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IHK-Umfrage: Unternehmen stemmen sich gegen die Krise

Passgenaue Wirtschaftshilfen weiterhin zentral

Foto: Jaqueline Wardeski / Niederrheinische IHK.
Die Unternehmen am Niederrhein schlagen sich wacker durch den Teil-Lockdown im November. Im Vergleich zum September haben sich Lage und Erwartungen sogar leicht verbessert. Der Konjunkturklimaindex klettert von 89 auf 100 Punkte. Trotzdem fahren die Unternehmen weiter auf Sicht. Die Betriebe sparen beim Personal und schieben Investitionen. Dramatisch bleiben die Auswirkungen für die Branchen, die ihre Pforten schließen mussten. Für den Weg aus der Krise fordern die Unternehmen weitere Hilfsprogramme und Steuerentlastungen.

„Bislang scheint der Spagat zwischen Infektionsschutz und Wirtschaftshilfe weitgehend zu gelingen. Der Weg aus dem Tal ist immer noch lang. Wie lang, werden die Bund-Länder-Beratungen in der nächsten Woche zeigen“, kommentiert Dr. Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK, die Ergebnisse einer aktuellen Unternehmensumfrage.

Obwohl die Unternehmen den Aufholprozess im November weitgehend fortsetzen, wirken sich Pandemie und Corona-Maßnahmen auf knapp neun von zehn Unternehmen negativ aus. Jedes vierte Unternehmen erleidet in diesem Jahr Umsatzeinbrüche von mehr als 25 Prozent. Vor allem die schleppende Nachfrage, ausfallende Mitarbeiter und stornierte Aufträge belasten die Betriebe. Besonders unter Druck stehen Gastronomie, Veranstalter und Tourismusbetriebe. „Restaurantbesitzer, Hoteliers und Eventagenturen hängen am Beatmungsgerät und können nur mit staatlicher Hilfe am Leben gehalten werden. Sollten Bundeskanzlerin und Länderchefs weitere Einschränkungen beschließen, werden wir auch weitere, zielgerichtete Hilfen brauchen, damit diese Branchen überleben“, so Dietzfelbinger.

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November-Lockdown drückt auf Investitionen und Beschäftigung
Die Betriebe agieren verhalten und fahren weiter auf Sicht: Knapp die Hälfte hat Investitionen verschoben oder gestrichen, ebenso viele nutzen Einsparpotenziale. Jedes vierte Unternehmen spart am Personal. Die Reaktionen zeigen: Die Wirtschaft bleibt im Krisenmodus und beobachtet sehr genau die Entwicklung der Märkte, auch im Ausland. Ein Lichtblick: Rund sechs von zehn Unternehmen setzen stärker auf Digitalisierung, mehr als jedes dritte baut die Online-Aktivitäten aus. In der Krise liegt damit auch die Chance für einen Entwicklungssprung.

Hilfe bei Krisenbewältigung
Dem Großteil der Unternehmen geht es vorerst darum, die aktuelle Krise zu bewältigen. 94 Prozent der Betriebe sprechen sich für weitere Hilfsprogramme und mehr Entlastung aus. Im Fokus steht einerseits ganz konkrete Hilfe: ein besserer steuerlicher Verlustrücktrag, bessere Abschreibungsmöglichkeiten und ein weiteres Konjunkturprogramm. Dietzfelbinger: „Die Krise zeigt auch, wo bei den Unternehmen schon lange der Schuh drückt: Jetzt ist die Zeit, Bürokratie abzubauen, Breitbandausbau und eGovernment voranzutreiben und die Energiepreise wettbewerbsfähiger zu gestalten.“
Niederrheinische Industrie- und Handelskammer
Duisburg – Wesel – Kleve zu Duisburg

Foto: Jaqueline Wardeski / Niederrheinische IHK

 

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