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Heuremo aus Duisburg erhält Auszeichnung: Kooperationsprojekte für digitale Zukunftsthemen

Wirtschaftsminister Pinkwart ehrt Finalisten des Innovationspreises des Netzwerks ZENIT e.V.: Duisburger Start-up Heuremo unter den Preisträgern

clockin-Geschäftsführer Frederik Neuhaus (3.v.l.) nahm den Innovationspreis des Netzwerks ZENIT e.V. von NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart (Mitte) entgegen. Mit ihm freuten sich Jury und vier weitere Unternehmen, die eine Auszeichnung erhielten. Foto: Netzwerk ZENIT e.V.
Sie sind stark, innovativ und digital: Am 29. September zeichnete NRW-Wirtschafts- und Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart den Sieger und vier weitere Unternehmen des neunten Innovationspreises des Netzwerks ZENIT e.V. aus. „Zukunftsweisende Innovationen bringen uns auf die Erfolgsspur und helfen Unternehmen, die Digitalisierung erfolgreich zu meistern“, lobte Minister Pinkwart die Geschäftsmodelle der Finalisten.

Für den diesjährigen Innovationspreis wurden technologisch ausgerichtete Kooperationsprojekte zwischen Unternehmen und Start-ups (nicht älter als fünf Jahre) oder zwischen Unternehmen, Start-ups und Hochschulen / Forschungseinrichtungen zu den digitalen Themen der Zukunft gesucht. Mehr als 20 Projekte mit hoch interessanten Wettbewerbsbeiträgen wurden in einer Vorauswahl bewertet. Fünf Finalisten freuen sich über eine Auszeichnung. Thomas Eulenstein, Vorstandsvorsitzender des Netzwerks ZENIT e. V., war begeistert von den Bewerbungen und die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Start-ups und Unternehmen.

Kriterien waren die Kooperationsidee und -durchführung, der Innovationsgehalt des Projekts, wie etwa die Übertragbarkeit des Produkts und des Prozesses auf andere Branchen, erwarteter Projekterfolg und die Agilität der Zusammenarbeit. „Die Zusammenarbeit innovativer Start-ups und etablierter Unternehmen werden Digitalisierungsprojekte zum Erfolg führen“, findet Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW. Die Laudatio hielt der Juryvorsitzende Prof. Dr. Oliver Koch, Vizepräsident für Forschung und Transfer der Hochschule Ruhr West. Sieger wurde die clockin GmbH aus Münster, eine von vier Auszeichnungen erhielt das Start-up Heuremo aus Duisburg.

Künstliche Intelligenz in der Logistik: Start-up Heuremo optimiert für duisport-Tochter Bohnen Logistik das Transportmanagement
Künstliche Intelligenz (KI) ist in der Logistik eines der großen Zukunftsthemen, um Kosten zu sparen und Ressourcen zu schonen. Daten und Algorithmen ermöglichen Prognosen unter Einfluss verschiedenster Parameter. Großes Potenzial bieten die Bereiche: Bedarfsprognose und Absatzplanung, Produktions-und Transportoptimierung. „In Deutschland werden pro Jahr acht Millionen Tonnen vermeidbares CO2 im LKW-Verkehr emittiert – unser Transportmanagement-System schafft hier Abhilfe“, sagt Sven Spiekermann, Gründer von Heuremo. Das Duisburger Start-up entwickelte das Produkt „FreightPilot”, ein Transport-Management-System (TMS) der Zukunft für den Straßengüterverkehr. Entgegen anderer TMS-Anbieter erstellt „FreightPilot“ bereits den fertigen Dispositionsplan inklusive einer Touren- und Beladungsoptimierung.

Mit diesem System unterstützt Heuremo die Bohnen Logistik, ein Unternehmen der duisport-Gruppe, bei der Entwicklung einer Tourenplanung, die den Transport zu verschiedenen Zielen intelligent kombiniert und zusätzlich die Beladungsplanung optimiert. Im Accelerator-Programm der Innovationsplattform startport kamen die Firmen zusammen. Eine Kooperation mit direktem Mehrwert: Wo bisher Menschen auf jeweilige Hindernisse analog reagieren mussten, ermöglicht die künstliche Intelligenz digitale und proaktiv reibungslos ineinandergreifende Prozesse. Man gewinnt Zeit und spart dadurch Geld. Aufgaben werden zunehmend an selbstlernende digitale Systeme delegiert. „Für uns ist die Zusammenarbeit ein Gewinn. Die optimale Berechnung wird mit unseren tatsächlichen Daten der Disposition verglichen, um die Einsparungspotenziale zu identifizieren. Sollten hier relevante Einsparungen zu realisieren sein, prüfen wir, wie der Algorithmus von Heuremo mit unserem Transport Management System kombiniert werden kann, damit unsere Disposition direkt mit Heuremo arbeiten kann“, berichtet Julian Schneider von Bohnen Logistik.

Die rund drei Millionen LKW in Deutschland sind durchschnittlich nur zu 60% ausgelastet und legen zudem in Summe rund 6,595 Mrd. Leerkilometer pro Jahr zurück. Unwirtschaftliche Touren und schlechte Auslastung – ein Problem, das so nicht weiter hinzunehmen ist, findet Sven Spiekermann. Neben den, alleine im europäischen Markt, vermeidbaren 26,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr und den Millionen zu umgehenden Fahrkilometern, ist der Markt durch einen erheblichen Mangel an Fahrern, schwache Margen und einer unzureichenden Automatisierung gekennzeichnet. Diese Missstände führen zudem zu einer immer problematischeren Situation der LKW-Fahrer. Wo die Automatisierung in anderen Branchen bereits nicht mehr wegzudenken ist, weist die Logistikbranche auch im 21. Jahrhundert noch höchst ineffiziente Arbeitsweisen auf, die mit viel hohem manuellen Aufwand einhergehen.

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Diese Probleme löst Heuremo mit „FreightPilot“. Das System fußt auf zwei Säulen: Automatisierung und Ganzheitlichkeit. Mittels einer automatischen, parallelen Optimierung von Ladekapazitäten und Touren erhöht FreightPilot die durchschnittliche Auslastung der Fahrzeuge um 20%. Dadurch kann nicht nur die Menge an benötigten Fahrzeugen und Fahrern eingespart, sondern, der durch den Straßengüterverkehr bedingte CO2-Ausstoß, der in Europa mehr als 156 Millionen Tonnen beträgt, um 26,5 Millionen Tonnen reduziert werden.

„Während das Transportmanagement heute zudem durch verschiedene Systeme, die nur rudimentär miteinander kommunizieren, geprägt ist, konsolidieren wir diverse Systeme auf FreightPilot. So ist, durch die Anbindung an bereits 39 verschiedene Telematiksysteme, der Live-Status aller Fahrzeuge direkt einsehbar und FreightPilot kann durch einen zuverlässigen Datenrückfluss und KI-Algorithmen dynamisch auf die Ereignisse der realen Welt reagieren.“

Inzwischen setzen eine Reihe von Kunden das Produkt „FreightPilot“ ein, darunter primär mittelständisch geprägte Transportunternehmen und zum Teil größere Unternehmen aus dem Stahlhandel, Verzinkungsunternehmen oder Gasproduzenten.
Unternehmenshomepage auf https://heuremo.de/

Netzwerk ZENIT e.V.
Das Netzwerk ZENIT e.V. ist neben dem Land und einem Bankenpool einer von drei Gesellschaftern der ZENIT GmbH, der Innovations- und Europaagentur des Mittelstandes und des Landes NRW. Die GmbH unterstützt seit 1984 im Auftrag von EU, Bund und Land vor allem kleine und mittlere technologieorientierte Unternehmen sowie Hochschulen bei deren Innovations- und Internationalisierungsaktivitäten und bringt potenzielle Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammen.
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