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Büchertipp: Mit „Management beyond Ego“ zum Erfolg

Eine bessere Version von uns selbst werden
Von Petra Grünendahl

Matthias Kolbusa. Foto: M. Kuhn.
Ein Ego hat jeder. Aber in welcher Ausprägung dieses ins positive oder negative neigt, macht den Charakter des Menschen aus. Der Narzisst ist das Extrem-Beispiel des negativen Egos: Macht, Geltung und sein eigenes Wohlbefinden stehen bei ihm an erster, zweiter und dritter Stelle – und danach kommt lange gar nicht. Er ist der Beste und will andere beherrschen. Die Ideen anderer taugen sowieso nichts, so die Devise. Dominanzgebaren, Misstrauen und Kontrollzwang sind Ego-Fallen, die eine erfolgreiche Entwicklung verhindern. Ein Ego hat jeder, aber nicht unbedingt in dieser negativen Ausprägung: Ein reifes Ego ist in der Lage, über das Ich hinaus zu denken, Werte zu leben, andere Menschen und ihre Ideen wahrzunehmen, ihre Kritik zur Weiterentwicklung eigener Ideen zu nutzen. Es ist souverän und begreift Wandel nicht als Angriff auf die eigene Person. Es reflektiert und ist weniger anfällig für die negativen By-Ego-Facetten, die Motivation, Kreativität, Leistungsbereitschaft und Erfolg eher behindern als fördern. Das „stille Ich“, so der Autor Matthias Kolbusa, lebe dabei gesünder und gelassener.

 

Matthias Kolbusa: „Management beyond Ego“ ist beim Ariston Verlag erschienen. Foto: Petra Grünendahl.
Auch wenn sich Matthias Kolbusa mit seinem Buch explizit an Führungspersönlichkeiten in der Arbeitwelt richtet, die – so der Untertitel – Teams zu außergewöhnlichen Erfolgen führen wollen: Die Grundlagen des „Management beyond Ego“ helfen in allen Bereichen zwischenmenschlicher Kommunikation und Zusammenarbeit, bessere Ergebnisse zu erzielen. Das gilt bei Familie und Hobby ebenso wie in Mannschaft oder Verein. Denn die Leistung des Einzelnen ist umso wertvoller, je mehr sie andere Menschen weiter bringt. Dazu zählt für Menschen in führenden Positionen auch, Leistungen und Ideen anderer zuzulassen. Die eigenen Ideen hinterfragen zu lassen. Wichtig ist die (Selbst-)Reflektion, die zur eigenen Weiterentwicklung führt, auch wenn – wie der Autor von sich selber hin und wieder einräumt – dies nur über die Erkenntnis der eigenen Unzulänglichkeit und das Überwinden alt hergebrachter Handlungsmuster funktioniert. In drei Abschnitten führt Kolbusa von der (Problem-)Analyse des Egos als Kraft über die Darlegung der Philosophie des „Management beyond Ego“ zur Praxis, das neue Denken „gewinnbringend“ einzusetzen. Ein Fazit nach jedem Kapitel bringt noch einmal die wichtigsten angesprochenen Umstände auf den Punkt.

 

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Gestalten oder Dominieren?
Das Verständnis von Führung

Der Weg zu einem reifen, positiven Ego führt über Reflektion und Selbsterkenntnis, die nicht immer bequem ist. Wir müssen vielleicht etwas abgeben, um schlussendlich „mehr“ zu bekommen und als Persönlichkeit zu wachsen. Dass er sich mit der Selbsterkenntnis schon mal schwer tue, räumt auch der Autor an Beispielen ein, die dem Leser ein klares Bild vermitteln. Denn es gilt, hin und wieder auch die unvermeidlichen Ego-Fallen zu überwinden: „Wer nicht zur Arbeit an sich selbst bereit ist, taugt nicht zur Führungskraft!“, bilanziert der Autor.

Wie Ego und Selbstliebe sind Gier und vielleicht auch ein bisschen Größenwahn in Maßen genossen eher positiv zu bewerten, weil sie Ansporn sind, etwas zu erreichen. An Beispielen führt Kolbusa aber auch an, wo ein „zu viel“ immensen Schaden anrichtet, unter dem viele zu leiden haben. Immer wieder mahnt der Autor, wo die Grenzen vom Positiven ins Negative Folgen für den Einzelnen, sein Unternehmen oder die Gesellschaft haben. Das rechte Maß ist wichtig, um weniger verführbar zu sein durch Status, Einkommen oder Position und Einfluss. Ehrliche Selbsterkenntnis ist der Weg, dieses rechte Maß zu finden, an dessen Ende das „Management beyond Ego“ großartige Leistungen und den Erfolg verheißt.

„Wir sind alle verführbar und fallen von Zeit zu Zeit wieder auf die alten Fallen herein“, erklärt Kolbusa. „Alles, was nur dem Eigennutz dient und nicht dem großen Ganzen, ist zum Schaden für das Team und damit automatisch für das Unternehmen.“ Er rät, Fachkompetenz und Nutzerorientierung zu fördern statt Durchsetzungsstärke. Vielfach heißt das: Sind Ehrgeiz, Durchsetzungswille, Mut zur Kritik und Wettbewerbsorientierung in einem bescheidenen Maß vorhanden, sind sie konstruktiv. „Wenn wir die negativen Ausprägungen dieser Phänomene überwinden wollen, geht das nur mit den Menschen und nicht gegen sie.“ Nicht jeder für sich, sondern im Dienst des Teams alle nach vorne bringen, müsse das Credo sein: Veränderung beginne bei jedem selbst. „Management beyond Ego ist nichts für Weicheier“, so der Autor. Es ist ein lebenslanges Ringen mit dem eigenen Ego-Trieb, der zum Erfolg eines Unternehmens oder einer Gemeinschaft überwunden werden muss.

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Der Autor und das Buch

Matthias Kolbusa. Foto: M. Kuhn.
Matthias Kolbusa ist Strategie- und Veränderungsexperte, Redner, Denker und Unternehmer. Sein erstes Unternehmen hat er im Alter von 14 Jahren begründet. Karriere machte er in internationalen Beratungsfirmen. Weitere Unternehmensgründungen folgten: Manche florierten, manche scheiterten. Aus seinem Scheitern lernte Kolbusa, um daraus wieder Erfolge zu machen. Er ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome und berät u. a. das Top-Management zahlreicher DAX-30-Unternehmen.

Das Buch „Management beyond Ego“ ist im Ariston Verlag, München, erschienen. Das 352-seitige Werk im Hardcover-Format ist für 22 Euro im lokalen Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-424-20228-1).
https://kolbusa.de/management-beyond-ego/

 
© 2020 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Petra Grünendahl (1), M. Kuhn (2)

 

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