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Unternehmerverband Duisburg: Wenn der einstige Stipendiat jährlich 3,5 Mio. Euro investiert

Ronald Seidelman, Geschäftsführer der Gutehoffnungshütte Radsatz GmbH in Oberhausen, lernte Pascal Hauck 2012 als Stipendiat kennen. In einer regelrechten Bilderbuch-Karriere ist der Wirtschaftsingenieur heute bei GHH der Produktionsleiter Service. Foto: PR Fotografie Koehring / HRW.
Ronald Seidelman, Geschäftsführer der Gutehoffnungshütte Radsatz GmbH in Oberhausen, lernte Pascal Hauck 2012 als Studenten der Hochschule Ruhr West durch ein Stipendium kennen. Neun Jahre später leitet Hauck die neue GHH-Service-Abteilung mit 20 Team-Mitgliedern. Auch der Unternehmerverband fördert seit vielen Jahren Stipendiaten, die die Fachkräfte von heute und morgen sind.

Pascal Haucks Werdegang darf man getrost als Bilderbuch-Karriere bezeichnen, nicht nur, weil der heute 30-Jährige klassisch den zweiten Bildungsweg mit Ausbildung zum Industriemechaniker und anschließender Weiterbildung zum staatlich geprüften Maschinenbautechniker beschritt. Es folgten BA- und MA-Studium an der Hochschule Ruhr West (HRW), immer hielt er Kontakt zum Stipendien-Geber, der Firma Gutehoffnungshütte Radsatz GmbH in Oberhausen. „Der ganz große Vorteil einer so langen Zusammenarbeit ist, dass beide Seiten sich menschlich und fachlich kennenlernen, sich vertrauen und wissen miteinander umzugehen“, sagt Ronald Seidelman. Dem GHH-Geschäftsführer ist diese Nachwuchsförderung wie auch die duale Ausbildung sehr wichtig – nicht nur, um Fachkräfte zu gewinnen, sondern auch, um die Jugend an das Berufsleben heranzuführen und Verantwortung für die neue Generation zu übernehmen.

Das Problem von Studierenden heute sei häufig, dass sie Abitur und Studium absolvieren und dann im Pflichtpraktikum 6. Semester das erste Mal ein Unternehmen von innen sehen, so Seidelman. „Manche merken dann, dass im Büro sitzen und viel Geld verdienen vielleicht nicht alles für sie ist.“ Ein Stipendium kann hier helfen; es setzt auf Praxiserfahrung von Anfang an. Pascal Hauck berichtet von seinen guten Erfahrungen: „Ich habe alle Abteilungen durchlaufen, viele Kollegen kennengelernt, verschiedene Praktika gemacht, als Werksstudent gearbeitet und meine Abschluss-Arbeiten zu einem GHH-Thema geschrieben.“ Direkt nach dem Abschluss im Jahr 2017 erhielt er beim Hersteller von Trieb- und Laufradsätzen für Schienenfahrzeuge eine Anstellung mit großer Verantwortung: Er übernahm das Investitionsmanagement; für jährlich 3,5 Mio. Euro schaffte er neue Maschinen an. Im vergangenen Jahr erfolgte der nächste Karriereschritt: Pascal Hauck führt nun als Produktionsleiter Service 20 Beschäftigte.

Als Stipendiat erhielt Pascal Hauck von GHH 300 Euro pro Monat: „Neben dem direkten Kontakt zur Firma war auch die finanzielle Unterstützung hilfreich – ich musste keinen Nebenjob annehmen, sondern konnte mich voll aufs Studium konzentrieren.“ Für Unternehmen ist es eine einfache Rechnung, ob sich die 3.600 Euro im Jahr lohnen, „sie können beispielsweise interne oder externe Recruiting-Kosten und Einarbeitungsphasen dagegen rechnen“, sagt Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes. Gemeinsam mit dem Förderverein der Hochschule Ruhr West wirbt der Unternehmerverband für das so genannte Deutschland-Stipendium, mit dem die Arbeitgeberorganisation selbst seit vielen Jahren bis zu acht Stipendiaten parallel unterstützt. Anders als beim Firmen-Stipendium teilen sich die Kosten von 300 Euro pro Monat zu gleichen Teilen ein Stifter und der Bund. „Wir haben drei Hochschulen und eine hervorragende Universität in unserem Verbandsgebiet, das von Duisburg bis Emmerich reicht. Alle Studierenden sind potenzielle Fachkräfte für die Unternehmen hier. Deshalb gilt es, diese hier vor Ort zu halten.“

Das gesamte Interview, das im Frühjahr in der Verbandszeitung [unternehmen!] erscheint, lesen Sie hier.
Quelle: [unternehmen!], Zeitung des Unternehmerverbandes

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Räder, Radsätze und Niederflur-Fahrwerke: Die 285 Mitarbeiter von GHH berechnen, konstruieren, fertigen und vertreiben im Werk Oberhausen Trieb- und Laufradsätze sowie Fahrwerkskomponenten für den weltweiten Einsatz in Schienenfahrzeugen. Foto: GHH.
GHH – seit über 200 Jahren Räder für Schienenfahrzeuge
Die Gutehoffnungshütte Radsatz GmbH hat eine lange Tradition am Standort Oberhausen. Seit 1808 produziert GHH Räder, zunächst für Minenfahrzeuge und mit dem Beginn der Eisenbahnindustrie später auch Räder für Schienenfahrzeuge. Infos unter www.ghh-bonatrans.com.

 
Weiterführende Links
www.hochschule-ruhr-west.de
www.hrw-foerderverein.de
Unternehmerverband – Die Gruppe, Duisburg

 

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