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CSD: Absage des Straßenfestes in Duisburg für den 31. Juli 2021

CSD. Foto: rihaij / pixabay.
Diskriminierung und Ausgrenzung von Schwulen, Lesben oder Transsexuellen sind in Zeiten von Corona nicht verschwunden. Sie findet weiterhin statt und nimmt sogar in letzter Zeit wieder zu. „Digitale Feindlichkeit“ oder auch offener Hass auf der Straße sind auf dem Vormarsch. Gerade die LSBTIQ-Community leidet darunter, dass es z.B. bei den Kontaktbeschränkungen nur um natürliche Familien geht. Wahlfamilien, wie sie in der Community üblich sind, werden bei allen Maßnahmen nicht berücksichtigt. Mehr denn je ist es in diesen Zeiten notwendig, die LSBTIQ- Community zusammenbringen und auch trotz Pandemie sichtbar zu sein. Sichtbarkeit in der Pandemie ist jedoch schwierig in gewohnten Strukturen umzusetzen. Dies betrifft leider auch den CSD in diesem Jahr.

Aus diesem Grund sieht sich DUGay e.V. als Veranstalter des Christopher-Street-Day in Duisburg leider gezwungen, das diesjährige Straßenfest abzusagen. Es ist als Veranstalter nicht zu verantworten, dass sich an diesem Tag bis zu 10.000 Menschen auf dem König-Heinrich-Platz aufhalten. So wichtig Sichtbarkeit und Präsenz der LSBTIQ-Szene für die Akzeptanz in der Gesellschaft sind, so wichtig ist auch die Verantwortung für die Gesundheit der Straßenfestbesucher. Und auch die unsicheren Prognosen für Veranstaltungen im Sommer machen eine Planung einer solchen Veranstaltung nicht gerade einfach. Natürlich wünscht sich jeder/jede einen CSD wie in den Vorjahren auch. Der CSD Duisburg ist über die Jahre hinweg stetig gewachsen und hatte beim letzten CSD 2019 über 25 Vereine und Gruppen, die sich mit einem Infostand auf dem König-Heinrich-Platz präsentiert haben. Mit einer großen Bühne, einem bunten Bühnenprogramm und zahlreichen Aktionen wurde auf dem CSD das vielfältige Leben der Szene nach Außen hin deutlich. Man kam mit einander ins Gespräch, hat gefeiert und dabei eine Veranstaltung für alle Duisburgerinnen und Duisburger angeboten. Sichtbarkeit und Zusammenhalt in einer Pandemie erfordern daher andere Arten von Veranstatlungen.

Der Verein DUGay e.V. plant daher dennoch für den 31.07.21 weiterhin die Hissung der Regenbogenflagge durch den Oberbürgermeister Sören Link um 12 Uhr vor dem Rathaus. Von dort aus soll auch eine corona-konforme Demonstration durchgeführt werden. Ebenfalls wird es auch einen Ersatz für die Schweigeminute für die an AIDS-Gestorbenen geben. Dieses wichtige Zeichen darf auch in Zeiten von Corona nicht vergessen werden. Der Verein plant ebenfalls einige Veranstaltungen im Rahmen der queeren Kulturwoche, die traditionsgemäß ab Anfang Juli den CSD begleitet. Nähere Infos zu den Veranstaltungen und zur Demo wird es rechtzeitig auf den Seiten des Vereins geben. Ebenfalls muss die Gala zur Preisverleihung des Akzeptanzpreises „Brücke der Solidarität“ in diesem Jahr im Wyndham Hotel Duisburger Hof ausfallen. Wenn gewohnte Strukturen nicht umzusetzen sind, so ist der Verein DUGay e.V. jedoch bemüht, mit anderen Partnern aus der Duisburger Szene wie der Aidshilfe Duisburg/Kreis Wesel oder QueerLife Duisburg Alternativen zu finden.

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Der Verein möchte auch die Händler der Innenstadt ins Boot holen und mit vielen kleinen Regenbogenflaggen in den Schaufenstern der Fußgängerzone trotzdem ein Zeichen für Akzeptanz setzen. „Wenn wir schon nicht das Straßenfest in der Innenstadt in diesem Jahr durchführen können, so möchten wir doch mit den Regenbogenflaggen in den Schaufenstern zeigen, dass Duisburg ein Ort der Akzeptanz und Toleranz ist, an dem jeder und jede so sein kann, wie er oder sie es mag; unabhängig von Sexualität, Religion oder Hautfarbe.“, so Christian Karus, Vorsitzender des Vereins DUGay e.V. Der nächste CSD mit Straßenfest wird am 30. Juli 2022 gefeiert.
DUGay e.V.
Foto: rihaij / pixabay

 

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