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Zoo Duisburg: Putziger Nachwuchs mit Samtpfoten

Bei den gefährdeten einheimischen Europäischen Wildkatzen wachsen derzeit zwei Jungtiere auf. Nun sind die Kleinen auch für die Besucher zu sehen.

Nachwuchs bei den Wildkatzen. Foto: M. Appel / Zoo Duisburg.
Putzmunter tollt der tollpatschige Wildkatzennachwuchs durchs Gehege. Da die heimlichen Räuber der deutschen Wälder als gefährdete Tierart gelten, stärkt jedes Jungtier die Reservepopulation unter geschützten Bedingungen. In der Vergangenheit wurden schon Tiere aus Duisburg ausgewildert.

Hohes Gras und dichtes Unterholz – die Kaiserberganlage des Zoos bietet den Europäischen Wildkatzen beste Lebensbedingungen. Nun stromern zwei kleine Katzen-Welpen auf samtigen Pfoten durchs Dickicht und halten ihre Mutter auf Trab. Schon Anfang August wurden die Jungtiere in der sicheren Wurfbox geboren und werden nun zunehmend agiler. Mit etwas Glück lässt sich die Familie bei ihren Streifzügen durch das Gehege vor allem in den Nachmittagsstunden beobachten.

Nicht die Zoobesucher freuen sich über die verspielten Fellknäule, auch für den Erhalt dieser gefährdeten, heimischen Tierart ist der Nachwuchs immens wichtig. „Der zunehmende Verlust ursprünglicher Lebensräume, der Straßenverkehr sowie Übertragung von Krankheiten durch verwilderte Hauskatzen sowie Vermischung mit diesen führten zu einem deutlichen Rückgang der Bestände in ganz Europa“, verdeutlicht Johannes Pfleiderer, zoologischer Leiter in Duisburg. Auch in Deutschland sah es lange Zeit traurig aus – hier wurde die Wildkatze bis auf Restbestände im Hunsrück, in der Eifel und im Harz ausgerottet. Heute steht diese Tierart daher unter strengem Naturschutz – in Folge sind die Bestände wieder etwas gewachsen und manche Areale konnten wieder besiedelt werden.

Zuchterfolge in Zoos und Wildparks sichern nicht nur das Überleben der scheuen Räuber unter geschützten Bedingungen, wie Biologe Pfleiderer weiß: „Ausgewählte Jungtiere konnten in der Vergangenheit auch für lokale Wiederansiedlungsprojekte zur Verfügung gestellt werden. Dass verdeutlicht die wichtige Rolle, die Zoos in der heutigen Zeit einnehmen. Denn mit unserer Expertise können wir wildlebende Bestände einer Tierart durch gezielte Auswilderungen stärken“. Auch in Duisburg geborene Wildkatzen wurden in der Vergangenheit für Wiederansiedlungsprojekte im Bayrischen Wald und der angrenzenden Oberpfalz bereitgestellt. In Zukunft sind weitere derartige Projekte geplant, wie Pfleiderer berichtet: „Die Katzen-Fachgruppe des europäischen Zooverbandes EAZA prüft gerade, welche Tiere für das Wiederansiedlungs-programm von Wildkatzen in Schottland geeignet sind. Wenn Nachzuchten aus Duisburg hierfür in Frage kommen, stellen wir Tiere bereit“.

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Die Europäische Wildkatze ist mit ihrem dichten Fell hervorragend an das Leben in den kalten Waldregionen Europas angepasst. Sie leben in festen Territorien, Männchen und Weibchen treffen nur zur Paarungszeit zusammen. Auf dem Speiseplan der heimlichen Räuber stehen hauptsächlich Mäuse, seltener auch Kaninchen und Vögel.

Zoo Duisburg
Der Zoo Duisburg wurde 1934 auf einer Fläche von 4 Hektar eröffnet. Schon 1937 wurde der Tierpark am Kaiserberg auf 8 Hektar erweitert. Der Zoo Duisburg präsentiert als wissenschaftlich geleiteter Zoologischer Garten Tiere in einem großzügigen, tiergerechten und naturnah gestalteten Umfeld. In Anlehnung an die Welt-Zoo und Naturschutzstrategie verfolgt der Zoo Duisburg vier Kernziele: Erhaltungszucht, Wissensvermittlung, Forschung und – für die Besucher – Erholung. Bekannt ist der Zoo für sein Delfinarium und die in Deutschland erste dauerhafte und lange Zeit einzige Haltung und bis heute einzige Zucht von Koalas. Daneben werden zahlreiche zoologische Raritäten gehalten, wie z. B. Riesenotter oder ein Amazonasdelfin aus Südamerika, Bärenstummelaffen und Pinselohrschweine aus Afrika, Fossas aus Madagaskar, Nebelparder aus Asien oder Wombats aus Australien. Der Zoo Duisburg ist ein Tochter-Unternehmen der Stadt Duisburg.
www.zoo-duisburg.de
Stadt Duisburg
Fotos: M. Appel / Zoo Duisburg

 

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