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IHK-Präsident Landers: Kurze harte Bremse statt neuer langer Lockdown

Mehr Hilfen für betroffene Branchen notwendig

Corona zwingt zu neuen Beschränkungen. Foto: Zoltan Leskovar.
Restaurants, Theater und Kinos geschlossen – Schulen, Kitas und der Einzelhandel geöffnet. Bund und Länder treten im November auf die Coronabremse, so das Ergebnis der heutigen Verhandlungen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten der Länder. Auch für persönliche Kontakte und Treffen in der Öffentlichkeit gelten strenge Grenzen. Die Wirtschaft am Niederrhein hält die Einschnitte für notwendig. Sie begrüßt die bundeseinheitlichen Regeln, kritisiert allerdings die komplette Schließung des Gastgewerbes. Die Niederrheinische IHK fordert weitere Hilfen für angeschlagene Branchen und Steuererleichterungen.

„Das ist ein harter Einschnitt für unsere Unternehmen, insbesondere für die Gastronomie und Hotellerie. Sie sind ohnehin schon schwer getroffen. Reisebüros, Reiseagenturen, Caterer und Veranstalter bleiben ohne Perspektive. Das ist bitter“, so Burkhard Landers, Präsident der Niederrheinischen IHK. Dennoch hält Landers merkliche Einschnitte für notwendig: „Es gilt: Besser eine kurze harte Bremse als ein Dauer-Lockdown wie in vielen unserer Nachbarländer“.

Unternehmerlohn und Verlust-Rücktrag gefordert
Die kommenden vier Wochen werden für viele Betriebe eine gewaltige Herausforderung. Gastronomie, Kulturbetriebe, Fitnessstudios: Sie alle haben mit großem Aufwand und Verantwortungsbewusstsein ihr Geschäft auf einer deutlich kleineren Basis neu aufgebaut und müssen jetzt wieder schließen. Um ihre Zukunft zu sichern, sind laut IHK gezielte Hilfen gefragt, die auch über den November hinausgehen. Die Bundesregierung plant, bis zu 75 Prozent des ausgefallenen Umsatzes zu ersetzen. Grundlage dafür bildet der Umsatz des Vorjahres. Aus Sicht der IHK ein guter Ansatz. Langfristig bleibt die IHK bei ihrem Vorschlag, den steuerlichen Verlust-Rücktrag zu ermöglichen. Auch der Unternehmerlohn muss für den IHK-Präsidenten auf der Tagesordnung bleiben. „Viele Unternehmen stehen schon jetzt mit dem Rücken zur Wand. Deswegen brauchen wir ein ganzes Bündel von öffentlichen Hilfen“, so Landers. Auch dass die Überbrückungshilfe in eine dritte Runde gehen soll, sei positiv.

Unternehmen übernehmen Verantwortung
Wichtig ist dem IHK Präsidenten: „In der Pandemie haben unsere Unternehmen sehr vorausschauend und in Verantwortung für ihre Mitarbeiter gehandelt. Mit Homeoffice, Schichtsystemen, Online-Messen und -Veranstaltungen haben sie einen großen Beitrag geleistet, die Pandemie einzudämmen. Es ist deshalb richtig, dass Industriebetriebe und auch der Handel weiter offen bleiben dürfen.“ Ein Ausblick auf die Wintermonate ist angesichts der dynamischen Entwicklung schwer. Für die Unternehmen komme es auf möglichst einheitliche und klare Spielregeln an, die ihnen so viel Planungssicherheit wie möglich bieten. „Die jetzt gefundene Einigung ist bei allen individuellen Härten insgesamt der richtige Weg“, so Landers, „wir brauchen allerdings weiterhin klare und eindeutige Regeln.“

Die Niederrheinische IHK vertritt das Gesamtinteresse von rund 69.000 Mitgliedsunternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen in Duis-
burg und den Kreisen Wesel und Kleve. Sie versteht sich als zukunftsori-entierter Dienstleister und engagiert sich als Wirtschaftsförderer und Motor im Strukturwandel.
Niederrheinische Industrie- und Handelskammer
Duisburg – Wesel – Kleve zu Duisburg

 

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