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Stephan Balkenhol im Lehmbruck Museum in Duisburg

Im Mittelpunkt: der MenschVon Petra Grünendahl

Stephan Balkenhol im Lehmbruck Museum. Foto:: Petra Grünendahl.
Der Mann mit dem weißen Hemd und der schwarzen Hose ist sein Lieblingsmotiv: Zu sehen ist er hier im Lehmbruck Museum in den verschiedensten Varianten. Der Mensch steht bei von Stephan Balkenhol (*1957) im Mittelpunkt: „Die menschliche Figur ist das, was mich interessiert“, so der Künstler. Plastiken von Menschen in unterschiedlichen Posen, Köpfe aus Holz herausgearbeitet, Gipsmodelle, Reliefbilder, aber auch Zeichnungen – über 200 Werke des Bildhauers und Künstlers zeigt das Lehmbruck Museum in Duisburg in seiner neuen Sonderausstellung.
Stephan Balkenhol im Lehmbruck Museum. Foto:: Petra Grünendahl.
Figuren unterschiedlichster Größe stellen die charakteristischen Spuren der Holzbearbeitung offen zur Schau: Sie sind nicht geschliffen und glatt, sondern zeigen Splitterungen, Furchen und Unebenheiten. Sie wirken unfertig, lenken aber gerade deswegen den Blick auf sich. „Seine Figuren strahlen Ruhe aus, wirken in sich gekehrt und lassen Platz für Interpretationen“, sagte Museumsdirektorin Dr. Söke Dinkla, die hier Parallelen zum Namensgeber des Museums und seinen Werken zog.

 

Stephan Balkenhol im Lehmbruck Museum. Foto:: Petra Grünendahl.
Die Werkschau von Stephan Balkenhol, Retrospektive seiner Werke von 1990 bis heute, stellten Söke Dinkla, Kulturdezernentin Astrid Neese und der Künstler selber im Lehmbruck Museum in einem Pressegespräch vor. Stephan Balkenhol ist einer der wichtigsten deutschen Bildhauer der Gegenwart. Er porträtiert Alltagsmenschen und ist schon vielfach für seine Skulpturen ausgezeichnet worden. Viele seiner Werke stehen im öffentlichen Raum, zum Beispiel in Hamburg, Berlin und anderen deutschen sowie europäischen Städten. Zudem zieren sie zahlreiche private und öffentliche Sammlungen weltweit. „Bereits seit 1990 haben wir ein Werk von ihm in unserer Sammlung“, erzählte die Museumsdirektorin.
Stephan Balkenhol im Lehmbruck Museum. Foto:: Petra Grünendahl.
Die aktuelle Werkschau war seit zwei Jahren in der Vorbereitung. Kuratorin Ronja Friedrichs hatte sie mit dem Künstler erarbeitet, dessen jüngste Ausstellungsstücke, eine Werkgruppe von Kopfskulpturen, extra für Duisburg entstanden sind. Die Retrospektive im Lehmbruck Museum ist die größte Schau seiner Werke seit 2008. Die Ausstellung eröffnet am Donnerstag, 22. Oktober. Die Veranstaltung ist bereits ausgebucht.

 

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Katalog und Audioguide

Stephan Balkenhol mit der Toniebox im Lehmbruck Museum. Foto: Kathrin Balkenhol.
Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten von Dr. Söke Dinkla, Heinz-Norbert Jocks und Ronja Friedrichs. Der Band mit 120 Seiten und 70 farbige Abbildungen ist im Schirmer/Mosel Verlag, München, erschienen. Das exzellent illustrierte Werk ist zum Preis von 29,80 Euro an der Museumskasse sowie im lokalen Buchhandel (ISBN 978-3-8296-0909-8) verfügbar. Als Audioguide für die Ausstellung gibt es eine Tonie-Figur mit einer ca. 37-minütigen Tour, die Ehefrau Kathrin zusammen unter anderem mit den Töchtern (fünf und fast vier Jahr alt) gestaltet hat: Sie bietet noch einmal eine ganz andere Annäherung an die Werkschau. Gegen Abgabe des Lichtbildausweises ist sie kostenlos an der Kasse auszuleihen.

 

Stephan Balkenhol im Lehmbruck Museum. Foto:: Petra Grünendahl.
Möglich gemacht haben die Ausstellung „Stephan Balkenhol” Sponsoren und Förderer wie die National-Bank AG, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und die Stadt Duisburg im Rahmen der Duisburger Akzente. Das Lehmbruck Museum ist darüber hinaus Monika und Veit Messing sowie der Überörtlichen Radiologischen Gemeinschaftspraxis Duisburg-Moers, Dres. Dabir, Hirning, Poll, Dabir-Scherfeld und Kollegen zu großem Dank verpflichtet.

 

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Der Künstler

Stephan Balkenhol im Lehmbruck Museum. Foto:: Petra Grünendahl.
Stephan Balkenhol wurde 1957 im nordhessischen Fritzlar geboren. Er lebt und arbeitet in Kassel, Karlsruhe, Berlin und im französischen Meisenthal. Von 1976 bis 1982 studierte er an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg, unter anderem bei Ulrich Rückriem. Seit 1983 zeichnet sich Balkenhols Werk durch das Bestreben des Künstlers aus, die figurative Skulptur neu zu begründen. Nach Lehraufträgen an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg und an der Städelschule in Frankfurt am Main lehrt er seit 1992 als Professor für Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe.

 

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Das Lehmbruck Museum

Stephan Balkenhol im Lehmbruck Museum. Foto:: Petra Grünendahl.
Das mitten in Duisburg im Kantpark gelegene Lehmbruck Museum ist ein Museum für Skulptur. Seine Sammlung moderner Plastiken von Künstlern wie Alberto Giacometti, Pablo Picasso, Hans Arp und natürlich Wilhelm Lehmbruck ist europaweit einzigartig. Beheimatet ist das Museum in einem eindrucksvollen Museumsbau inmitten eines Skulpturenparks, der zum Schlendern und Entdecken einlädt. Namensgeber des Hauses ist der Bildhauer Wilhelm Lehmbruck, der 1881 in Meiderich, heute ein Stadtteil von Duisburg, geboren wurde. Lehmbruck ist einer der bedeutendsten Bildhauer der Klassischen Moderne. Er hat mit seinem Werk maßgeblichen Einfluss auf nachfolgende Künstlergenerationen und ist auch nach seinem frühen Freitod im Jahr 1919 bis heute einflussreich geblieben.

Impressionen. Foto: Petra Grünendahl

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Öffnungszeiten und Eintrittspreise

Stephan Balkenhol im Lehmbruck Museum. Foto:: Petra Grünendahl.
Die Ausstellung von Stephan Balkenhol ist bis zum 28. Februar 2021 im Anbau (Wechselausstellungsbereich) zu sehen. Dienstags bis freitags ist das Lehmbruck Museum ab 12 Uhr geöffnet, samstags und sonntags ab 11 Uhr. Die Öffnungszeiten gehen bis 17 Uhr, donnerstags an Terminen der plastikBAR (erster Donnerstag im Monat ab 17.30 Uhr) bis 20 Uhr. An Feiertagen gelten ggf. besondere Öffnungszeiten. Regulär kostet der Eintritt 9 Euro (ermäßigt* 5 Euro), eine Jahreskarte 35 Euro (ermäßigt* 20 Euro). Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre in Begleitung von Angehörigen sowie Blinden- und Demenzbegleitung haben kostenlos Eintritt. Schulklassen und Kindergärten zahlen pro Person 2 Euro (gilt nur für Selbstführergruppen), eine Familienkarte (2 Erwachsene plus Kinder bis 14 Jahre) gibt es für 15 Euro. Jeden ersten Freitag im Monat gilt: „Pay what you want“. Ausgenommen davon sind angemeldete Gruppen.

Stephan Balkenhol im Lehmbruck Museum. Foto:: Petra Grünendahl.
Zu seinen Sonderausstallungen bietet das Lehmbruck Museum verschiedene Veranstaltungen als Rahmenprogramm an. Zu den Highlights zählt hier mit Sicherheit das Künstlergespräch – Stephan Balkenhol im Gespräch mit Heinz-Norbert Jocks – am Freitag, 23. Oktober, um 18 Uhr (ca. 1 ½ Stunden). Auch diese Veranstaltung ist bereits ausgebucht. Öffentliche Führungen durch das Museum gibt es jeden Sonntag um 11.30 Uhr. Für Informationen steht die Kunstvermittlung des Lehmbruck Museums unter Telefon 0203 / 283-2195 oder eMail kunstvermittlung@lehmbruckmuseum.de zur Verfügung (Zu Preisen und Buchungen für Führungen geht es hier).

 

Stephan Balkenhol im Lehmbruck Museum. Foto:: Petra Grünendahl.
Für Führungen und Veranstaltungen aus dem Rahmenprogramm sind aktuell grundsätzlich Anmeldungen erforderlich. Die Veranstaltungen finden vorbehaltlich eventueller Veränderungen aufgrund der Corona-Pandemie statt. Es kann zu kurzfristigen Anpassungen kommen. Außerdem ist die Anzahl der Besucher im Museum begrenzt: Auf aktuell 100 im Wechselausstellungsbereich sowie 300 im gesamten Museum: Es kann zu Wartezeiten kommen, falls diese Anzahl erreicht ist. Siehe auch: https://lehmbruckmuseum.de/update-coronavirus/.

(*) Ermäßigung erhalten gebuchte Gruppen, Selbstführer ab 20 Personen, Menschen mit Behinderung (ab 70%), Schüler & Studenten, Wehr- & Zivildienstleistende sowie Menschen mit Sozialhilfebezug.

 
© 2020 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Petra Grünendahl (17), Kathrin Balkenhol (1)

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