren mit der perfekten Harmonie ihres Gesangs und dem charmanten Witz ihres Auftretens nicht nur in Deutschland einen herausragenden Namen gemacht. Grandios hatte dies die Deutsche Oper am Rhein mit ihren Ensemble-Sängern hier auf die Bühne gebracht, dass man sich fast in die Goldenen Zwanziger zurück versetzt fühlte. Ein überaus dankbares und sehr begeistertes Publikum sparte – zu Recht! – weder mit euphorischen Szenen- noch mit einem riesigen Schlussapplaus. Der moderierte Konzertabend dauerte gut 75 Minuten, es gab keine Pause.

 

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Perfekte Harmonie

Günes Gürle (Robert), Cornel Frey (Ari), Patrick Francis Chestnut (Erwin), Dirk Weiler (Moderator), Dmitri Vargin (Roman), Luis Fernando Piedra (Erich), Florian Simson (Harry). Foto: Hans Jörg Michel.
Die Rollen gibt die Besetzung der Comedian Harmonists vor, die fünf Sänger der Deutschen Oper am Rhein unter der musikalischen Leitung Patrick Francis Chestnut (in der Rolle des Pianisten Erwin) und der Choreographie von Michal Matys exzellent sangen, lebten und auslebten. Um den Tenor Harry Frommermann (Florian Simson) hatte sich 1927 in Berlin das Quintett gebildet: Ari Leschnikoff (Cornel Frey), Erich Abraham Collin (Luis Fernando Piedra), Roman Cycowski (Dmitri Vargin) und Robert Biberti (Günes Gürle), ergänzt durch Erwin Bootz (Patrick Francis Chestnut) am Piano. Wie die Originale brachten auch die Sänger der Deutschen Oper am Rhein hier eine brillante harmonische und musikalisch ganz exzellente Aufführung auf die Bühne. Für die Kostüme zeichnet Ronja Reinhardt verantwortlich, für das Licht-Design auf dem sparsamen Bühnenbild Volker Weinhart und Thomas Tarnogorski.

 

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Ein kleiner Vorgeschmack:

 

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Weitere Termine im Theater Duisburg:

Dmitri Vargin (Roman), Günes Gürle (Robert), Cornel Frey (Ari), Luis Fernando Piedra (Erich), Florian Simson (Harry). Foto: Hans Jörg Michel.
Di | 15. September 2020 | 19:30 Uhr,
Mi | 16. September 2020 | 19:30 Uhr,
Do | 24. September 2020 | 19:30 Uhr,
Fr | 25. September 2020 | 19:30 Uhr,
Mi | 30. September 2020 | 19:30 Uhr,
Sa | 3. Oktober 2020 | 18:30 Uhr,
Do | 22. Oktober 2020 | 19:30 Uhr und
Di | 29. Dezember 2020 | 19:30 Uhr.
Darüber hinaus gibt es verschiedene Termine im Opernhaus Düsseldorf.

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Dmitri Vargin (Roman), Günes Gürle (Robert), Patrick Francis Chestnut (Erwin), Cornel Frey (Ari), Luis Fernando Piedra (Erich), Florian Simson (Harry). Foto: Hans Jörg Michel.
Eintrittskarten gibt es in der gemeinsamen Theaterkasse von Theater Duisburg und Deutscher Oper am Rhein im ehemaligen Restaurant „Theaterkeller“. Der Eingang befindet sich auf der rechten Seite des Theaters gegenüber vom Duisburger Hof (Öffnungszeiten: Mo bis Fr 10 – 18.30 Uhr, Sa 10 bis 18 Uhr). Karten bestellen kann man auch per Telefon 0203 / 283-62100, Fax 0203 / 283-62210 oder eMail karten@theater-duisburg.de. Die Theaterkasse am Eingang öffnet 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Die sonst übliche Einführung im Foyer fand nicht statt. Tickets kosten 12,00 und 20,00 Euro. Möglichkeiten für Ermäßigungen bei den Ticketpreisen findet man auf den Webseiten der Deutschen Oper am Rhein bei den Buchungen aufgeführt.

 
Es gelten folgende Corona-Regeln:

Dmitri Vargin (Roman), Günes Gürle (Robert), Patrick Francis Chestnut (Erwin), Cornel Frey (Ari), Luis Fernando Piedra (Erich), Florian Simson (Harry). Foto: Hans Jörg Michel.
Das Platzangebot rund 280 im Theater Duisburg reduziert. Die Vorstellungen dauern maximal 90 Minuten, es gibt keine Pausen. Es gelten die üblichen Hygiene- und Abstandsregeln. Ein Garderobenservice steht zur Verfügung, die Gastronomie nicht.
Mehr: operamrhein.de/de_DE/wissenswertes

 
© 2020 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Hans Jörg Michel

 

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